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02.03.2004 09:02

Jenaer Völkerrechtsstudenten erneut Deutschlandbeste

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Team der Universität Jena siegt beim deutschen Moot Court-Wettbewerb

    Jena (02.03.03) In der deutschen Vorauswahl zum "Philip C. Jessup Moot Court" hat erneut ein Studenten-Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena den Sieg errungen. Die fünf Studierenden der Rechtswissenschaften haben den diesjährigen englischsprachigen Völkerrechtswettbewerb gewonnen, der vom 26.-29. Februar an der Berliner Humboldt-Universität stattgefunden hat. Die Jenaer Siegermannschaft wird gemeinsam mit dem zweitplatzierten Team der Humboldt-Universität zum Endausscheid nach Washington DC in die USA fliegen, um dort gegen die besten Teams aus mehr als 50 Ländern anzutreten.

    Der traditionsreiche "Jessup" wird seit 1957 jährlich unter vielen hundert Universitäten der Welt ausgetragen. Bei diesem Wettbewerb wird in einem simulierten Gerichtsverfahren ein weltweit einheitlicher Fall zu einem aktuellen völkerrechtlichen Thema verhandelt. In einer spannenden Endrunde setzten sich die Jenaer Studierenden im anonymen Wettbewerb in Berlin gegen dreizehn Mannschaften deutscher Universitäten durch. Einen besonderen Erfolg erzielte die Studentin Jana Härtling. Als Mitglied des Jenaer Teams, dem neben ihr Konrad Fickelscher, Katrin Herwig, Claudia Matiss und Markus Woetzel angehören, wurde sie als Beste im mündlichen Vortrag (best oralist) ausgezeichnet. Sie erzielte 298 von 300 möglichen Punkten.

    Die erfolgreichen Fünf wollten es den Jenaer Erstplatzierten von 2002 und Zweitplatzierten von 2003 nachmachen und Deutschland in Washington vertreten. Dort erwartet sie eine weit schwierigere Aufgabe. Denn für viele der gegnerischen Teams ist Englisch Muttersprache oder zumindest erste Amtssprache ihres Landes. "Dreimal hintereinander ist kein reiner Zufall mehr", meint Prof. Dr. Karl Meessen, "die Jenaer Studenten sind eben gut, und ihre Ausbildung nicht schlecht." Im Jahre 1978 hatte der Völkerrechtler, der heute an der Universität Jena lehrt, als Ordinarius an der Universität Augsburg den ersten deutschen Auswahlwettbewerb organisiert. Deutschland hat sich seither jedes Jahr am "Jessup" beteiligt.

    Diesmal ging es um die Überstellung von zwei mutmaßlichen Straftätern an den neu errichteten Internationalen Strafgerichtshof. Dem einen Täter war in dem erdachten, an Jugoslawien erinnernden Fall Aufruf zum Völkermord und dem anderen Begehung von Kriegsverbrechen vorgeworfen worden. Eines der vielen völkerrechtlichen Probleme des Falles bestand darin, dass beide Straftäter Staatsangehörige eines Staates waren, der - wie die USA bis heute - dem Statut des Internationalen Strafgerichtshofs nicht beigetreten war.

    Sowohl das von Prof. Sharon Byrd geleitete Law & Language-Programm als auch die Völkerrechtsausbildung der Universität Jena konnten sich wiederum im diesjährigen Wettbewerb bewähren. Für jede der beiden Parteien, also für den Staat, der die Betreffenden überstellen will und den Heimatstaat, der die Überstellung als völkerrechtswidrig verhindern will, mussten die Studierenden englischsprachige Schriftsätze mit Belegen aus der internationalen Rechtsprechung und Literatur anfertigen.

    Auch in der mündlichen Verhandlung musste das Team für jede der beiden Seiten plädieren und sich den bohrenden Fragen der Jury stellen. Diese besteht aus hochrangigen Diplomaten und Richtern sowie internationalen Anwälten. Präsident der Jury war in diesem Jahr der ehemalige deutsche Richter am Internationalen Gerichtshof Carl-August Fleischhauer. Auch der derzeitige deutsche Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag Hans-Peter Kaul war unter den Jury-Mitgliedern. "Gewinner dieses Wettbewerbs können sicher sein, in internationalen Anwaltsfirmen Ausbildungsplätze zu erhalten", so Prof. Meessen. Bei Bewährung kann sich hieran - es wäre nicht das erste Mal - ein Stellenangebot anschließen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Karl M. Meessen
    Jean-Monnet-Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und Internationales Wirtschaftsrecht der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 942260, Fax: 03641 / 942262
    E-Mail: e.wohlleben@recht.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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