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Wissenschaft
Eine Bestandsaufnahme nach der ersten Coronawelle.
Bad Honnef, 12. Januar 2021 – Die von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Zahlen lassen zwar den Einfluss der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker erkennen, die Zunahme der Arbeitslosigkeit und der Rückgang der offenen Stellen liegen aber deutlich unter den Schwankungen der letzten Dekaden. Insbesondere die Beschäftigungssituation für berufserfahrene Physikerinnen und Physiker erweist sich als krisenfest. Das sind Ergebnisse der jüngsten Analyse des Arbeitsmarktes für Physikerinnen und Physiker der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).
Laut Mikrozensus (Stand 2017) gibt es in Deutschland etwas mehr als 117 000 Physikerinnen und Physiker. Sie arbeiten in vielfältigen Berufen. Nach der Statistik der Bundesagentur für Arbeit sind allerdings nur rund ein Fünftel dem originären „Erwerbsberuf Physiker“ zuzuordnen. Für diese Untergruppe lassen sich aktuelle Entwicklungen aus den Daten der Bundesagentur für Arbeit ablesen.
Demnach ist die Zahl der Arbeitslosen in der Physik erstmals seit 2015 im Vergleich zum Vorjahr (Berichtszeitraum jeweils Oktober bis September) gestiegen. Die höheren Arbeitslosenzahlen sind offensichtlich der Coronakrise geschuldet. So war ab April 2020 ein sprunghafter Anstieg zu beobachten, nachdem der März-Wert noch dem normalen, jahreszeitlichen Verlauf entsprach. Die Veränderung der Arbeitslosenzahlen für den „Erwerbsberuf Physiker“ relativ zum März bildet direkt den Verlauf des Gesamtarbeitsmarktes ab, der im Zuge der Coronakrise eingebrochen ist.
Betrachtet man die Gruppe der berufserfahrenen Physikerinnen und Physiker ist die Arbeitslosenzahl auch in der Coronakrise nicht gestiegen; junge Absolventinnen und Absolventen hingegen scheinen derzeit schwerer in den Beruf zu finden. Die Aussage, dass Physikerinnen und Physiker selten von Arbeitslosigkeit bedroht sind, wenn der Berufseinstieg erst einmal geschafft ist, gilt also auch in Coronazeiten.
Die Bundesagentur hat für das Jahr 2018 eine studienspezifische Arbeitslosenquote für die Physik veröffentlicht. Sie liegt bei 2,4 Prozent. Nachdem die Zahlen im September 2020 vergleichbar mit denen des Jahresmittels 2018 waren, ist aktuell von einer ähnlichen Quote auszugehen, was einer „Vollbeschäftigung“ entspricht.
Im Vergleich zum Vorjahr ist ferner die Zahl offener Stellen um rund 14 Prozent gesunken. Dieser Rückgang spiegelt die Zurückhaltung der Arbeitgeber durch die unsichere Entwicklung der Wirtschaftslage der vergangenen Monaten wider.
Regelmäßig analysiert die Deutsche Physikalische Gesellschaft den Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker. Die ausführliche Analyse zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen sowie weitere Informationen – auch zur Entwicklung über die vergangenen Jahre – finden Sie unter:
https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/magazine-und-online-angebote/pj/ar...
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: https://www.dpg-physik.de
Dr. Anja Metzelthin
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Arbeitslosenstatistik
Quelle: Bundesagentur für Arbeit / Physik Journal 12/2020
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Elektrotechnik, Maschinenbau, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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