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Wissenschaft
HZI-Geschäftsführung gratuliert Naturstoffforscher Müller zum wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland
Prof. Rolf Müller, geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für seine herausragenden Forschungsleistungen mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 ausgezeichnet. Der Leibniz-Preis ist die höchstdotierte Auszeichnung, die in Deutschland regelmäßig an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben wird. Das HIPS ist ein Standort des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Kooperation mit der Universität des Saarlandes.
„Ich freue mich sehr über die hohe Auszeichnung für Rolf Müller und die Anerkennung seiner langjährigen Forschungsarbeiten. Ich möchte ihm im Namen des gesamten HZI sehr herzlich gratulieren“, sagte Prof. Dirk Heinz, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI. „Rolf Müller ist weltweit einer der anerkanntesten Naturstoffforscher und leistet im Bereich der Antibiotikaforschung essenzielle Beiträge für die Bekämpfung bakterieller Infektionskrankheiten.“
Rolf Müller sagte: „Ich empfinde die Verleihung des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises als eine tolle Anerkennung der wissenschaftlichen Leistung des ganzen Hauses und insbesondere der Abteilung Mikrobielle Naturstoffe. Das HIPS verfügt gemeinsam mit der Universität des Saarlandes und dem HZI über ein großartiges Team an Wissenschaftlern, ohne die die Erfolge der letzten Jahre nicht möglich gewesen wären. Die mit dem Preis verknüpften Fördergelder werden uns nun dabei helfen, sowohl bestehende als auch neue Projekte in der Antibiotikaforschung voranzutreiben, mit denen wir die leider stark zunehmende antimikrobielle Resistenz in Krankheitserregern bekämpfen wollen.“
Die DFG hebt in ihrer Begründung besonders Müllers Leistungen in der Naturstoffforschung und der biomedizinischen Mikrobiologie hervor. Müller gelang es, neue Methoden aus Molekularbiologie und synthetischer Biologie, Bioinformatik und funktionaler Genomik in der Wirkstoffforschung einzusetzen und so zur Bekämpfung antibiotikaresistenter Krankheitserreger beizutragen. Auf der Suche nach neuen Wirkstoffkandidaten setzt Müller vor allem auf die im Erdboden lebenden Myxobakterien. Diese Mikroorganismen stellen eine Vielzahl biologisch aktiver Substanzen her, um andere mikrobielle Konkurrenten oder Feinde auszuschalten. Müller etablierte ein weltweites Programm zur Entdeckung neuer Myxobakterienstämme, in dessen Rahmen bereits neue Bakterienarten, -gattungen und -familien sowie zahlreiche Kandidaten für neue Naturstoffe gefunden werden konnten. Die gewonnenen Naturstoffe, auch als Sekundärmetabolite bezeichnet, sind eine geeignete Quelle für Leitsubstanzen zur Entwicklung neuer Therapeutika.
Rolf Müller wurde 1994 in Bonn in Pharmazeutischer Biologie promoviert und erhielt dort auch seine Approbation zum Apotheker. Im Anschluss forschte er zwei Jahre an der University of Washington in Seattle. 2000 habilitierte er sich an der Technischen Universität Braunschweig und nahm 2003 den Ruf auf eine Professur für Pharmazeutische Biochemie an die Universität des Saarlandes an. Seit 2009 leitet er das derzeit neu gegründete Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland.
Insgesamt hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft aus 131 Vorschlägen zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt. Die Preissumme von jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro gewährt den Preisträgerinnen und Preisträgern ein großes Maß an Forschungsfreiheit und steht ihnen sieben Jahre zur Verfügung.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch auf unserer Homepage unter dem Link http://www.helmholtz-hzi.de/de/aktuelles/news/news-detail/article/complete/leibniz-preis-fuer-rolf-mueller/.
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen in Braunschweig und an anderen Standorten in Deutschland bakterielle und virale Infektionen sowie die Abwehrmechanismen des Körpers. Sie verfügen über fundiertes Fachwissen in der Naturstoffforschung und deren Nutzung als wertvolle Quelle für neuartige Antiinfektiva. Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) betreibt das HZI translationale Forschung, um die Grundlagen für die Entwicklung neuartiger Therapien und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten zu schaffen. http://www.helmholtz-hzi.de
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland:
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) in Saarbrücken wurde im Jahr 2009 vom HZI und der Universität des Saarlandes gemeinsam gegründet. Die Forscher suchen hier insbesondere nach neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten, optimieren diese für die Anwendung am Menschen und erforschen, wie diese am besten zu ihrem Wirkort im menschlichen Körper transportiert werden können. http://www.helmholtz-hips.de
Ihr Ansprechpartner am HIPS:
Dr. Yannic Nonnenmacher
PR-Manager und Wissenschaftlicher Referent
Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS)
Campus Gebäude E8.1, 66123 Saarbrücken
Tel.: 0681 98806-3021
yannic.nonnenmacher@helmholtz-hips.de
Ihre Ansprechpartner am HZI:
Susanne Thiele, Pressesprecherin
susanne.thiele@helmholtz-hzi.de
Dr. Andreas Fischer, Wissenschaftsredakteur
andreas.fischer@helmholtz-hzi.de
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH
Presse und Kommunikation
Inhoffenstraße 7
D-38124 Braunschweig
Tel.: 0531 6181-1400; -1405
Prof. Rolf Müller
Oliver Dietze
HZI/HIPS/Oliver Dietze
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Medizin
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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