idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Initiative Niedersächsischer Ethikrat (INE) fordert in einer neuen Stellungnahme vom 16. November 2020, die Perspektiven und Rechte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Corona-Krise besser zu berücksichtigen.
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dürften nicht nur als Teil ihrer Familien betrachtet, sondern müssten deutlicher als eigenständige Menschen mit eigenen Rechten und Bedürfnissen wahrgenommen werden, so die INE in ihrer Stellungnahme.
Zudem kritisiert die INE den negativen Blick auf junge Menschen in öffentlichen Debatten und warnt davor, die Bedürfnisse der Generationen gegeneinander auszuspielen. Als höchst problematisch sieht die INE die Fixierung auf Ausbildungsoptionen und schulische Belange in politischen Debatten. Dadurch würden biographische Entwicklungsdynamiken und die sozialen außerschulischen Kontexte, in denen junge Menschen heranwachsen, kaum berücksichtigt. Schwere seelische Störungen seien die Folge.
Die INE plädiert deshalb dafür, künftig Kinder und Jugendliche stärker als Subjekte eigenen Rechts zu begreifen und in Entscheidungsfindungsprozesse einzubeziehen. Für Kinder und Jugendliche relevanten Verordnungen sollte es daher ohne die Beteiligung von Kinder- und Jugendräte nicht mehr geben. Es sei überdies geboten, mehrfach strukturelle benachteiligte Kinder, Jugendliche und ihre Familien bei strukturellen Fördermaßnahmen besonders zu beachten. Früherkennungsuntersuchungen und Schuleingangsuntersuchungen seien auch unter verschärften Krisenbedingungen insbesondere für sozial benachteiligte Kinder von elementarer Bedeutung, weil hiermit Entwicklungsstörungen entdeckt werden können, bevor es für sie zu spät ist.
Die (INE) versteht ihre Arbeit als Impuls zur öffentlichen Diskussion. Sie möchte mit ihrer Stellungnahme dazu anregen, aus den Folgen der Dauerkrise Lehren für den Umgang untereinander und im Speziellen für den Umgang mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Niedersachen zu ziehen. Dafür haben die Mitglieder betroffene Jugendliche und Experten befragt und angehört, die Ergebnisse miteinander diskutiert und unter ethischen Gesichtspunkten gewichtet.
Die Stellungnahme der INE finden Sie hier: https://www.ethikrat-niedersachsen.de/wp-content/uploads/2020/11/IN-Ethikrat_Ste...
Über die Initiative Niedersächsischer Ethikrat (INE)
Die Initiative Niedersächsischer Ethikrat ist ein unabhängiges Gremium von Expert*innen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen und von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen. Die INE sieht ihre Aufgabe darin, aus ethischer Perspektive Fragen und Probleme aufzuzeigen, die sich aus den Folgen der COVID-19-Pandemie für Menschen in Niedersachsen ergeben, sowie Strategien und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Geschäftsführende Organisationen sind die Ärztekammer Niedersachsen, die Evangelische Akademie Loccum und das Forschungsinstitut für Philosophie Hannover. Weitere Informationen zur INE finden Sie hier: www.ethikrat-niedersachsen.de
https://www.ethikrat-niedersachsen.de/ (Homepage der INE)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).