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05.11.2020 12:00

Batterien als Energiespeicher der Zukunft: Höchster europäischer Forschungspreis geht an Max-Planck-Institut Potsdam

Juliane Jury Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung

    6,5 Millionen Euro erhält das Team von Prof. Dr. Markus Antonietti, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, vom Europäischen Forschungsrat (ERC). Mit dieser Förderung wollen er und sein Projektpartner, Prof. Dr. Patrice Simon von der Universität Toulouse, die Dichte von Stromspeichern wie Batterien um das Vier- bis Sechsfache erhöhen. Gleichzeitig sollen die Preise für Batterien auf ein Zehntel sinken. „Aktuell sind Batterien sehr teuer und sehr schwer. Wir brauchen viel günstigere Systeme, um zukünftig eine nachhaltige Stromversorgung der Haushalte und der Gesellschaft auch bezahlbar zu machen“, sagt Prof. Antonietti.

    Elektromobilität nimmt weiter zu. Lithium-Batterien kommen bei den meisten Elektrofahrzeugen für den Antrieb zum Einsatz und müssen durch Alternativen ersetzt werden. Denn sie sind verhältnismäßig teuer, schwer, bei unsachgemäßer Entsorgung umweltschädigend, und das Lithium-Vorkommen ist begrenzt. Aus der einstigen Energieerzeugungskrise ist eine Energiespeicherungskrise geworden. „Bei unserem Forschungsprojekt arbeiten wir an der Zukunft der nachhaltigen Energiespeicherung, indem wir grundlegend Alternativen der Speicherung entwickeln. Dazu verwenden wir neuartige flüssige Salze als Lösemittel und neuartige Energieübergänge, die es nur im Nanobereich gibt und die mehr Spannung aus jedem Elektron herausholen“, sagt Prof. Antonietti. Sein Kollege Prof. Simon gehört zu den weltführenden Elektrochemikern im Bereich der Superkondensatoren, während Prof. Antoniettis Forschungsgruppe sich darauf versteht, kleine Poren in neue Kohlenstoffe zu machen, in denen dann die Energie gespeichert wird. „Genau genommen in das Zentrum unserer Arbeit die Pore. Wir arbeiten sozusagen an der Verbesserung des Nichts. Unsere Kunst ist es, immer mehr von immer kleinerem Nichts zu machen. Und dann finden an der Grenze von Kohlenstoff zum Nichts neue physikalische Regeln statt“, ergänzt Prof. Antonietti.

    Zahlen und Fakten
    Insgesamt haben sich 440 Forscherteams beworben, von denen 34 Teams aus 22 Ländern einen Forschungspreis erhalten. Deutschland ist an 18 Forschungsprojekten beteiligt und 7 der 34 Synergy Grants gehen an Max-Planck-Institute der Max-Planck-Gesellschaft.

    Was ist der Europäische Forschungsrat?
    Im Jahr 2007 wurde der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) von der Europäischen Union als erstrangige Europäische Institution für Forschungsförderung gegründet. Jedes Jahr erhalten die weltweit besten und kreativsten Forscher jeden Alters nach intensiven Bewerbungen Förderungen, um ihre Projekte in Europa durchzuführen. Es gibt verschiedene Grants, die sich in Höhe und Laufzeit der Förderung unterscheiden. Synergy Grants bilden mit den Advanced Grants die zwei höchsten Auszeichnungen des ERC. Der Unterschied besteht darin, dass die Fördergelder der Synergy Grants nicht an einzelne Forscher vergeben werden, sondern an Forscherteams, bestehend aus zwei bis vier Forschern. Ziel ist es, über eine Laufzeit von sechs Jahren über Instituts- und Ländergrenzen hinweg ambitionierte Forschungsprojekte umzusetzen.

    https://www.mpikg.mpg.de/6455688/news_publication_15989838_transferred


    Weitere Informationen:

    https://erc.europa.eu/news/erc-2020-synergy-grants-results zur Pressemitteilung des Europäischen Forschungsrats (European Research Council ERC)


    Bilder

    Portrait Prof. Markus Antonietti
    Portrait Prof. Markus Antonietti
    Martin Jehnichen
    Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Chemie, Energie, Politik
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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