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10.11.1998 00:00

FH- Absolventen erhalten Tierschutzpreis

Gerhard Schmuecker Hochschulkommunikation
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

    - Landwirtschaftsministerin Staiblin ehrt Claudia und Helmut Bäumler -

    NÜRTINGEN/STUTTGART. (schm) Claudia und Helmut Bäumler, Absolventen der Fachhochschule Nürtingen und der Akademie für Landbau, Nürtingen, haben am Montag, dem 9. November, den Tierschutzpreis des Landes Baden-Württemberg erhalten. Das Landwirtsehepaar, das sich während des Studiums in Nürtingen kennengelernt hatte, hat auf dem heimischen Hof in Mehrstetten-Ballendorf ein innovatives System der Rinderhaltung installiert, das tiergerecht ist und den Landwirten auch ökonomische Vorteile bietet.

    Frau Gerda Staiblin, Landwirtschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, würdigte in ihrer Preisverleihung im Stuttgarter Haus der Wirtschaft, daß hier nicht nur im Kleinformat Tierschutz betrieben werde, sondern unter Marktbedingungen ein tierfreundliches System in größerem Ausmaß eingesetzt wird: Im neuen Freiluftstall der Familie Bäumler stehen 117 Milchkühe, im Landesdurchschnitt werden 17 Kühe auf den Milchviehbetrieben gehalten. Ministerin Staiblin lobte das Engagement der beiden Landwirte als "Tierschutz mit marktwirtschaftlichem Erfolg.

    Claudia Bäumler lernte den "Nürtinger Freiluftstall" während ihres Studiums an der Fachhochschule Nürtingen kennen. Dort erforscht Professor Dr. Thomas Richter seit einigen Jahren tiergerechte Haltungssysteme für die Kälber- und Milchviehhaltung. Claudia Bäumler arbeitete während ihrer Diplomarbeit mit Dr. Richter zusammen und entschied sich bereits während des Studiums, einen ersten experimentellen Stall nach den Ergebnissen der Nürtinger Forschungsarbeit auf dem elterlichen Betrieb in Mehrstetten zu bauen. Inzwischen hat sie zusammen mit ihrem Mann die beiden elterlichen Betriebe zusammengelegt und die Produktion ausgeweitet. Seit einem Jahr ist der neue Freiluftstall in Betrieb. Die 117 Tiere werden hier äußerst tierfreundlich gehalten und die beiden Betreiber haben handfeste wirtschaftliche Vorteile: Der Bau des Stalles ist sehr kostengünstig, der Arbeitsaufwand im Stall ist nicht höher als bei den handelsüblichen Stallungen und vor allem erzielen die Kühe eine höhere Milchlesitung.

    Das besondere Merkmal des "Nürtinger Freiluftstalles" besteht darin, daß kein aufwendiges Stallgebäude mehr errichtet werden muß. Den Tieren steht ein getrennter Futterplatz und Liegeplatz zur Verfügung. Auf feste Wände wird in dem System verzichtet, nur an den Seiten befindet sich ein Netz als Schutz gegen den Wind geschützt. Dies kommt dem natürlichen Temperaturempfinden der Rinder entgegen, denen die Stalltemperaturen der üblichen Ställe in der Regel viel zu hoch sind. Vor allem können sich die Tiere die Umgebung wählen, in der sie sich aufhalten. Die Rinder stehen nicht mehr länger an einer festen Stelle in einem geschlossenen Stall. Sie können sich frei an der frischen Luft bewegen und suchen nur zum Liegen oder Fressen die überdachten Flächen auf. Im Ergebnis leben die Tiere gesünder, die Milchleistung nimmt zu und die Landwirte sparen teures Geld beim Bau ihrer Stallungen. Selbst Kälber, dies haben die Forschungen an der Fachhochschule Nürtingen gezeigt, können auf diese Weise auch bei niedrigsten Temperaturen im Freien gehalten werden. Ihren natürlichen Bedürfnissen kommt dieses System eher entgegen, als dunkle überheizte Ställe.

    Aus 51 Einsendungen wurde der Freiluftstall von Claudia und Helmut Bäumler zusammen mit vier anderen Beiträgen für den diesjährigen Tierschutzpreis des Landes ausgewählt. Der Tierschutzpreis ist jeweils mit DM 1000.- dotiert und wurde zum zweiten Mal verliehen.

    Nürtingen, 9. 11.1998
    Gerhard Schmücker


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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