idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Gefahr, zum Opfer von Cyberangriffen zu werden, ist aus Sicht vieler Unternehmen im vergangenen Jahr gestiegen. Fast jedes vierte Unternehmen in der Informationswirtschaft gibt an, dass sich die Gefahr seit Anfang 2020 erhöht habe. Dies zeigt eine aktuelle Befragung des ZEW Mannheim, an der sich mehr als 900 Unternehmen in der Informationswirtschaft beteiligt haben.
„Vor allem Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten sehen sich gestiegenen Cyberrisiken ausgesetzt. In der Informationswirtschaft gehen etwa 42 Prozent der großen Unternehmen von einer erhöhten Gefährdung durch Cyberangriffe aus“, sagt Dr. Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich Digitale Ökonomie. „Eine mögliche Ursache für diese deutlich stärkere Betroffenheit könnte sein, dass große Unternehmen allein durch ihren höheren Bekanntheitsgrad eher zum Ziel von Cyberangriffen werden als kleinere, unbekanntere Unternehmen.“
Der Anstieg der Cybergefahr seit Anfang 2020 kann sich dabei aus verschiedenen Gründen ergeben. Zum einen kann die generelle Zahl an Cyberkriminellen oder Cyberangriffen gestiegen sein. Zum anderen können sich die Unternehmen vermehrt potenzieller Einfallstore für Cyberangriffe in ihre IT-Infrastruktur und damit einer steigenden Verwundbarkeit ihrer IT-Systeme bewusst geworden sein. „Schwachstellen in den Cybersecurity-Maßnahmen der Unternehmen könnten nicht zuletzt dadurch entstanden sein, dass Corona-bedingte Anpassungen der digitalen Infrastruktur oft kurzfristig umgesetzt werden mussten“, so Erdsiek. Denn zahlreiche Unternehmen haben seit Pandemie-Beginn binnen kurzer Zeit in ihre digitale Infrastruktur investiert, um ihre Beschäftigten schnellstmöglich ins Homeoffice schicken zu können.
Die Unternehmen wurden in der aktuellen Umfrage auch gebeten, ihre Einschätzung zur Bedeutung von IT-Sicherheit abzugeben. Insgesamt gaben 64 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft an, dass sie diese als sehr hoch einschätzen. Im Zeitverlauf lässt sich hier ein klarer Trend erkennen. So lag der Anteil 2013 mit 55 Prozent noch deutlich niedriger. „Mit einem Anteil von 70 Prozent messen insbesondere die Unternehmen der Branche Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) der IT-Sicherheit eine sehr hohe Bedeutung bei. Etwas geringer fallen die Anteile bei den wissensintensiven Dienstleistern mit 63 Prozent und bei den Mediendienstleistern mit 49 Prozent aus“, sagt Vincent Rost, ebenfalls Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich Digitale Ökonomie.
Rückfragen zum Inhalt
Dr. Daniel Erdsiek
Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich
„Digitale Ökonomie“
Tel: +49 (0)621 1235-356
daniel.erdsiek@zew.de
Vincent Rost
Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich
„Digitale Ökonomie“
Tel: +49 (0)621 1235-206
vincent.rost@zew.de
Download der Studie:
http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/brepikt/202004BrepIKT.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).