idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.05.2021 12:22

Effiziente Prüfstände für die elektrische Antriebstechnik

Erhard Jakobs Pressestelle
Technische Hochschule Mittelhessen

    Elektromotoren brauchen Wechselrichter, die die Spannung und Frequenz der Energie aus dem Versorgungsnetz oder aus Batterien umwandeln. Nur so lassen sich Motoren mit veränderbarer Drehzahl ansteuern. Das gilt zum Beispiel für Industrieantriebe oder Elektrofahrzeuge. Auch bei der Netzeinspeisung von elektrischer Energie aus Photovoltaikmodulen kommen Wechselrichter zum Einsatz. Für die Prüfung der Geräte im Rahmen der Produktentwicklung und Fertigung verwendet man heute Motorprüfstände. In einem Forschungsvorhaben arbeitet die Technische Hochschule Mittelhessen an einer effizienteren Prüftechnologie.

    Projektleiter ist Prof. Dr. Fabian Mink vom Friedberger Fachbereich Informationstechnik – Elektrotechnik – Mechatronik. Er kooperiert mit Keba Industrial Automation Germany aus dem hessischen Lahnau. Die Partner wollen den Motor im Prüfstand durch einen Emulator ersetzt. Darunter versteht man ein System, das ein anderes funktionell nachbildet. Der Emulator übernimmt also die Aufgaben des Motors. Mink sieht darin eine Reihe von Vorteilen: „Eine hohe Energieeffizienz durch nicht vorhandene Energieverluste im Motor, einen geringeren Platzbedarf, Wartungsfreiheit, keine Geräuschentwicklung und Gefahren durch rotierende Teile und eventuell geringere Anschaffungskosten.“ Darüber hinaus seien bestimmte dynamische Tests denkbar, die wegen verschiedener Einschränkungen an klassischen mechanischen Prüfständen nicht möglich sind. Dazu gehören zum Beispiel mechanische Schwingungen im Antriebsstrang, Kurzschlüsse oder Überlastsituationen.

    Bisher ist die Verwendung industrieller Standardkomponenten in derartigen Prüfanlagen nicht möglich. Einfach handhabbare Motormodelle fehlen ebenso wie geeignete Auswahlkriterien für die benötigten Bestandteile.

    Im Projekt sollen deshalb Konzepte entwickelt werden, wie sich Motoremulatoren weitgehend unter Verwendung verfügbarer industrieller Komponenten aufbauen lassen. Die Wissenschaftler wollen hierfür Auswahlkriterien abhängig von den geforderten Kenndaten wie Leistung, Spannung, Schalt- und Ausgangsfrequenz erarbeiten. Projektziel ist außerdem die einfache Inbetriebnahme und eine intuitive Bedienbarkeit des Prüfstands.

    Nach Minks Überzeugung ist das Emulatorkonzept klassischen Motorprüfständen wirtschaftlich und ökologische deutlich überlegen, weil es weniger Komponenten benötigt, wartungsfrei und energieeffizient ist. Die zunehmende Zahl von Elektrofahrzeugen spreche für eine steigende Nachfrage nach Prüfständen besonders für Tests von Stromrichtern in der Fertigung.

    Das Projekt läuft ein Jahr und wird im Rahmen des Programms „Forschung für die Praxis“ vom Land Hessen mit 40.000 Euro gefördert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    fabian.mink@iem.thm.de


    Bilder

    Online-Projektbesprechung: Prof. Fabian Mink (links) und der Mitarbeiter Christian Sack wollen effiziente Prüfstände für die elektrische Antriebstechnik entwickeln.
    Online-Projektbesprechung: Prof. Fabian Mink (links) und der Mitarbeiter Christian Sack wollen effi ...

    THM


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).