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29.03.2021 17:03

Gemeinsame Stellungnahme des VHD und des ZZF zur Erklärung von Georg Friedrich Prinz von Preußen

Frank Kell Pressestelle
Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V.

    Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e. V. (VHD) und das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) haben eine gemeinsame Stellungnahme zur Erklärung von Georg Friedrich Prinz von Preußen abgegeben.

    Georg Friedrich Prinz von Preußen hat in den vergangenen Wochen in mehreren Interviews erklärt, rückblickend reflektiere er selbstkritisch sein äußerungsrechtliches Vorgehen im Streit um die Restitutionsforderungen und die historische Verantwortung seiner Familie für den Aufstieg des Nationalsozialismus. Er bedauere, so heißt es, dass er nicht ausreichend versucht habe, mehr und früher mit allen Beteiligten zu sprechen und Missverständnisse nicht auf juristischem, sondern auf anderem Wege auszuräumen.

    Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e. V. (VHD) und das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) begrüßen die gewandelte Sichtweise des Hauses Hohenzollern, sein bekundetes Eintreten für einen geschichtskulturellen Dialog und auch seine Bereitschaft, mit den von äußerungsrechtlichen Verfahren betroffenen Historikerinnen und Historikern in ein Gespräch zu kommen. Wir bedauern sehr, dass die intensiven juristischen Schritte gegen Wissenschaftler:innen, Journalist:innen und Medien die wissenschaftliche und öffentliche Debatte über die Restitutionsforderungen Herrn Prinz von Preußens erschwert und alle Beteiligten einer erheblichen Belastung ausgesetzt haben.

    Zur Selbstverständigung einer Demokratie gehört eine kontinuierliche, offene und kritische Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte. Die aktuelle Debatte, die im Zusammenhang mit den Forderungen des Hauses Hohenzollern an die öffentliche Hand geführt wird, stellt daher in vielerlei Hinsicht einen grundlegenden demokratischen Selbstverständigungsdiskurs dar. Die notwendige Diskussion kann indes nicht in einem Klima der Angst und Einschüchterung durch juristische Auseinandersetzungen geführt werden. Daher ist die Rücknahme aller juristischen Schritte sowie die entsprechende Rückabwicklung aller laufenden Verfahren sowohl gegen Wissenschaftler:innen als auch gegen Akteur:innen und Institutionen der Wissenschaftskommunikation eine notwendige Voraussetzung weiterer Gespräche.


    Bilder

    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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