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Wissenschaft
Großer Erfolg für Professor Benjamin Klusemann: Der Abteilungsleiter im Helmholtz-Zentrum Geesthacht erhält zwei Millionen Euro Fördergelder im Rahmen eines ERC Consolidator Grants für seine herausragende, zukunftsweisende Forschung.
Flugzeugbau, Fahrzeugentwicklung oder moderner Maschinenbau: Viele Industriezweige stellen immer höhere Ansprüche an das Materialverhalten. So sollen moderne Materialkombinationen zum Beispiel hochfest und zugleich ultraleicht sein. In der Abteilung von Professor Benjamin Klusemann am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) wird unter anderem an reibbasierten Verfahren zur Materialherstellung und additiver Fertigung solcher Materialien geforscht. Hierbei spielen numerische Modelle eine große Rolle.
„Ich freue mich sehr über diese Förderung und nehme das als echten Motivationsschub für meine Forschung wahr“, sagt Benjamin Klusemann. Die Vision des jetzt mit zwei Millionen Euro durch die EU geförderten Projektes ist es, maßgeschneiderte Werkstoffe und Legierungen mit sogenannten „value-added“ Eigenschaften für einen Einsatz in der additiven Fertigung mittels reibbasierten Verfahren zu entwickeln und die neuen Legierungen anschließend aufzutragen.
Benjamin Klusemann erklärt: „Die übergreifende Zielsetzung ist der Aufbau der realen Prozesskette, gepaart mit der Entwicklung eines digitalen Zwillings, das heißt, einer digitalisierten Abbildung der Prozesskette.“ Hierdurch soll ein bisher nicht verfügbares Verständnis der Prozess-Mikrostruktur-Eigenschaftsbeziehungen inklusive der chemischen Zusammensetzung für diese Prozesse erreicht werden, um damit neuartige und bessere Werkstoffe und Strukturen herstellen zu können.
In seinem innovativen Ansatz will Benjamin Klusemann kombinierte Modellierungsansätze verfolgen, um zu verstehen, wie die physikalischen Mechanismen in den betrachteten Prozessen funktionieren. Letztlich sollen Echtzeit-Vorhersagen der gesamten Prozesskette möglich werden. Dies erfolgt über einen neuartigen hybriden Modellierungsansatz, der auf die erzeugten experimentellen und numerischen Daten aufbaut und diese mit Konzepten aus dem maschinellen Lernen kombiniert.
Über Benjamin Klusemann
Benjamin Klusemann hat nach seinem Studium im Bereich Maschinenbau im Jahr 2010 an der TU Dortmund promoviert. Seine PostDoc-Stelle führte ihn an die RWTH Aachen. Anschließend war er als akademischer Rat im Institut für Kontinuumsmechanik und Werkstoffmechanik an der TUHH in Hamburg und für einen weiteren Forschungsaufenthalt in den USA am California Institute of Technology. 2015 schloss er seine Habilitation im Bereich Technische Mechanik ab. Seit 2015 ist er Professor an der Leuphana Universität Lüneburg und arbeitete zunächst als Gruppenleiter in der Abteilung Laser-Materialbearbeitung und Strukturbewertung im HZG bevor er 2019 die Abteilung Festphase-Fügeprozesse übernahm. Für seine Forschung wurde er schon mehrfach ausgezeichnet, darunter 2017 der Richard-von-Mises Preis der GAMM und 2019 der ESAFORM Scientific-Preis.
Über den ERC Consolidator Grant
Mit dem ERC Consolidator Grant fördert der Europäische Forschungsrat (European Research Council: ERC) Exzellenz in der Wissenschaft. Der ERC-Grant wird seit zehn Jahren vergeben und ist mit zwei Millionen Euro eine der höchstdotierten Fördermaßnahmen der EU für einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Um die Förderung zu erhalten, muss neben der wissenschaftlichen Exzellenz der bahnbrechende Ansatz des Projekts sowie die Machbarkeit nachgewiesen werden. Insgesamt werden in diesem Jahr Personen aus 23 europäischen Ländern gefördert.
Prof. Dr.-Ing. habil Benjamin Klusemann
Abteilungsleiter „Festphase-Fügeprozesse“
Institut für Werkstoffforschung
Helmholtz-Zentrum Geesthacht
Tel: +49 (0) 4152 87 - 2552
https://erc.europa.eu/news/CoG-recipients-2020 Pressemitteilung des European Research Councils
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Maschinenbau
überregional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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