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08.02.2021 14:07

Mehr Infektionen bei Rückkehr in Präsenzarbeit

Universität Konstanz Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Konstanz

    Mehr Infektionen bei Rückkehr in Präsenzarbeit: Konstanzer Homeoffice-Langzeitstudie betont die Gefahren einer verfrühten Rückkehr in volle Präsenzarbeit in Unternehmen, die auch mobiles Arbeiten oder Homeoffice ermöglichen könnten.

    Bei vielen Unternehmen sind das Homeoffice und andere mobile Formen des Arbeitens nach beinahe einem Jahr pandemiebedingter Einschränkungen nicht mehr das Mittel der Wahl. Trotz eines in mehreren Stufen verschärften zweiten Lockdowns arbeiten auch jetzt viele Beschäftigte in Vollzeit im Präsenzbetrieb – manche, weil ihr Beruf es nicht anders zulässt, andere dagegen auf Wunsch des Arbeitgebers, der Vorgesetzten oder auch aus eigenem Antrieb. Wie geht es diesen Beschäftigten im Vergleich zu denjenigen, die mobil oder von den eigenen vier Wänden aus arbeiten?

    Zur Beantwortung dieser Frage setzte Organisationsforscher Prof. Dr. Florian Kunze (Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“, Universität Konstanz) mit seinen Mitarbeiter*innen Kilian Hampel und Sophia Zimmermann bereits im Frühjahr 2020 eine empirische Längsschnittstudie auf. Sie untersuchten Vorzüge und Nachteile von Homeoffice und Präsenzarbeit und befragten dazu stets dieselben Personen, um die Entwicklung ihrer Situation über die Zeit verfolgen zu können. Die jüngste Befragung Ende Januar 2021 liefert nun Befunde, die auf beträchtliche Gefahren bei der Rückkehr in volle Präsenztätigkeiten hindeuten:

    Beschäftigte, die durch Präsenzarbeit regelmäßig engen Kontakt mit Kolleg*innen haben, berichten weitaus mehr Infektionen mit dem Coronavirus:
    Seit Oktober 2020 haben sich viermal so viele Befragte, deren Arbeitgeber eine geöffnete Kantine bietet, im Vergleich mit Befragten ohne offene Kantine infiziert.
    Bei Meetings in physischer Präsenz ist die Infektionszahl unter den Befragten seit Oktober 2020 sogar um den Faktor acht erhöht.

    Beschäftigte, die im Sommer oder Herbst aus dem Homeoffice in volle Präsenzarbeit zurückgekehrt waren, beklagten bereits leicht höhere emotionale Erschöpfung und sinkende Produktivität. Der Trend verstärkte sich über den Winter noch.

    Die Rückkehr in Präsenzarbeit erfolgt häufig auf Wunsch der Arbeitgeber oder Vorgesetzten; immerhin 36% der Befragten, die in Präsenz arbeiten, wünschten sich dies aber auch selbst.

    Die wichtigsten Ergebnisse haben die Forschenden in einem Fact Sheet zusammengefasst, das hier heruntergeladen werden kann: https://www.uni-konstanz.de/typo3temp/secure_downloads/114803/0/29f1c462aca320f2...

    Faktenübersicht:

    - Prof. Dr. Florian Kunze ist Professor für Organisational Studies am Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft sowie Principal Investigator am Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ der Universität Konstanz. Er forscht zu Digitalisierung und neuen Formen der Arbeit, zum demographischen Wandel in öffentlichen und privaten Organisationen und effektivem Führungsverhalten.

    - Kilian Hampel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe für Organisational Studies von Florian Kunze. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die digitale Transformation der Arbeitswelt, Management des demographischen Wandels, Alter(n) am Arbeitsplatz sowie die Einführung von neuen Arbeitsformen.

    - Sophia Zimmermann ist Doktorandin an der Professur für Organisational Studies. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Entwicklung von Mitarbeiterkompetenzen für den digitalen Wandel und der effektiven Gestaltung von Telearbeit.

    - Die Online-Befragung wurde über das Online-Umfrageinstitut Respondi durchgeführt und umfasste in den ersten Befragungswellen 699 Befragte, die die Erwerbsbevölkerung repräsentativ nach Alter und Geschlecht abbilden. An der jüngsten Befragungswelle (25.-31.01.2021) nahmen 384 Personen teil.

    - Die Umfrage ging aus dem Projekt „Digitalisierung, Automatisierung und die Zukunft der Arbeit in postindustriellen Wohlfahrtsstaaten“ am Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ hervor.

    - Die Ergebnisse zweier früherer Befragungswellen finden sich ebenfalls in Form von Factsheets unter: http://uni.kn/broschueren/pdf/factsheet-homeoffice.pdf und https://www.uni-konstanz.de/typo3temp/secure_downloads/64520/0/1627adf7b35205138....

    Hinweis an die Redaktionen:

    Ein Fact Sheet, das die wichtigsten Ergebnisse der Befragung grafisch aufbereitet zusammenfasst, kann im Folgenden heruntergeladen werden:
    https://www.uni-konstanz.de/typo3temp/secure_downloads/114803/0/29f1c462aca320f2...

    Umfangreiche Informationen und Empfehlungen zum Umgang mit dem Arbeiten im Homeoffice in Zeiten der COVID-19-Pandemie liefert auch ein Policy Paper der Autoren vom Juli 2020, das im Folgenden heruntergeladen werden kann:
    https://www.exc.uni-konstanz.de/typo3temp/secure_downloads/111007/0/064121cc3b7c...

    Ein Bild von Florian Kunze kann im Folgenden heruntergeladen werden:
    Bild: https://cms.uni-konstanz.de/fileadmin/exzellenz/inequality/Personen/Kunze_Floria...
    Bildunterschrift: Prof. Dr. Florian Kunze, Professor für Organisational Studies am Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft sowie Principal Investigator am Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ der Universität Konstanz.
    Bild: Ines Janas.

    Ein Bild von Kilian Hampel kann im Folgenden heruntergeladen werden:
    Bild: https://cms.uni-konstanz.de/fileadmin/exzellenz/inequality/Personen/Hampel_Kilia...
    Bildunterschrift: Kilian Hampel, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Organisational Studies des Fachbereichs Politik- und Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz.
    Bild: Ines Janas.

    Ein Bild von Sophia Zimmermann kann im Folgenden heruntergeladen werden:
    Bild: https://cms.uni-konstanz.de/fileadmin/exzellenz/inequality/Personen/Zimmermann_S...
    Bildunterschrift: Sophia Zimmermann, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Organisational Studies des Fachbereichs Politik- und Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz.
    Bild: Ines Janas.


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Factsheet zur Studie

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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