idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.03.2004 08:33

CeBIT 2004: Ein "Chamäleon" - nicht nur fürs Handy

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    Ein "Chamäleon" - nicht nur fürs Handy
    Chemnitzer Informatiker passen Rechensysteme an neue Aufgaben an

    Informatiker der TU Chemnitz zeigen vom 18. bis 24. März 2004 auf der CeBIT in Hannover (Halle 11, Stand D31), wie in Zukunft die Hardware beispielsweise von Kfz-Steuerungen oder Handys flexibel auf gewünschte Änderungen der Funktionalität reagieren kann. Die Chemnitzer nutzen dafür so genannte FPGAs (Field Programmable Gate Arrays, frei programmierbare Logikbausteine). Mit deren Hilfe lassen sich die Schnittstellen zwischen den Systemkomponenten automatisch an sich ändernde Aufgaben anpassen. Derartige Bausteine können leicht innerhalb von Sekunden umprogrammiert werden.

    Zum Hintergrund: Wer heute ein Funktelefon kauft, kennt das Problem. Mit jeder neuen Handy-Generation werden dem Nutzer immer mehr Funktionen angeboten. Doch wer mit seinem alten Telefon auch die neuen Möglichkeiten der nächsten Handy-Generation nutzen möchte, hat Pech. Denn in den Handys befinden sich festprogrammierte Chips, die einen Wechsel oder eine Erweiterung der Funktionalität ausschließen. Nicht nur hier sollen in Zukunft rekonfigurierbare Systeme Abhilfe leisten. Selten oder nicht benötigte Funktionen können dann mit neuen Funktionen ausgetauscht werden. Handys, Kfz-Steuerungen und nahezu alle eingebetteten Systeme könnten - so die Vision - in Zukunft aus komplexen Modulen aufgebaut werden, die zu verschiedenen Zeiten wechselnde Aufgaben übernehmen: Das Handy reagiert dann beispielsweise auf das Zeitsignal in verschiedenen Zeitzonen oder liefert ortsbezogene Orientierungshilfen, etwa das Laden und Verarbeiten von Stadtplaninformation bei gleichzeitiger Auslagerung von Spielen. Und die Kfz-Steuerung, die ja aus verschiedenen Prozessoren besteht, könnte funktionsfähig bleiben, wenn ein Prozessor ausfällt. Die funktionstüchtigen Prozessoren übernehmen dann mittels Rekonfigurierung die Aufgaben des ausgefallenen Prozessors.

    Die Chemnitzer Experten der Technischen Informatik wollen gemeinsam mit Forschern von 13 weiteren Hochschulen im Schwerpunktprogramm "Rekonfigurierbare Rechensysteme" der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Hardware eines Computers, ähnlich wie die Software, durch Programmierung sehr flexibel machen. Dadurch können sich Rechensysteme an die sich schnell ändernden Anforderungen und Bedingungen anpassen. Damit wären diese neuen Systeme sehr effizient in verschiedenen Gebieten einsetzbar, etwa in der zivilen Luft- und Raumfahrt sowie der Steuerung komplexer Industrie- und Energieanlagen.

    Zur CeBIT demonstrieren die Chemnitzer Forscher um Prof. Dr. Wolfram Hardt auf dem mitteldeutschen Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" erstmals die automatische Rekonfigurierung von Schnittstellen am Beispiel eines Industrieroboters. Sie zeigen, wie dessen Module bei wechselnden Aufgaben die Daten trotz veränderter Datenströme sicher austauschen können. Das besondere Augenmerk der Chemnitzer Forscher ist dabei auf die sich ändernden Kommunikationswege gerichtet.

    Weitere Informatinen geben Prof. Dr. Wolfram Hardt, Telefon (03 71) 5 31 - 14 67, E-Mail hardt@cs.tu-chemnitz.de , sowie Dipl.-Inf. André Meisel, Telefon (03 71) 5 31 - 19 01, E-Mail andre.meisel@cs.tu-chemnitz.de


    Bilder

    Diplom-Informatiker André Meisel präsentiert den Hardware-Teil der Chemnitzer Entwicklung, mit der sich beispielsweise die Schnittstellen der Systemkomponenten von Handys und Robotern automatisch rekonfigurieren lassen. Foto: Mario Steinebach
    Diplom-Informatiker André Meisel präsentiert den Hardware-Teil der Chemnitzer Entwicklung, mit der s ...

    None

    Mit Hilfe eines FPGA wird die Schnittstelle zwischen PC und Roboter so implementiert, dass die Steuerung schnell auf sich ändernde Aufgaben zur Laufzeit angepasst werden kann. Foto: Mario Steinebach
    Mit Hilfe eines FPGA wird die Schnittstelle zwischen PC und Roboter so implementiert, dass die Steue ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).