idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Erfolgreiche translationale Sepsisforschung und Nachwuchsförderung im CSCC/Zentrum besteht am Universitätsklinikum Jena fort und koordiniert die Forschung im Schwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin/Leistungsfähige Forschungsinfrastruktur für die Medizinische Fakultät und Partner
Vor zehn Jahren wurde am Universitätsklinikum Jena (UKJ) das Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen, kurz CSCC, als eines von bundesweit acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren gegründet. Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, immerhin 50 Millionen Euro, widmeten sich Arbeitsgruppen am UKJ, an der Jenaer Universität und den Leibniz-Instituten HKI und IPHT der Erforschung der Sepsis – von den molekularen Mechanismen, über Prävention und schnellere Diagnostik, bis hin zu besseren Behandlungs- und Nachsorgemöglichkeiten dieser Erkrankung.
Für die Umsetzung des ehrgeizigen Forschungsprogramms schuf das UKJ wichtige infrastrukturelle Voraussetzungen: Es erweiterte das Zentrum für Klinische Studien und etablierte eine Integrierte Biobank. Von diesen Einrichtungen profitieren jetzt alle klinischen Arbeitsgruppen der medizinischen Fakultät und Forschungspartner darüber hinaus. Das CSCC hat auch neue Strukturen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aufgebaut, wie beispielsweise ein Graduiertenkolleg, in dem nicht nur Promovierende der Natur- und Lebenswissenschaften strukturiert betreut werden, sondern auch Promovierende der Medizin und Postdocs. Diese Strukturen lieferten Anregungen für ein vereinheitlichtes Förderkonzept am UKJ, das alle Karrierestufen berücksichtigt.
Insgesamt arbeiteten die CSCC-Forschungsgruppen in über 160 Projekten, davon 37 klinische Studien mit mehr als 20.000 Teilnehmern, ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in über 800 Fachpublikationen. „Wir konnten zur Einwerbung neuer Forschungsgroßprojekte für Jena beitragen“, so der Sprecher des CSCC, Prof. Dr. Michael Bauer. „Als Beispiele seien des Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ oder das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung genannt.“ Maßgeblich war das CSCC auch an der aktualisierten wissenschaftlichen Definition der Sepsis beteiligt. Diese charakterisiert die Sepsis als lebensbedrohliche Organdysfunktion, die in Folge einer fehlregulierten Antwort des Körpers auf eine Infektion auftritt. Bei der Entstehung einer Sepsis wird neben immunologischen Vorgängen jetzt auch Veränderungen des zellulären Stoffwechsels eine wesentliche Bedeutung beigemessen.
Nach dem Ende der Förderung besteht das CSCC nun als Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung am UKJ fort. „Das CSCC repräsentiert den Fakultätsschwerpunkt Sepsis und Infektionsmedizin und koordiniert die Forschungsaktivitäten in diesem Bereich. Dabei profitieren die Mitglieder von der interdisziplinären Forschungskultur und der Translation von Grundlagenforschung in die klinische Anwendung, die das CSCC von Beginn an prägen“, betont Prof. Dr. Thomas Kamradt, Wissenschaftlicher Vorstand des UKJ.
Wie wichtig die Expertise in der Erforschung und Behandlung von Sepsis und Infektionskrankheiten ist, zeigt gerade die aktuelle pandemische Jahrhundertkrise nur allzu deutlich. Denn auch Virusinfektionen können eine Sepsis auslösen und viele COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen leiden an einer COVID-19-assoziierten Sepsis mit Organversagen. „Von den über 400 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der verschiedensten Disziplinen, die im CSCC gefördert wurden, arbeiten jetzt viele in regionalen, nationalen und internationalen Studien und Forschungsnetzwerken an der Bekämpfung der SARS-CoV-2-Pandemie. Sie beraten Landes- und Bundesregierung, arbeiten in Gremien der WHO, forschen an besseren Behandlungsoptionen für COVID-19-Patienten und sind dabei auch federführend für die Digitalisierung in der Medizin“, beschreibt CSCC-Co-Sprecher Prof. Dr. André Scherag die Einbindung der Jenaer Sepsis- und Infektionswissenschaftler in die weltweite Corona-Forschung und die digitale Medizin.
Prof. Dr. Michael Bauer
Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung, Universitätsklinikum Jena
Tel.: +49 3641 9 32 33 74
E-Mail: CSCC@med.uni-jena.de
http://www.uniklinikum-jena.de/cscc CSCC-Homepage
http://www.uniklinikum-jena.de/Forschung/Covid_19_Forschung.html Covid-19-Forschung am UKJ
https://www.uniklinikum-jena.de/cscc_media/Downloads/10y_CSCC_Broschuere_A4_web.... Broschüre 10 Jahre CSCC
Das vor zehn Jahren gegründete CSCC koordiniert als Zentrum für Sepsis und Infektionsforschung die ...
UKJ
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).