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17.02.2004 16:01

Neues Zentrum für Operative Medizin: Ein historischer Meilenstein

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Das neu gebaute Zentrum für Operative Medizin (ZOM) der Uni Würzburg füllt sich mehr und mehr. Der generalstabsmäßig geplante Umzug von fünf Kliniken steckt mitten in der heißen Phase. Höhepunkt: Am Sonntag, 7. März, werden bis zu 280 Patienten vom Altbereich des Klinikums in den Neubau an der Oberdürrbacher Straße verlegt. Eine Woche vorher ist die Öffentlichkeit zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.

    "Das Zentrum für Operative Medizin und das benachbarte, noch im Bau befindliche Zentrum für Innere Medizin sind die architektonischen Beweise für die Entwicklung unseres Universitätsklinikums in dieses Jahrhundert hinein." Nach der Inbetriebnahme des Luitpoldkrankenhauses vor über 80 Jahren und nach dem Bau des Kopfklinikums vor 30 Jahren sieht Klinikdirektor Professor Dr. Christoph Reiners mit dem entstehenden Chirurgisch-Medizinischen Zentrum einen weiteren historischen Meilenstein in der Geschichte der Würzburger Universitätsklinik gesetzt.

    Bei einer Pressekonferenz am 16. Februar erwähnte Reiners insbesondere das "eigentlich Neue" am ZOM: "Von allergrößter Bedeutung für die Würzburger Universitätsklinik ist die Einrichtung des Lehrstuhls für Unfallchirurgie als Kern eines Trauma-Zentrums." Damit meinen die Mediziner ein Zentrum zur Behandlung schwerstverletzter Patienten.

    In der neuen Klinik würden zudem zukunftsträchtige Strukturen der Organisation und Versorgung realisiert: Ein zentraler Operationsbereich, der zentrale Betrieb einer Tagesklinik und die zentrale Notaufnahme für alle Kliniken, die im Neubau untergebracht sind. Dabei handelt es sich um die Chirurgische Klinik, die Klinik für Unfallchirurgie, die Herz-Thoraxchirurgie, die Urologie sowie die Klinik für Anaesthesiologie.

    Im ZOM werden künftig 700 der insgesamt über 5.000 Beschäftigten der Uniklinik arbeiten. Gebaut wurden auf 23.610 Quadratmetern Nutzfläche 14 Operationssäle und Räume für 312 Betten für den stationären Aufenthalt. Neben weiteren Betten für ambulante Behandlungen sind auch Funktionsbereiche unter anderem für Forschung und Lehre untergebracht sowie Bereiche der Röntgendiagnostik und der Transfusionsmedizin. Laut Professor Dr. Arnulf Thiede, Geschäftsführender Direktor des ZOM, erwartet die Patienten ein hoher Komfort. So gebe es beispielsweise nur noch Ein- oder Zweibettzimmer, wobei letztere mit 29 Quadratmetern größer seien als in allen anderen Krankenhäusern in Bayern.

    Die Baukosten für das ZOM sind auf 152 Millionen Euro veranschlagt. Der Neubau hat in etwa die Ausmaße der Würzburger Residenz und gilt als das größte Hochbauprojekt des Freistaats in Unterfranken nach dem Krieg. Seine Baugeschichte reicht bis 1971 zurück: Damals beschloss die Medizinische Fakultät den Bau eines Medizinisch-Chirurgischen Zentrums. 1985 erging der Auftrag zu einer Strukturuntersuchung für das gesamte Luitpoldkrankenhaus, deren Ergebnisse das Tübinger Krankenhaus-Organisationsbüro "teamplan" 1988 vorlegte. Dabei zeigten sich räumliche Defizite, die in der Chirurgischen sowie der Medizinischen Klinik besonders krass waren.

    Drei Zielvorstellungen wurden in der Folge diskutiert: Die Verlagerung des gesamten Klinikums ans Hubland, eine Sanierung und Erweiterung im Altbestand des Luitpoldkrankenhauses und drittens eine schrittweise Erweiterung des Klinikums durch Auslagerung auf das Gelände an der Oberdürrbacher Straße. Konkretisiert wurden die beiden letzten Überlegungen, wobei unter dem Druck öffentlicher Finanzknappheit zunächst eine Sanierung des Altbestandes ins Auge gefasst wurde. Bei allen damals diskutierten Lösungen allerdings wären unter anderem im Hinblick auf die Patientenversorgung in den jahrelangen Bauphasen erhebliche Belastungen entstanden. Darum beschloss der Fachbereichsrat der Medizinischen Fakultät im Juni 1988, sich für einen Neubau an der Oberdürrbacher Straße auszusprechen.

    1993 wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb abgeschlossen, der sowohl die Ausgliederung der Chirurgie als auch der Medizinischen Klinik einbezog und den das Architekturbüro Schuster-Pechtold und Partner (München) für sich entschied. Ein starker Schub für den Neubau kam 1994 durch die Ankündigung des Freistaats, hierfür Privatisierungserlöse bereitzustellen. Der symbolische erste Spatenstich erfolgte am 27. Juli 1998 durch Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber. Der zweite Bauabschnitt, die Innere Medizin, soll 2008/09 fertiggestellt sein.

    Tag der offenen Tür im neuen Klinikum

    Eine Woche vor dem Umzug der Patienten findet im Zentrum für Operative Medizin (ZOM) der Uni Würzburg ein Tag der offenen Tür statt. Die gesamte Bevölkerung ist am Sonntag, 29. Februar, von 10.00 bis 16.00 Uhr in das neue Krankenhaus eingeladen.

    Besichtigt werden können die Kinder- und die Allgemeinstation, die chirurgische Notaufnahme, Tagesklinik und Operationssäle, Intensivstation, Physikalische Therapie, Röntgendiagnostik mit Geräten, die Urologische Poliklinik und der Wirtschaftshof. Außerdem finden Führungen statt, die sich mit der Technik des neuen Gebäudes befassen.

    Im Hörsaal und in der Magistrale - das ist der langgezogene Trakt, der die einzelnen Bereiche des Zentrums miteinander verbindet - präsentieren sich die Kliniken für Chirurgie, Herz-Thoraxchirurgie, Urologie und Anaesthesiologie. Außerdem gibt es dort Informationsstände des Gesamtklinikums, der Berufsfachschulen für Diätassistenz und Krankenpflege sowie der Klinikseelsorge. Auch Sozialdienst, Architekten, Hilfsorganisationen und andere Institutionen stellen sich vor.

    An diesem Tag werden auch moderne Rettungswägen und der Rettungshubschrauber gezeigt. Zudem können sich die Besucher über die Organspende informieren oder Gesundheitschecks an sich vornehmen lassen. Ein Rahmenprogramm soll auch die Kinder ansprechen. Essen und Getränke gibt es in der neu eröffneten Cafeteria.

    Zum Parken steht kostenlos der neue Besucherparkplatz oberhalb des Neubaus zur Verfügung. Weitere Parkplätze finden sich entlang der Josef-Schneider-Straße und am Kopfklinikum. Von der Endhaltestelle der Straßenbahnlinien 1 und 5 (Pestalozzistraße) fährt ein kostenloser Bus zum Neubau an der Oberdürrbacher Straße, zum Hubschrauberlandeplatz und wieder zurück. Weitere Informationen im Internet (siehe Link am Ende dieser Mitteilung).


    Weitere Informationen:

    http://www.klinik.uni-wuerzburg.de/aktuell/zom/tdot2.htm


    Bilder

    Der Haupteingang ins Zentrum für Operative Medizin. Foto: Uniklinik Würzburg
    Der Haupteingang ins Zentrum für Operative Medizin. Foto: Uniklinik Würzburg

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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