idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ehrung für herausragende Beiträge zur theoretischen und experimentellen Teilchenphysik
Der Rat der American Association for the Advancement of Science (AAAS) hat Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Lindner, Direktor am MPI für Kernphysik, zum AAAS Fellow gewählt, um seine „herausragenden Beiträge sowohl zur theoretischen als auch experimentellen Teilchenphysik“ zu würdigen. Der AAAS-Rat wählt seit 1874 jährlich Mitglieder der Vereinigung zu Fellows, deren Leistungen im Sinne des Fortschritts der Wissenschaft oder ihrer Anwendungen wissenschaftlich oder sozial herausragend sind. Normalerweise wird die Auszeichnung im Rahmen des Jahrestreffens der Vereinigung verliehen, das dieses Jahr aber virtuell stattfindet.
Die theoretische und experimentelle Forschung von Prof. Lindner erstreckt sich von Kosmologie über Erweiterungen des Standardmodells der Teilchenphysik und den Eigenschaften der Neutrinos bis zur Suche nach der Dunklen Materie. Aktuelle theoretische Forschungen befassen sich mit Mechanismen zur Erklärung der Skalenhierarchie zwischen der elektroschwachen Wechselwirkung und hohen Einbettungsskalen, mit Theorien zur Erklärung von Neutrinomassen und deren Wechselwirkung, sowie mit teilchenphysikalischen Kandidaten für Dunkle Materie im Universum. Eine experimentelle Hauptaktivität ist das XENON-Projekt zum direkten Nachweis von Dunkler Materie. Lindner ist Ko-Sprecher der XENON-Kollaboration, die mit dem XENON1T-Detektor international führende und viel beachtete Ergebnisse erzielt hat. Der noch sensitivere Nachfolgedetektor, XENONnT, beginnt demnächst mit der Datennahme. Projekte zur Neutrinophysik (CONUS, STEREO, LEGEND200) zielen auch auf fundamentale Fragestellungen: Den Nachweis von kohärenter Neutrinostreuung bei niedrigen Energien, die Existenz von neuen Neutrinosorten und die Frage, ob eine der grundlegenden Symmetrien, die Leptonzahlerhaltung, verletzt ist.
Manfred Lindner studierte Physik an der LMU München und promovierte dort 1987. Nach Forschungsaufenthalten am Fermi National Accelerator Laboratory in Chicago und am CERN in Genf wechselte er 1992 als Heisenberg-Stipendiat an die Universität Heidelberg. Es folgten Rufe an mehrere bekannte Universitäten, von denen er 1993 den auf eine Professur an der TU München annahm. 2006 folgte er schließlich dem Ruf der Max-Planck-Gesellschaft als Direktor an das MPI für Kernphysik, wo er seither die Abteilung Teilchen- und Astroteilchenphysik leitet. Zusätzlich ist Prof. Lindner persönlicher Ordinarius an der Universität Heidelberg sowie Mitglied in einer Reihe von hochkarätigen nationalen und internationalen Gremien. Für seine Beiträge zur Neutrinophysik hat ihm 2016 die Königlich Technische Hochschule Stockholm die Ehrendoktorwürde verliehen.
Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Lindner
Tel.: +49 6221 516-800
E-Mail: manfred.lindner@mpi-hd.mpg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Physik / Astronomie
überregional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).