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14.04.2021 11:36

TU Berlin: Ausstellung: MigraTouriSpace – Raummigration und Tourismus / Eröffnung am 21. April 2021

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Das Kunst- und Forschungsprojekt von Stefanie Bürkle wird als Ausstellung gezeigt / Eröffnung am 21. April 2021

    MigraTouriSpace ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Reisen als eine Annäherung der Phänomene Migration und Tourismus. Es geht um das Reisen von Bildern, Menschen und Räumen. Raummigration meint Migration, bei der mit den Menschen auch Räume wandern. Tourismus meint nicht mehr Urlaub als Ausnahmezustand, sondern den touristischen Blick der, mit nach Hause genommen, längst das prägt, was man Alltag nennt.

    Das Kunst- und Forschungsprojekt MigraTouriSpace untersucht daher die Überlagerungen von Migration und Tourismus. „Migration verläuft ähnlich global wie Tourismus und bedingt sich teilweise sogar gegenseitig“, so Stefanie Bürkle. Denn: „Veränderungen im Stadtraum, beeinflusst oder gar hervorgerufen durch Migration, ziehen Touristen an.“ Stefanie Bürkle ist selbst gereist und hat mit ihrem interdisziplinären Team über drei Jahre lang in Korea und Berlin fotografiert, gefilmt und Interviews geführt. Entstanden ist ein Themen-Bildatlas beider Orte. Die als Case Studies ausgewählten Orte in Korea und Deutschland, das vietnamesische Großhandelszentrum Dong Xuan Center in Berlin Lichtenberg und das deutsche Dorf Dogil Maeul in Südkorea, stehen für das Spannungsfeld zwischen einer Migration kulturell kodierter räumlicher Kontexte und post-touristischen Praktiken. Beide Orte sind zu touristischen Attraktionen geworden, dabei entstehen neue Konflikte.

    Das Kunst- und Forschungsprojekt MigraTouriSpace wird als Ausstellung gezeigt:

    Eröffnung 21. April 2021, 18 bis 21 Uhr
    Buchung des Besuchs der Eröffnung (https://calendly.com/migratourispace/eroffnung-opening-migratourispace?month=202...)

    Laufzeit 22. April bis 9. Mai 2021
    Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag, 14 bis 18 Uhr
    Sonnabend und Sonntag, 12 bis 18 Uhr
    Buchung des Besuchs der Ausstellung (https://calendly.com/migratourispace/ausstellungsbesuch-migratourispace?month=20...)

    Eine Ausstellung im CLB Berlin – Collaboratorium im Aufbau Haus am Moritzplatz
    Teil des Sonderforschungsbereiches 1265 „Refiguration von Räumen“

    „Wie dauernder Urlaub halt“, sagt Hans lakonisch über seinen Lebensabend mit „Blick aufs Meer“ in Südkorea. Dort hat er sich mit seiner koreanischen Ehefrau in Dogil Maeul (deutsches Dorf) ein Einfamilienhaus mit rotem Ziegeldach und weißem Putz gebaut. Sie lernten sich in Deutschland kennen, wohin sie in den 1970er-Jahren als Migrantin, eine von vielen jungen Krankenschwestern, aus Korea kam. Sie hatte schon immer davon geträumt, zurückzukehren in die alte Heimat, er ist seiner Frau gefolgt und war dazu bereit, als deutscher Rentner in der Fremde alt zu werden. Doch nun fühlen sich beide der alten und der neuen Heimat entfremdet.

    „Dieses Dong Xuan Center bringt uns irgendwie so ein Stück Vietnam nach Berlin,...Man fühlt sich wie in seiner Heimat. Deswegen bin ich auch oft hier mit meiner Familie und mit meinen Freunden. Weil man hier Dinge bekommt, so wie Lebensmittel, die es im normalen Einkaufszentrum nicht gibt.“ (Lion Ngyyen, 16 Jahre)
    Wenn Vietnamesen in Berlin Heimweh oder Berliner Fernweh nach Asien haben und nebenbei noch Einkaufen, Essen gehen, ein Besuch im Nagelstudio oder beim Friseur ansteht, gehen sie ins Dong Xuan Center in Lichtenberg.

    In den Aussagen und Bildern wird der Wunsch deutlich, sich eine neue Heimat zu schaffen. Migration und auch Remigration ist nach Vilém Flusser eine schmerzhafte, aber auch ungemein kreative, produktive Situation, in der es zu spannungsreichen Kultursynthesen und auch zu neuen Freiheiten kommt.

    Die Ausstellung
    In einer Mehrkanal-Videoinstallation werden Besucher*innen in Räume eintauchen, von denen sie nicht mehr sagen können, wo sie sich gerade befinden. In Korea, Deutschland oder Vietnam? Interviews mit Migrant*innen und Tourist*innen geben Einblick in individuelle Lebensgeschichten und machen Erwartungen und Motive migrantischer und touristischer Bewegung sichtbar. Die Ausstellung visualisiert einen sich verändernden Begriff vom in der Welt sein, diskutiert herkömmliche Wahrnehmungen von Tourismus und Migration und stellt essenzielle Fragen nach dem eigenen Blick auf vermeintlich Fremdes.

    In Zeiten der Pandemie ist das Reisen kaum mehr möglich. Auch aus diesem Grund kommt MigraTouriSpace genau zur richtigen Zeit. Die Schaufenster des CLB sind ganz mit transluzenten Fotografien bedeckt. So entsteht ein spielerischer Dialog zwischen innen und außen, zwischen dem vermeintlich Vertrauten und dem Fremden nebenan. Betritt man als Passant die Ausstellungsräume, wird man selbst zum Reisenden in einer Videolandschaft aus deutschen Häusern in Korea und vietnamesischem Berlin.

    Ein Rahmen- und Vermittlungsprogramm bietet für Interessierte Veranstaltungen, die zur intensiven Beschäftigung mit den Themen, Migration, Reisen und Tourismus einladen.

    Künstlerische Mitarbeit & Projektkoordination
    Janin Walter

    Wissenschaftliches Team
    Ilkin Akpinar, Tae Woon Hur, Aaron Lang, Gabriel Banks, Berit Hummel

    Stefanie Bürkle ist Künstlerin, Stadtforscherin und Professorin für Bildende Kunst am Institut für Architektur an der TU Berlin.

    Die aktuelle Infektionsschutzverordnung erfordert einen eingeschränkten Zugang zur Ausstellung und den Events. Um eine sichere und gesunde Umgebung zu gewährleisten, werden Sie gebeten, Ihren Besuch im Voraus zu buchen: https://www.kunst.tu-berlin.de/pages/aktuell_posts

    Beachten Sie bitte, dass ein Zutritt nur mit dem Nachweis eines tagesaktuellen negativen Corona-Tests von einer offiziellen Teststelle möglich ist. Es gilt Maskenpflicht.

    An allen Events können Sie auch über Zoom teilnehmen. Den Link finden Sie unter:
    https://www.kunst.tu-berlin.de/pages/aktuell_posts

    Führungen
    Jeweils sonntags von 15 bis 16 Uhr in deutscher Sprache und von 16 bis 17 Uhr in englischer Sprache führen Mitarbeiter*innen durch die Ausstellung.

    Panel
    Unterschiedliche Positionen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft treffen aufeinander, um über das Thema des Reisens von Menschen und Bildern zu sprechen:
    Freitag, 23. April 2021, 19.30 bis 21.30 Uhr
    Buchung des Besuchs des Panels (https://calendly.com/migratourispace/panel?month=2021-04)
    Britta Schmitz (leitende Kuratorin a.D., Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof-Museum für Gegenwart, Berlin),
    Stefanie Bürkle (Künstlerin und Professorin für Bildende Kunst, TU Berlin),
    Martina Löw (Professorin für Architektursoziologie, TU Berlin)

    Artist Talk
    Stefanie Bürkle und Dominikus Müller (Kunstjournalist, freier Redakteur und Übersetzer) sprechen über Kunst und Forschung: Mittwoch, 28. April 2021, 19 bis 20.30 Uhr
    Buchung des Besuchs des Artist Talks (https://calendly.com/migratourispace/artist-talk?month=2021-04)

    Live Stream
    Aus der Ausstellung im Rahmen der Konferenz „Video-Space-Methods“ wird das Team einen
    Einblick in die künstlerischen Forschungsmethoden geben:
    Freitag, 30. April 2021, 18 bis 18.30 Uhr
    Hier kommen Sie zum Live-Stream. (https://calendly.com/migratourispace/videospacemethods?month=2021-04)

    Katalog
    Zur Ausstellung erscheint ein Buch mit Texten zum Projekt und zum Forschen mit Kunst.
    Buchpräsentation: Donnerstag, 6. Mai 2021, 19 Uhr
    Buchung des Besuchs des Book Release (https://calendly.com/migratourispace/book-release?month=2021-05)

    Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
    http://www.stefanie-buerkle.de, http://www.kunst.tu-berlin.de

    Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
    (DFG) – Projektnummer 290045248 – SFB 1265

    Pressekontakt
    ARTPRESS – Ute Weingarten
    Alexandra Saheb
    Tel.: +49 30 48496350
    E-Mail: Saheb.artpress@uteweingarten.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Kunst / Design
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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