idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.12.2020 09:39

Instrument für Wassermanagement in Südafrika entwickelt

Arne Dessaul Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Das Wassermanagement ist eines der drängendsten Probleme Südafrikas. Ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum (RUB) um Prof. Dr. Harro Stolpe und Doktorand Justin Wiggett vom Lehrstuhl für Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen sowie Dr. Christian Jolk vom Zentrum für Umweltressourcenmanagement hat ein auf Geodaten basierendes Informationssystem (GIS) entwickelt, welches das Wasserressourcenmanagement rund um den 500 Kilometer langen Olifant-Fluss in Südafrika verbessern und unterstützen soll.

    Seit 2017 arbeiten die Bauingenieure und Umweltplaner der RUB gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern aus Deutschland und Südafrika in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt „Integrated Water Governance Support System“ an einem Informationssystem. „Ziel ist es, Planern und Entscheidern im südafrikanischen Wassersektor ein einfaches Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem sie Entscheidungen auf einer breiten, fundierten Datenbasis treffen können“, erklärt Projektleiter Jolk. Nun sind die Forschungen abgeschlossen.
    Kontaminationsrisiko bewerten

    Die Forscher der RUB griffen in ihrem Teilprojekt auf eine von ihnen bereits in Vietnam erprobte Methode der GIS-basierten Kontaminationsrisikobewertung zurück. Diese berücksichtigt sowohl die Verfügbarkeit, Nutzung und Ökologie der Wasserressourcen, als auch die verschiedenen Kontaminationspfade der landwirtschaftlichen und industriellen Landnutzung: Wo versickern potenziell Schadstoffe in das Grundwasser? Wo werden Abwässer direkt in das Oberflächenwasser eingeleitet?

    Das Bochumer Forscherteam arbeitete dabei eng mit den südafrikanischen Interessengruppen, wie dem Ministerium für Wasser und Abwasser, dem Krüger-Nationalpark, Nichtregierungsorganisationen, Bergbaubetrieben, regionalen Behörden und Wissenschaftspartnern, zusammen. Anhand der vor Ort bereitgestellten Geodaten konnten die RUB-Wissenschaftler das Kontaminationsrisiko einzelner Regionen um den Olifant-Fluss errechnen und kartieren.

    Wasserwirtschaftliche Planungskarten ermöglichen effizientes Eingreifen

    Die Ergebnisse ihrer Risikoanalyse sowie ihre Messungen und Simulationen zur Schadstoffverteilung im unteren Olifant-Flusseinzugsgebiet haben nun Einzug in über 60 wasserwirtschaftliche Planungskarten gefunden, aus denen zielgenaue, konkrete Maßnahmen abgeleitet werden können: Wo liegen die Hochrisikogebiete? Wo sollte der Gewässerschutz höchste Priorität genießen? Und wo das Monitoring optimiert werden?

    Das Kartenmaterial steht den südafrikanischen Partnern aus dem Wassersektor ab sofort über ein Web-GIS-System zur Verfügung. Dort lassen sich auch die Fachinformationen – Daten, Diagramme, Satellitenbilder, Karten – der anderen Partner des Verbundvorhabens kompakt und gebündelt einsehen. Eine Übertragung der Methoden auf weitere Flusseinzugsgebiete mit Wassermanagementproblemen ist von südafrikanischer Seite sehr erwünscht. Dort hofft man auch, dass die Ergebnisse die Gründung von Flussgebietsorganisationen auf nationaler Ebene unterstützen.

    Kooperationspartner

    Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt „Integrated Water Governance Support System“ vereint zehn Teilprojekte. Neben dem Forscherteam der RUB (Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen, Zentrum für Umweltressourcenmanagement) sind weitere Partner aus Deutschland und Südafrika beteiligt.

    Aus Deutschland:

    Institut für Umwelttechnik und Management, Universität Witten/Herdecke
    Institut für Wasser und Gewässerentwicklung, Karlsruhe Institut für Technologie
    Zentrum für Entwicklungsforschung, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
    LAR Process Analysers
    Disy Informationssysteme
    Global Water Franchise Agency
    Die Gewässer-Experten

    Aus Südafrika:

    Association for Water and Rural Development
    Council for Scientific and Industrial Research
    Department Science and Technology
    Department of Water and Sanitation
    Lepelle Northern Water
    South African Environmental Observation Network
    South African National Parks
    Water Research Commission


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Christian Jolk
    Zentrum für Umweltressourcenmanagement
    Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: +49 234 32 28770
    E-Mail: christian.jolk@rub.de


    Bilder

    Der Olifant River durchfließt den Krüger-Nationalpark.
    Der Olifant River durchfließt den Krüger-Nationalpark.

    Christian Jolk


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).