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10.05.2021 10:44

Neue Professorin für „Soziale Arbeit und Ethik“ an der Universität Vechta

Friedrich Schmidt Pressestelle
Universität Vechta

    Dr.in Walburga Hoff hat den Ruf auf die Stiftungsprofessur „Soziale Arbeit und Ethik“ an der Fakultät I der Universität Vechta zum Sommersemester 2021 erhalten. Sie forscht und lehrt damit zu einem Wissensbereich, der sich an der Schnittstelle zwischen Sozialer Arbeit, Philosophie und Theologie befindet. Denn als praktischer Philosophie obliegt Ethik in der Sozialen Arbeit die Aufgabe, sowohl die professionelle Handlungspraxis als auch das theoretische Erklärungswissen sowie gesellschaftliche Entwicklungen im Hinblick auf Fragen der Gerechtigkeit und des guten Lebens zu reflektieren.

    „Im Vordergrund meiner Lehre und Forschung steht dabei das Ethische, wie es sich in der Wirklichkeit konkreter Lebenswelten in der Sozialen Arbeit und in der gesellschaftlichen Praxis zeigt,“ erklärt Dr.in Walburga Hoff. Damit verweist die studierende Theologin und Erziehungswissenschaftlerin, die in Sozialwissenschaften promoviert ist, auf das Verstehen als notwendiger Voraussetzung des Ethischen. Mit ihrem Plädoyer für eine hermeneutische Ethik unterstreicht Hoff, dass Ethik in der Sozialen Arbeit neben ihrer normativen Orientierungsfunktion immer auch nach den impliziten Deutungsmustern und den Vorstellungen gelingenden Lebens fragt, nach denen Menschen und Institutionen ihr Handeln ausrichten.

    Dementsprechend konzentrieren sich ihre Forschungsarbeiten darauf, die ethische Tiefenstruktur sozialpädagogischen bzw. sozialarbeiterischen Denkens und Handelns als einer fallbezogenen Praxis zum Sprechen zu bringen. In diesem Zusammenhang verortet sich auch ein laufendes Projekt, das innerhalb der Hochschulforschung angesiedelt ist und der Frage nach normativen und ethischen Begründungsmustern im Akademisierungsprozess der Sozialen Arbeit im ausgehenden 20. Jahrhundert nachgeht. Ein weiterer Schwerpunkt widmet sich der Frage nach der Bedeutung des religiösen Faktors für die Integration religiös und kulturell pluralistischer Gesellschaften und für die professionelle Praxis Sozialer Arbeit.

    „Ich betrachte es als große Chance, diese Forschungsperspektiven und meine verschiedenen disziplinären Zugänge im Rahmen der Professur noch stärker miteinander zu verknüpfen zu können. Dabei ist es mir ein besonderes Anliegen, eine christlich fundierte Sozialethik mit dem Bereich der Sozialen Arbeit an der Universität Vechta zu verbinden“ bemerkt Walburga Hoff. „Zudem richtet sich mein Interesse auf den interdisziplinären Dialog mit den anderen Fachdisziplinen, auf den eine ethische Reflexion sozialer Phänomene unumgänglich angewiesen bleibt. Und nicht zuletzt freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Studierenden, den neuen Kolleg*innen an der Hochschule und auf die Kooperation mit den Einrichtungen der Sozialen Arbeit sowie mit den Vertretern der christlichen Kirchen in der Region.“


    Beruflicher und wissenschaftlicher Werdegang

    • 1977-1983 Studium der Philosophie und Theologie im Diplomstudiengang Katholische Theologie an der Theologischen Fakultät Trier,

    • 1983-1991 Gemeindereferentin im Bistum Trier

    • 1991-1992 Studium der Sozialpädagogik an der Fachhochschule Koblenz

    • 1992-1996 Studium der Diplompädagogik an der Universität Koblenz-Landau, Abt. Koblenz

    • 1996-2002 Dozentin für Gerontologie

    • 1998-2002 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekt: „Schulleiterinnen an Gymnasien“ am Fachbereich Erziehungswissenschaft an der Universität Koblenz-Landau, Abt. Koblenz

    • 2002-2006 Hochschulassistentin am Institut für Pädagogik am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Halle-Wittenberg; Arbeitsbereich: Historische Erziehungswissenschaft und Gender Studies

    • 2004 Promotion (Dr. disc. pol.) an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Georgs-August-Universität Göttingen

    • 2006-2009 Professorin für Sozialwissenschaften an der Kath. Stiftungsfachhochschule München, Abt. Benediktbeuern

    • 2009-2012 Professorin für Theorien, Methoden und Forschung der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule Erfurt

    • 2012-2021 Professorin für Theorien und Konzepte der Sozialen Arbeit an der Kath. Hochschule NRW, Abt. Münster

    • 2015-2019 Psychoanalytisch und gruppendynamisch orientierte Ausbildung zur Supervisorin am Fortbildungsinstitut für Supervision (FIS) in Wiesbaden (von der Deutschen Gesellschaft für Supervision zertifiziert)

    • Seit 2018 Ausbildung zur Gruppenanalytikerin am Institut für therapeutische und angewandte Gruppenanalyse in Münster


    Bilder

    Prof.in Dr.in Walburga Hoff
    Prof.in Dr.in Walburga Hoff
    Friedrich Schmidt
    Universität Vechta


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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