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14.12.2020 14:07

Antrittsbesuch online

Dr. Christiane Krüger Pressestelle
Hochschule für Gesundheit

    In einer Online-Konferenz haben sich Mitglieder des Präsidiums der Hochschule für Gesundheit in Bochum mit zwei NRW-Landtagsabgeordneten der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen über die Akademisierung und Professionalisierung der Gesundheitsberufe ausgetauscht.

    In einer Video-Konferenz haben sich am 11. Dezember 2020 die beiden NRW-Landtagsabgeordneten der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Matthi Bolte-Richter und Mehrdad Mostofizadeh mit Präsidiumsmitgliedern und Hebammenwissenschaftlerinnen der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) unter anderem über das Hebammenstudium und die Frage, welche Unterstützungsmöglichkeiten es bei der Akademisierung und Professionalisierung des Hebammenberufs gibt, unterhalten.

    Wegen der Corona-Pandemie fand der Antrittsbesuch des wissenschaftspolitischen Sprechers der Grünen Landtagsfraktion NRW Bolte-Richter und das erste Gespräch zwischen ihm und dem Präsidenten der hsg Bochum Prof. Dr. Christian Timmreck online statt.

    Mehrdad Mostofizadeh, Sprecher des Landtags-Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales und Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, war bereits öfter zu Besuch an der Hochschule für Gesundheit auf dem Gesundheitscampus NRW in Bochum.

    Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Hochschulbetrieb wurden zahlreiche Themen erörtert – wie beispielsweise die Stärkung der Gesundheitsberufe als wissenschaftliche Disziplin und die damit verbundene notwendige Nachwuchs- und Promotionsförderung.

    „Es war uns ein Anliegen, Herrn Bolte-Richter und Herrn Mostofizadeh die Leistungsfähigkeit unserer Hochschule darzustellen und für die Herausforderungen zu sensibilisieren, die sich im Rahmen der Akademisierung stellen. Dazu gehören neben einem höheren Betreuungsaufwand und der Koordination der Praxiseinsätze auch die Frage der (Ausbildungs-)Vergütung oder die Gewinnung qualifizierten Lehrpersonals“, sagte Christian Timmreck.

    Die hsg Bochum arbeitet im Rahmen der akademischen Hebammenausbildung seit dem Jahr 2010 eng mit den Praxiskooperationspartner*innen zusammen. Seit dem Wintersemester 2010/2011 bietet die Hochschule den primärqualifizierenden Bachelor-Studiengang Hebammenkunde an. Mit dem Hebammengesetz, das zu Beginn des Jahres 2020 in Kraft trat, werden künftig alle Hebammen in Deutschland im Rahmen eines dualen Studiums ausgebildet. Zum Wintersemester 2021/2022 bietet die hsg Bochum Hebammenwissenschaft als Regelstudiengang an, nachdem sie ihren Modellstudiengang an die neuen Vorgaben angepasst hat.

    „An der hsg wurde ein bemerkenswertes Angebot für die Akademisierung der Heilberufe geschaffen. Wir wollen, dass diese Angebote langfristig abgesichert werden. Gerade die Hebammenkunde zeigt, dass der Weg in die Akademisierung anspruchsvoll ist. In Bochum wurde er vorbildlich umgesetzt. Jetzt brauchen wir Perspektiven. Die Landesregierung muss mehr Studienplätze schaffen, denn die NRW-weit 300 Plätze reichen nicht aus. Darüber hinaus gehören zur Akademisierung eines Berufes auch Chancen für den akademischen Nachwuchs. Neben dem beginnenden Masterstudiengang bedeutet das auch die Förderung von Promotionsmöglichkeiten“, sagte Bolte-Richter.

    Timmreck: „Die hsg Bochum startete im Herbst 2010 als Pionier mit Modellstudiengängen in der Pflege, der Hebammenkunde, der Physio- und Ergotherapie sowie der Logopädie. Der Pflege- und der Hebammenkunde-Studiengang sind mittlerweile im Regelbetrieb angekommen. Die Therapieberufe verharren aber leider weiter in ihrem Modellstatus. Wir konnten heute erklären, inwiefern das Hinauszögern und Vertagen der notwendigen Entscheidungen zur Akademisierung der Therapieberufen die Abläufe in den Modellstudiengängen behindert und damit auch die bestmögliche Qualifizierung erschwert.“

    Damit verwies der Hochschulpräsident auf die geplante Verlängerung der Modellklausel in den Berufsgesetzen der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie um weitere fünf Jahre, die im Referentenentwurf zum ‚Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz – GVWG)‘ des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vorgesehen ist.

    Ein weiterer Schwerpunkt des Austauschs bezog sich auf den Forschungsauftrag der Hochschulen für angewandte Wissenschaft (HAW). So betonte Timmreck: „Das auf den Weg gebrachte Promotionskolleg NRW ist ein wichtiger erster Schritt. In der Konsequenz sollte nun auch der wissenschaftliche Mittelbau an HAWen auf- beziehungsweise ausgebaut werden. Hierzu könnte beispielsweise eine Deutsche Transfergesellschaft hilfreich sein, die entsprechende Fördergelder nach anderen Kriterien verteilt als die Deutsche Forschungsgemeinschaft, bei der die Grundlagenforschung und damit die Universitäten im Fokus stehen.“

    An der Online-Konferenz am 11. Dezember 2020 nahmen teil: Die beiden Landtagsabgeordneten der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Matthi Bolte-Richter und Mehrdad Mostofizadeh, aus dem Präsidium der Hochschule für Gesundheit Prof. Dr. Christian Timmreck, Prof. Dr. Eike Quilling und Prof. Dr. Sven Dieterich, die beiden hsg-Hebammenwissenschaftlerinnen Prof. Dr. Ute Lange und Prof. Dr. Nicola Bauer sowie Michael Kersken (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Grünen Fraktion im Bereich Wissenschaft, Innovation und Digitalisierung).


    Bilder

    Die beiden NRW-Landtagsabgeordneten trafen sich virtuell mit Mitgliedern des Präsidiums und Hebammenwissenschaftlerinnen der hsg Bochum.
    Die beiden NRW-Landtagsabgeordneten trafen sich virtuell mit Mitgliedern des Präsidiums und Hebammen ...

    Screenshot: hsg Bochum


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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