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21.12.2020 14:21

Chemische Energiespeicher: TU Darmstadt forscht zu CO2-freien Kreisläufen

Silke Paradowski Stabsstelle Kommunikation und Medien
Technische Universität Darmstadt

    Darmstadt, 21. Dezember 2020. Ein Forschungsfeld, auf das sich die TU Darmstadt konzentriert, ist Energie und Umwelt (Energy and Environment). Mit dem Video „Chemische Energieträger“ macht die Universität nun auf ihre innovative Forschung zu chemischen Energiespeichern wie Wasserstoff und dem bisher wenig beachteten chemischen Element Eisen aufmerksam. „Wir an der TU Darmstadt verstehen die Forschung zur Energiewende als einen gesellschaftlichen Auftrag“, betont TU-Präsidentin Professorin Tanja Brühl. „Unser Ziel ist die Transformation der Energiesysteme.“

    Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Darmstadt mit ihrer Expertise in Elektrochemie und Thermochemie sind überzeugt, dass sowohl Wasserstoff als auch Eisen besonders leistungsfähige Optionen sind. „Wasserstoff als Energiespeicher ist ein entscheidender Baustein für das Gelingen der Energiewende. Durch den Kohleausstieg ergeben sich zusätzlich für Eisen ganz neue Perspektiven“, sagt Professor Christian Hasse, Leiter des Fachgebiets Simulation reaktiver Thermo-Fluid Systeme am Fachbereich Maschinenbau. Wasserstoff und Eisen sind für die Speicherung regenerativ erzeugter Energie aus Wind und Sonne und den zeitlich flexiblen und effizienten Transport zum Stromverbraucher bestens geeignet. So könnte auch der Rohstoff Eisen für einen CO2-freien Energiekreislauf eingesetzt werden. Würden vorhandene Kohlekraftwerke umgerüstet und künftig mit Eisen betrieben, fiele bei der Verbrennung kein klimaschädliches Kohlendioxid an. Zurück blieben lediglich Eisenoxide (Rost), die sich mit regenerativer Energie wieder zu Eisen reduzieren lassen.
    „Dieser Weg ermöglicht einen schnellen Umstieg, gewährleistet Versorgungssicherheit und spart Kosten für den Aufbau gänzlich neuer Infrastrukturen ein“, sagt Professor Andreas Dreizler, Leiter des Fachgebiets Reaktive Strömungen und Messtechnik am Fachbereich Maschinenbau und Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs/Transregio „Turbulente, chemisch reagierende Mehrphasenströmungen in Wandnähe“. Die Materialwissenschaftlerin Professorin Ulrike Kramm, die zu „grünen“ Elektrokatalysatoren forscht und 2020 mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet wurde, sagt: „Wir sind von der Idee der CO2-freien Energiekreisläufe überzeugt. Um sie zu realisieren, brauchen wir weitere, ganzheitliche Forschung.“ Die TU Darmstadt will dazu auch Fragestellungen wie ökonomische Kriterien, gesellschaftliche Akzeptanz, internationale Verflechtungen und den Reifegrad technischer Lösungen einbeziehen, die in Summe für die Bewertung der neuen Technologien relevant sind.

    Hintergrund: Positionspapier
    Die TU-Ingenieurwissenschaftler Professor Andreas Dreizler und Professor Johannes Janicka zählten in diesem Sommer zu den Initiatoren eines Positionspapiers, das über 50 Professoren und Professorinnen von führenden deutschen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen unterzeichneten. Darin empfehlen sie eine technologieoffene Herangehensweise auf dem Weg zu einem globalen klimaneutralen Energiesystem und weisen auf die Chancen der Nutzung chemischer Energieträge hin. Diese seien neben der elektrochemischen Energiewandlung unverzichtbar für die künftige sichere Stromerzeugung und Energieversorgung.
    https://www.rsm.tu-darmstadt.de/media/rsm/news_rsm/Positionspapier_Energiewende_...

    Über die TU Darmstadt
    Die TU Darmstadt zählt zu den führenden Technischen Universitäten in Deutschland. Sie verbindet vielfältige Wissenschaftskulturen zu einem charakteristischen Profil. Ingenieur- und Naturwissenschaften bilden den Schwerpunkt und kooperieren eng mit prägnanten Geistes- und Sozialwissenschaften. Weltweit stehen wir für herausragende Forschung in unseren hoch relevanten und fokussierten Profilbereichen: Cybersecurity, Internet und Digitalisierung, Kernphysik, Energiesysteme, Strömungsdynamik und Wärme- und Stofftransport, Neue Materialien für Produktinnovationen. Wir entwickeln unser Portfolio in Forschung und Lehre, Innovation und Transfer dynamisch, um der Gesellschaft kontinuierlich wichtige Zukunftschancen zu eröffnen. Daran arbeiten unsere 312 Professorinnen und Professoren, rund 4.500 wissenschaftlichen und administrativ-technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 25.400 Studierenden. Mit der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bildet die TU Darmstadt die strategische Allianz der Rhein-Main-Universitäten.

    www.tu-darmstadt.de

    MI-Nr. 77/2020, feu


    Weitere Informationen:

    Video „Chemische Energiespeicher für die Energiewende“:


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Energie, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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