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Wissenschaft
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet an der Universität Kassel eine neue Forschungsgruppe ein. Das gab die DFG jetzt bekannt. Untersucht wird der multiple Wettbewerb im Hochschulsystem.
Im Wissenschaftssystem sind die Akteure in vielfältige und miteinander verbundene Wettbewerbe eingebunden. So entsteht ein komplexes Geflecht an Anforderungen, denen sich die verschiedenen Akteure ausgesetzt sehen. Diesen mannigfachen Wettbewerb will die Forschungsgruppe „Multipler Wettbewerb im Hochschulsystem: Akteurskonstitution, Handlungskoordination und Folgewirkungen“ mittels soziologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Zugänge untersuchen. Die DFG beewilligte jetzt eine Forschungsgruppe für drei Jahre.
Die Gruppe umfasst elf Forscherinnen und Forscher aus acht Universitäten, die Federführung hat die Universität Kassel. Forschungsleitende Grundannahme ist: Wettbewerbe und das Zusammenwirken der einzelnen Wettbewerbsprozesse lassen ein immer komplexeres Geflecht von Anforderungen an die Beteiligten entstehen, das sich erheblich auf die betroffenen Personen und die Institutionen auswirkt. Die Arbeit der Forschungsgruppe folgt drei gemeinsamen Forschungsfragen: Wie positionieren sich Akteure im multiplen Wettbewerb? Welche interne und externe Dynamik entfaltet der multiple Wettbewerb? Welche Folgewirkungen hat der multiple Wettbewerb auf der Handlungs- und auf der Systemebene?
Von der Zusammenarbeit zwischen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften versprechen sich die Antragssteller ein vertieftes Verständnis interdependenter Wettbewerbsdynamiken im Hochschulsystem. Dieses ist auch von grundlegender wissenschaftlicher Bedeutung für die Analyse anderer Gesellschaftsbereiche, in denen ebenfalls kein übergreifendes Bewertungs- und Preissystem existiert. Darüber hinaus werden relevante Ergebnisse für die Hochschulpolitik und -förderung erwartet.
Sprecher ist Professor Dr. Georg Krücken, Direktor des International Centre for Higher Education Research (INCHER-Kassel). Er leitet auch das Teilprojekt "Multipler Wettbewerb in Forschung und Lehre: Organisationale Wettbewerbe und ihre Folgen bei der Exzellenzinitiative und dem Qualitätspakt Lehre". Ein weiteres Kasseler Teilprojekt trägt den Titel "Wie beeinflusst der Wettbewerb der Hochschulen den Arbeitsmarkt für Promovierte?" und wird geleitet von Prof. Dr. Guido Bünstorf.
Das INCHER-Kassel ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung der Universität Kassel. Es gehört zu den wenigen Forschungseinrichtungen an Universitäten in Europa, die ausreichend groß sind, um sich mit vielfältigen Fragen von Hochschule und Gesellschaft zu befassen.
Christiane Rittgerott
Universität Kassel
INCHER-Kassel
E-Mail: rittgerott@incher.uni-kassel.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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