idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.11.2020 11:00

Wie gelingt nachhaltiger Import von Wasserstoff?

Mandy Schoßig Öffentlichkeit und Kommunikation
Öko-Institut e. V. - Institut für angewandte Ökologie

    Nach Willen von Wirtschaft und Bundesregierung soll Wasserstoff eine tragende Säule für die Energiewende werden. Doch die künftig in Deutschland benötigten Mengen können aufgrund von hohen Kosten und begrenzten Flächen nicht innerhalb Deutschlands hergestellt werden. Damit Wasserstoff tatsächlich klimaneutral und nachhaltig sein kann, müssen an einen globalen Wasserstoffmarkt anspruchsvolle Forderungen gestellt werden. Wie solche Nachhaltigkeitskriterien aussehen können, erforscht das Öko-Institut in einem neu gestarteten Spendenprojekt.

    Wie wird der Wasserstoff hergestellt? Welcher Strom wird genutzt? Wo kommt das notwendige Wasser her? Wie wird der Wasserstoff transportiert? Unabhängig von Auftraggebern und finanziert von privaten Spenden widmen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Frage, welche Auswirkungen unterschiedliche Produktionsweisen von Wasserstoff in verschiedenen Ländern auf Menschen, Umwelt und Klima haben. Auf Basis von detaillierten Länderanalysen definieren sie Nachhaltigkeitskriterien, nach denen importierter Wasserstoff zum Klimaschutz beitragen kann, ohne andere Nachhaltigkeitsdimensionen zu belasten.
    „Beim Wasserstoff dürfen die Fehler der Biomasse nicht wiederholt werden“, fordert Christoph Heinemann, Leiter des Spendenprojekts am Öko-Institut. „Wir müssen sicherstellen, dass Wasserstoff, den wir in Deutschland nutzen, nicht auf Kosten der Umwelt und der Gesellschaft der exportierenden Länder hergestellt wird.“

    Wasserstoff als neuer Klimaschützer?

    Wasserstoff kann als klimafreundlicher Energieträger fossile Energien ersetzen und damit eine zentrale Rolle für den Klimaschutz spielen. Doch damit dies gelingt, müssen einerseits vor allem erneuerbare Energien für seine Herstellung eingesetzt werden bzw. beim Einsatz von Erdgas das in der Produktion entstehende CO2 gespeichert werden. Andernfalls kommt es auch bei der Wasserstoffproduktion zu Treibhausgasemissionen, die die Klimaschutzwirkung beim Einsatz von Wasserstoff deutlich verringert oder sogar zu Mehremissionen führt.

    Andererseits verbraucht die Herstellung von Wasserstoff Wasser, Flächen für den Bau der Elektrolyseanlagen und metallische Rohstoffe – mit zum Teil erheblichen negativen Einflüssen auf die Umwelt. Findet die Produktion im Ausland statt, gibt es möglicherweise keine Vorgaben zur Vermeidung von Umwelt-, Klima- und sozialen Risiken.
    Mit seinem neuen Projekt will das Öko-Institut nachvollziehbare und transparente Kriterien formulieren, mit denen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzanforderungen eingehalten werden können. Diese sollen schließlich in politische Prozesse zum Ausbau der weltweiten Wasserstoffversorgung eingebracht werden.

    Zum Spendenformular des Öko-Instituts (https://mitglieder.oeko.de/index.php?id=80)

    Weitere Informationen zum Spendenprojekt „Wasserstoff? Ja, aber nur nachhaltig!“ (https://www.oeko.de/fileadmin/aktuelles/flyer-spendenprojekt2020.pdf)


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Ansprechpartner am Öko-Institut

    Christoph Heinemann
    Senior Researcher im Institutsbereich
    Energie & Klimaschutz
    Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
    Telefon: +49 761 45295-228
    E-Mail: c.heinemann@oeko.de

    Dr. Roman Mendelevitch
    Senior Researcher im Institutsbereich
    Energie & Klimaschutz
    Öko-Institut e.V., Büro Berlin
    Telefon: +49 30 405085-359
    E-Mail: r.mendelevitch@oeko.de


    Bilder

    Anhang
    attachment icon PM_Spendenprojekt-H2_Öko-Institut

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).