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Gemeinsame Pressemitteilung von DFG und Wissenschaftsrat / Aufbruchsstimmung und klares Plädoyer: Expertengremium und von DFG veranstaltetes Gesprächsforum sprechen sich für Aufstockung des Finanzierungsrahmens aus
Mit einem Impulspapier für die 20. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die aus ihrer Sicht wichtigsten Handlungsfelder und -empfehlungen formuliert, damit Wissenschaft auch künftig die Schlüsselrolle bei der Bewältigung zentraler Herausforderungen einnehmen kann. „Erkenntnisgeleitete Forschung stärken, von Wissensspeichern profitieren“ lautet der Titel des Papiers, das die größte Forschungsförderorganisation und zentrale Einrichtung für die wissenschaftliche Selbstverwaltung in Deutschland mit Blick auf den beginnenden Bundestagswahlkampf an politische Akteure adressiert hat und das nun auch im Internetangebot der DFG veröffentlicht worden ist.
Die seit den Förderentscheidungen 2018 und 2019 laufende Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder hat zu einer weiteren Stärkung und internationalen Sichtbarkeit der Forschung an den Hochschulen in Deutschland geführt. Schon jetzt richtet sich deshalb der Blick der geförderten Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten, aber auch potenzieller weiterer Beteiligter auf die 2026 beginnende zweite Förderrunde des Programms. Die positiven Wirkungen der bisherigen Förderungen und die damit verbundene Aufbruchsstimmung werden sich jedoch nur dann weiter nutzen lassen, wenn die Weichenstellungen für die kommende Wettbewerbsrunde möglichst frühzeitig vorgenommen werden. Diese Überzeugung brachten nach dem Expertengremium für die Exzellenzstrategie nun auch eine Vielzahl von Vertreterinnen und Vertretern aus Exzellenzclustern und Universitäten sowie Wissenschaftssystem und -politik auf einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) veranstalteten „Gesprächsforum Exzellenzcluster 2021“ zum Ausdruck.
Das Expertengremium für die Exzellenzstrategie hatte sich bereits Ende vergangenen Jahres mit den Vorbereitungen für die zweite Förderrunde ab 2026 befasst und dabei auch den dafür vorhandenen Finanzierungsrahmen diskutiert. Dabei kamen die 39 auf Vorschlag der DFG und des Wissenschaftsrats (WR) von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder (GWK) berufenen internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Gremiums zu der einhelligen Auffassung, „dass die Ziele der Exzellenzstrategie bei unveränderten finanziellen Rahmenbedingungen in der weiteren Förderung nicht oder in nur stark eingeschränktem Maße erreicht werden könnten und ein Großteil der Errungenschaften der bisherigen Förderung verloren ginge“, wie es in einer Stellungnahme für die GWK heißt.
Ausgangspunkt der Überlegungen war die zwischen dem Bund und den Ländern geschlossene Verwaltungsvereinbarung aus dem Jahr 2016, nach der für die Exzellenzstrategie jährlich insgesamt 533 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Mit dieser Summe hätten nach Überzeugung des Expertengremiums in der zweiten Wettbewerbsrunde vor allem neue Anträge auf Exzellenzcluster keine angemessenen Erfolgschancen, da von den bereits geförderten Clustern erfahrungsgemäß zwischen 80 und 85 Prozent mit einer Fortsetzung ihrer Förderung rechnen könnten und somit nur etwa zehn neue Einrichtungen gefördert werden könnten. Denn anders als in der vom WR administrierten Förderlinie Exzellenzuniversitäten, in der in der nächsten Förderperiode bis zu vier zusätzliche Fälle gefördert werden können, sieht die Verwaltungsvereinbarung keinen Aufwuchs der Anzahl geförderter Cluster vor.
Die absehbar geringen Erfolgsaussichten für neue Clusteranträge rechtfertigen nach Ansicht des Expertengremiums auch nicht den erheblichen Aufwand für den Wettbewerb. Eine zur Förderung von mehr Clustern theoretisch denkbare Senkung des Fördervolumens pro Cluster wiederum hätte zur Folge, dass die Einrichtungen je nach Forschungsgebiet und -ansatz ihre ambitionierten Forschungsziele und damit die Exzellenzstrategie insgesamt ihre Wirkung nicht erreichen könnten. Und auch wegen der fehlenden zusätzlichen Mittel für einen Teuerungsausgleich in beiden Förderlinien etwa bei Personalkosten und für eine Auslauffinanzierung nicht weiter geförderter Einrichtungen seien die bisherigen Finanzmittel nicht ausreichend.
In seiner für die GWK verfassten und nun auch veröffentlichten Stellungnahme sieht das Expertengremium deshalb „eine Aufstockung des finanziellen Rahmens als unbedingt geboten an, um einen wissenschaftsgeleiteten Wettbewerb im Programm Exzellenzstrategie sicherzustellen und die Ziele dieses international höchst sichtbaren und renommierten Programms weiterhin bestmöglich umzusetzen“.
Dieselben Überlegungen wurden Ende April auch auf dem zweitägigen „Gesprächsforum Exzellenzcluster 2021“ noch einmal betont, auf dem auf Einladung der DFG mehr als 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Rahmenbedingungen der aktuellen und der künftigen Förderung in der Programmlinie diskutierten. Neben den Sprecherinnen und Sprechern aller in der laufenden Wettbewerbsrunde geförderten Cluster und auch von nicht bewilligten Clusteranträgen brachten sich Mitglieder zahlreicher Hochschulleitungen, des Expertengremiums für die Exzellenzstrategie sowie Vertreterinnen und Vertreter weiterer Wissenschaftsorganisationen und aus der Wissenschaftspolitik in einen intensiven Austausch ein, der so ein breites Spektrum an Perspektiven auf das Förderprogramm zusammenführen konnte.
In insgesamt sechs themenbezogenen Workshops diskutierte das Gesprächsforum die Erfahrungen aus der bisherigen Arbeit der Exzellenzcluster und die daraus resultierenden Herausforderungen für die weitere Programmentwicklung. Der Begutachtungsprozess war dabei ebenso Thema wie Fragen einer künftigen Antragstellung für neue Initiativen und für Fortsetzungen. Auch die unterschiedlichen strukturellen Rahmenbedingungen für Exzellenzcluster und die Erfolgsbedingungen multidisziplinärer Verbünde waren Gegenstand intensiver Diskussionen. Ganz aktuell ging es schließlich um die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und der Beschränkungen des öffentlichen Lebens auf die Arbeit der geförderten Cluster sowie um die nicht zuletzt im Zuge der Pandemie in den Fokus gerückte Wissenschaftskommunikation.
Die bereits in den Workshops mitdiskutierten Weichenstellungen für die künftige Clusterförderung standen danach am Ende der beiden Forumstage im Mittelpunkt plenarer Diskussionen. Auch hier hoben zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Notwendigkeit einer auskömmlichen finanziellen Grundlage für die zweite Wettbewerbs- und Förderphase hervor.
Weiterführende Informationen
Medienkontakt:
Marco Finetti, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2230, marco.finetti@dfg.de
Dr. Christiane Kling-Mathey, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des WR, Tel. +49 221 3776-243, kling-mathey@wissenschaftsrat.de
Zur Stellungnahme des Expertengremiums:
www.dfg.de/download/pdf/foerderung/programme/exzellenzstrategie/statement_expertengremium_februar_2021.pdf
www.wissenschaftsrat.de/download/2021/pm_1321_ExStra.pdf
Ausführliche Informationen zur Exzellenzstrategie auch unter:
www.dfg.de/exzellenzstrategie
www.wissenschaftsrat.de/exzellenzstrategie
Fachliche Ansprechpartnerin in der DFG-Geschäftsstelle:
Dr. Ulrike Eickhoff, Leiterin Abteilung Programm und Infrastrukturförderung, Tel. +49 228 885-2254, ulrike.eickhoff@dfg.de
Fachliche Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle des WR:
Dr. Inka Spang-Grau, Leiterin Stabsstelle Exzellenzstrategie, Tel. +49 221 3776-281, spang-grau@wissenschaftsrat.de
http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/programme/exzellenzstrategie/statement...
http://www.dfg.de/exzellenzstrategie
http://www.wissenschaftsrat.de/exzellenzstrategie
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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