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Wissenschaft
Wie wäre es, wenn eine Datenbrille den Nutzer nicht nur visuell, sondern auch akustisch und vom Geruch her scheinbar in eine solche Genusssituation versetzt? Um eine solche Untersuchung zum Einsatz virtueller Realität dreht sich das Vorhaben "Witality – Wine in Virtual Reality", ein Verbundprojekt der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis.
Die meisten Menschen dürften schon einmal erlebt haben, dass sie im Urlaub oder einer anderen besonderen Situation mit großem Genuss gegessen und getrunken haben und die gleiche Speise oder das gleiche Getränk zuhause keinen Anklang mehr gefunden haben. Doch wie wäre es, wenn eine Datenbrille den Nutzer nicht nur visuell, sondern auch akustisch und vom Geruch her (olfaktorisch) scheinbar in eine solche Genusssituation versetzt? Um eine solche Untersuchung zum Einsatz virtueller Realität (VR) dreht sich das Vorhaben „Witality – Wine in Virtual Reality“, ein Verbundprojekt der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis.
Neben dem Institut für Visual Computing (IVC) der H-BRS arbeiten das Institut für Weinkunde der Hochschule Geisenheim sowie die DLG Testservice GmbH und die Pieroth Wein-AG in den kommenden drei Jahren in dem Projekt zusammen. Am Anfang steht die Untersuchung, wie verschiedene sensorische Stimulationen in der virtuellen Realität die sensorische Bewertung von Wein im Vergleich zu einer neutralen Laborumgebung beeinflussen und sich die Bewertung verändert. Durch die Nutzung von VR bietet sich nach Aussage der Projektpartner die einmalige Chance, dass kontrollierte Laborbedingungen mit emotionalen Aspekten kombiniert werden können.
In Witality möchten die Wissenschaftler mit sogenannten Head Mounted Displays (HMD) arbeiten, da sie einen hohen Grad der Immersion, also das Eintauchen in die virtuelle Realität ermöglichen. Die Entwicklung der entsprechenden Umgebung wie etwa ein Weinkeller oder eine Vinothek wird vom IVC gesteuert. Darüber hinaus soll am IVC eine Software entwickelt werden, mit der die Versuchsteilnehmer einen Fragebogen beantworten können, ohne die Datenbrille abzusetzen. Dadurch bleibt das Empfinden der Umgebung ungestört. Eine kleine Herausforderung wird es zudem sein, HMDs so zu verändern, dass die Teilnehmer trotzdem trinken können. Mit Standard-HMDs wird das Glas an der Brille anstoßen.
Die Praxistests führen nachfolgend DLG und Pieroth durch. Hier geht es den Projektpartnern insbesondere um die Ergebnisse der hedonischen Bewertungen, das bedeutet, die Testpersonen beurteilen den Wein sowohl nach seinem inneren Wert (Geschmack und Geruch) und seinem äußeren Eindruck (Optik des Weins und das Zusammenspiel mit der Umgebung insgesamt).
Die Ergebnisse fließen letztlich in einen Praxisleitfaden, der ab 2024 Unternehmen der Weinbranche oder solchen auf dem Gebiet von Sensorik oder Marktforschung, ebenso zur Verfügung stehen soll wie auch die prototypische Software.
An der H-BRS werden die Studierenden des Masterstudiengangs Visual Computing & Games Technology in Lehrveranstaltungen zu interaktiven Umgebungen, Spielerleben und Nutzeranalyse oder „Advanced User Interfaces“ profitieren. Denkbar sind auch Unternehmensgründungen, die auf dem Projekt Witality aufbauen.
Prof. Dr. André Hinkenjann
Institut für Visual Computing
Tel. 02241/865-229
E-Mail: andre.hinkenjann@h-brs.de
Prof. Dr. Ernst Kruijff
Institut für Visual Computing
Tel. 02241/865-9616
E-Mail: ernst.kruijff@h-brs.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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