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26.04.2021 08:19

Schulschließungen – weiter Stress für Kinder und Eltern

Giulia Roggenkamp Pressestelle
Stiftung Kindergesundheit

    Ein klares Votum der Stiftung Kindergesundheit für eine möglichst baldige Rückkehr zum Präsenzbetrieb in KiTas und Schulen

    Seit mehr als einem Jahr krempeln Heimunterricht und Isolation das Leben der Familien in Deutschland völlig um: Die über 11 Millionen Kinder und Jugendliche gehören immer mehr zu den großen Verlierern der Pandemie. Die in der bundesweiten Corona-Notbremse beschlossenen erneuten Schulschließungen dürften den Stress der Familien weiter erhöhen, befürchtet die Stiftung Kindergesundheit. Sie fordert deshalb die möglichst baldige Rückkehr zum regulären Schulbetrieb, sonst drohen sowohl negative Folgen für die seelische und körperliche Gesundheit der Kinder als auch eine Verschlechterung ihrer künftigen Bildungs- und Berufschancen.

    „Kinder sind keine Motoren der Pandemie“, sagt Professor Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Für die Öffnung von KiTas und Schulen gibt es wissenschaftlich erarbeitete Schutzkonzepte. Sie ermöglichen unter Berücksichtigung der jeweiligen Infektionslage und Beachtung von Hygieneregeln ein Angebot mit möglichst geringen Einschränkungen“.

    Die Auffassung der Stiftung Kindergesundheit teilen auch andere, dem Kindeswohl verpflichteten Organisationen. „Schulschließungen wirken sich nachweislich nachteilig auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und ihre Bildungsergebnisse aus“, heißt es in den Empfehlungen des europäischen Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation WHO, die unter Mitwirkung der Europäischen Akademie für Pädiatrie (EAP) entstanden ist und kürzlich veröffentlicht wurde. „Angesichts der nachteiligen Auswirkungen von Schulschließungen auf die Gesundheit und Wohlbefinden der Schüler sollten Schulschließungen nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden“.

    Gefahr für das Kindeswohl

    Auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin DGKJ protestiert gegen die geplanten Schließungen: „Wir Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte sehen durch die Entscheidung der Koalition, die Ausgangssperren zu lockern, die Grenzwerte für Schulöffnungen aber zu verschärfen, eine Diskriminierung dieser Altersgruppe mit hohem Gefährdungspotenzial für das Kindeswohl!“, so Prof. Dr. Jörg Dötsch, Präsident der DGKJ.

    „Die Familien haben durch ihre große Anpassungs- und Improvisationsfähigkeit im vergangenen Jahr unglaublich viel aufgefangen. Aber die private Lebensführung kann öffentliche Räume nicht ersetzen“, betont Prof. Dr. Hans Bertram, Familiensoziologe und Autor des „UNICEF-Berichts zur Lage der Kinder in Deutschland 2021. „Mädchen und Jungen brauchen unbedingt öffentliche Räume wie Schulen, Kindergärten und Sportvereine, um sich gut entwickeln zu können. Der direkte Austausch mit Gleichaltrigen ist entscheidend, um die Kompetenzen zu erwerben, die sie in unserer Gesellschaft brauchen.“

    Die wochenlange Schließung von KiTas und Schulen hat erhebliche negative Konsequenzen für die soziale, kognitive, emotionale und gesundheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, betont die Stiftung Kindergesundheit. Sie spricht sich deshalb für eine baldige Öffnung von Bildungseinrichtungen für alle Kinder im Vorschul- und Schulalter aus. Die Öffnung von Bildungseinrichtungen sollte unbedingt Vorrang gegenüber der Öffnung von Gartencentern und Baumärkten haben. Nur so kann den drohenden Folgen einer stark eingeschränkten Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen vorgebeugt werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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