idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.10.2020 08:10

Innovationspreis des Landes NRW für Anna Grünebohm

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Dr. Anna Grünebohm, Juniorprofessorin am Interdisciplinary Centre for Materials Simulation, kurz Icams, an der Ruhr-Universität Bochum (RUB), wurde am 26. Oktober 2020 mit dem Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen in der Kategorie Nachwuchs ausgezeichnet. Spezialgebiet der Forscherin sind ferroelektrische Werkstoffe, die unter anderem in der Lage sind, sich unter bestimmten Bedingen selbst abzukühlen oder aus Bewegung Strom zu gewinnen. Ihre skalenübergreifenden Computersimulationen tragen zum fundamentalen Verständnis der Wechselwirkung zwischen einem Material, dessen Mikrostruktur und funktionellen Eigenschaften bei. So erlauben sie Vorhersagen zur Optimierung von Materialien.

    Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

    Energie ernten

    Im Mittelpunkt der Arbeit von Anna Grünebohm stehen Oxide mit Perovskitstruktur, in die man wie in einem Legobaukasten verschiedene Ionen und somit unterschiedliche Eigenschaften einfügen kann. In ferroelektrischen Perovskiten zum Beispiel existieren geordnete elektrische Dipole, die durch das Anlegen eines elektrischen Feldes ausgerichtet werden können. Dabei findet im Material eine elastische Verzerrung statt. „Damit kann man nicht nur kleine Bewegungen steuern, sondern auch elektrische Energie ernten: Man kann Strom aus Temperaturänderungen oder Bewegungen gewinnen, die man ohnehin hat. Beispiele sind Abwärme oder ein Funklichtschalter, bei dem die Bewegung zum Drücken der Taste gleichzeitig den Strom für das Funksignal erzeugt“, beschreibt Anna Grünebohm.

    Effizient und umweltfreundlich kühlen

    Eine besonders interessante Möglichkeit mit großem Anwendungspotenzial ist die ferroische Kühlung: Dabei kühlen sich Festkörper durch das Anlegen eines elektrischen oder magnetischen Felds ab, wenn sich die Kristallstruktur oder die Ordnung von magnetischen oder Dipolmomenten ändert. Sie versprechen mehr Effizienz und Nachhaltigkeit bei der Kühlung.

    Nachhaltige neue Kühltechnologien werden dringend benötigt, da es weltweit einen steigenden Bedarf gibt und die gängigen Technologien wegen ihres hohen Stromverbrauchs sowie der Freisetzung von treibhausaktiven Kühlmitteln problematisch sind. Zusätzlich steigt der Bedarf an innovativen Kühlkonzepten für Batterien, kleine elektronische Geräte und Sensoren.

    Zur Person

    Anna Grünebohm wurde 1984 in Dinslaken geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie studierte Physik an der Universität Duisburg-Essen und promovierte dort 2012. Als Postdoc arbeitete sie im Schwerpunktprogramm 1599 „Ferroic cooling“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). 2015 bis 2018 leitete sie das Projekt „First-principles simulation of magnetocaloric and electrocaloric effects in nano structured films”. Seit 2019 ist sie Leitering der Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe „Scale-bridging computational design of multifunctional ferroelectric composites“, die von der DFG gefördert wird. Seit 2020 ist sie Inhaberin der Open-Field-Tenure-track Professur „Modelling and Simulation for Materials Design“ im Zentrum für Grenzflächendominierte Höchstleistungswerkstoffe (ZGH) an der Fakultät für Maschinenbau der RUB.

    Pressekontakt

    Prof. Dr. Anna Grünebohm,
    Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: +49 234 32 29377
    E-Mail: anna.gruenebohm@rub.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Anna Grünebohm,
    Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: +49 234 32 29377
    E-Mail: anna.gruenebohm@rub.de


    Bilder

    Anna Grünebohm wurde mit dem Innovationspreis des Landes NRW ausgezeichnet.
    Anna Grünebohm wurde mit dem Innovationspreis des Landes NRW ausgezeichnet.
    Katja Marquard
    RUB, Marquard


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).