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04.02.2021 12:56

Eine bessere Welt gelingt nur mit Frauen in der Wissenschaft – Tagung der ICESCO und des LIKAT

Dr. Martha Höhne Pressestelle
Leibniz-Institut für Katalyse

Den Zugang von Frauen und Mädchen der islamischen Welt in alle Bereiche der Wissenschaft zu fördern ist das Anliegen einer internationalen Tagung am 11. Februar. Erwartet werden 5.000 Teilnehmerinnen: Forscherinnen und Studentinnen von 350 Universitäten in der islamischen Welt sowie Professorinnen, Nobelpreisträgerinnen, Politikerinnen und Motivatorinnen aus der ganzen Welt. Veranstaltet wird die Video-Tagung von der Organisation der islamischen Welt für Bildung, Wissenschaft und Kultur (ICESCO) mit Hauptsitz in Rabat, Marokko, vom Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) in Rostock und von der Space Foundation, einer Non-Profit-Organisation zur Förderung von Weltraumtechnologien.

Weltweit absolvieren gut genauso viele Mädchen und junge Frauen eine akademische Ausbildung wie junge Männer. Doch in der Forschung machen sie im globalen Durchschnitt nur noch 28,8 Prozent der Beschäftigten aus. „Die Menschheit wird ihre Probleme nicht lösen können, wenn wir es nicht mehr als bisher Frauen ermöglichen, sich in die Wissenschaft einzubringen“, begründet LIKAT-Direktor Prof. Dr. Matthias Beller sein Mitwirken als Organisator. Mathias Beller und Prof. Dr. Angelika Brückner, Vorstandsmitglied am LIKAT, sind mit ihren Beiträgen zur Eröffnungssession am Vormittag eingeladen und werden über ihre Erfahrungen berichten.

Das LIKAT engagiert sich mit eigenen Programmen für die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Beispielsweise sichert ein Sozial-Fonds befristete Arbeitsverhältnisse während einer Schwangerschaft, Elternzeit oder während der Pflege von Angehörigen ab. 2020 wurde das LIKAT zum vierten Mal in Folge mit dem Prädikat „Total E-Quality“ ausgezeichnet.

Die ICESCO konzentriert sich seit einigen Jahren auf die Chancengleichheit von Frauen und Mädchen vor allem in den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie im mathematisch-technischen Bereich, wie ICESCO-Generaldirektor Dr. Salim M. AlMalik betont. Laut UNESCO-Institut für Statistik stieg der Anteil von Frauen und Mädchen in der Wissenschaft nirgends so stark wie in arabischen Regionen. Und zwar von 36,8 % im Jahr 2013 auf 39,8 % im Jahr 2016. Dazu tragen auch Aktionsprogramme wie die Initiative TechGirls bei, die im Nahen Osten und Nordafrika bislang gut 160 Mädchen in Java-Programmierung und mobilen Anwendungen ausbildete.

In Oman sind 53 % der ingenieurwissenschaftlichen Absolventen Frauen (zum Vergleich: in den Niederlanden sind es 26 %). Die Gleichberechtigung der Geschlechter in Bildung und Wissenschaft ist ein weltweites Problem, wie Zahlen belegen. Für nur 22 % der wissenschaftlichen Publikationen zeichnen Frauen als Autoren mitverantwortlich, wie 2015 eine globale Analyse von 2,5 Millionen Papers ergab. Dabei zitieren gemischte Autorenteams deutlich häufiger aus anderen Publikationen. 2008 wurden in Europa 8 % der Patente von Frauen eingereicht, in den USA beantragen Frauen sogar nur 6 % der Patente.

Reports der verantwortlichen Gremien betonen immer wieder, dass die weibliche Perspektive den Forschungsansätzen deutlich mehr Relevanz, Kreativität und Vielfalt verleiht. Die Gleichstellung der Geschlechter zählt deshalb zu den 17 Hauptzielen der UN-Agenda 2030, die 2016 für eine nachhaltige Entwicklung der Welt in Kraft trat. Der 11. Februar wird seit 2015 nach einem Beschluss der UN-Generalversammlung als Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft begangen.

Die Tagung findet von 10 bis 14 Uhr statt und kann live besucht werden: www.facebook.com/ICESCO.Ar/live

Eine Registrierung ist bis zum 5. Februar unter folgendem Link möglich: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_Y96R4IKFTzu4LcCj6SG9NA

Das Programm finden Sie unter: https://www.catalysis.de/en/news-events/events/


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Matthias Beller
Matthias.Beller@catalysis.de


Weitere Informationen:

http://Die Tagung findet von 10 bis 14 Uhr statt und kann live besucht werden: www.facebook.com/ICESCO.Ar/live
http://Eine Registrierung ist bis zum 5. Februar unter folgendem Link möglich: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_Y96R4IKFTzu4LcCj6SG9NA
http://Das Programm finden Sie unter: https://www.catalysis.de/en/news-events/events/


Bilder

Ergänzung vom 05.02.2021

Erläuterungen zu den Zahlen

Für die 54 Mitgliedsländer der ICESCO wird die Situation von Frauen und Mädchen in der Wissenschaft sehr unterschiedlich beschrieben. Seit einigen Jahren konzentriere sich seine Organisation auf die Chancengleichheit von Frauen und Mädchen vor allem in den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie im mathematisch-technischen Bereich, betont ICESCO-Generaldirektor Dr. Salim M AlMalik.
In der arabischen Region z.B., in der ein Teil der Mitgliedsländer liegt, stieg laut UNESCO-Institut für Statistik der Anteil von Frauen in der Wissenschaft in jüngerer Vergangenheit am stärksten, und zwar von 36,8 % im Jahr 2013 auf 39,8 % im Jahr 2016. Andere Regionen haben diesbezüglich noch einiges zu tun: In Süd- und Westasien sind nur 18,5 % der Forscher Frauen, in Ostasien und im pazifischen Raum 23,4 %. Doch Beobachter registrieren auch dort einen positiven Trend.
Für die islamischen Länder organisiert die ICESCO dazu eigens Aktionsprogramme wie die Initiative TechGirls, die im Nahen Osten und Nordafrika bislang gut 160 Mädchen in Java-Programmierung und mobilen Anwendungen ausbildete. Die erste Frau, der die Internationale Mathematische Union 2014 die renommierte Fields-Medaille (quasi der Nobelpreis für Mathematik) verlieh, war die Iranerin Maryam Mirzakhani (1977–2017), die schon als Schülerin in Teheran nationale und internationale Mathematik-Olympiaden gewann und später in Stanford, Kalifornien, lehrte.
Natürlich muss auch die entwickelte Welt nachlegen, um die Gleichstellung der Geschlechter, eines der 17 Hauptziele der UN-Agenda 2030, in der Wissenschaft zu erreichen. So weist die UNESCO-Statistik von 2013 für die EU einen Frauenanteil in der Wissenschaft von 33 % aus (in Osteuropa lag er 2013 bei 40 %).
Das LIKAT sieht in der (Mit)Organisation dieser Veranstaltung die Chance, einerseits auf die Situation aufmerksam zu machen und zweitens, sich für den Fortschritt auch in den westlichen Ländern einzusetzen.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch


 

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