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08.03.2004 12:18

Vom Rand in die Mitte - die "Europastadt Görlitz/Zgorzelec"

Dr. Carsten Kolbe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.

    Schon frühzeitig erkannte die geteilte deutsch-polnische Stadt Görlitz/Zgorzelec die Chancen der EU-Erweiterung. Vorrangig für die gemeinsame Zukunft ist das städtebauliche, kulturelle und wirtschaftliche Zusammenwachsen, so die Wissenschaftler des Institutes für ökologische Raumentwicklung. Dazu gehören Leitbilder, Entwicklung eines gemeinsamen Stadtzentrums und die Wirtschaftsförderung, z. B durch ein grenzüberschreitendes regionales Wirtschaftsförderungszentrum.

    Schon frühzeitig erkannte die geteilte deutsch-polnische Stadt Görlitz/Zgorzelec die Chancen der EU-Erweiterung. Die Doppelstadt nannte sich fortan Europastadt und bewarb sich erfolgreich an dem Ideenwettbewerb "Stadt 2030". Nach zwei Jahren wurde das Vorhaben "Stadt 2030 Gemeinsames Leitbild für die Europastadt Görlitz/Zgorzelec" Anfang März 2004 abgeschlossen.
    Die Ergebnisse liegen nun in einem Empfehlungspapier und zur Aufnahme in einen erneuerten Partnerschaftsvertrag zwischen Görlitz und Zgorzelec vor. Vorrangig für die gemeinsame kulturelle und wirtschaftliche Zukunft sind drei Ansätze, so die Wissenschaftler des Institutes für ökologische Raumentwicklung aus Dresden:
    Sprachliche und kulturelle Hürden können durch die Entwicklung eines gemeinsamen Stadtzentrums namens "Brückenpark" mit Kultur-, Bildungs- und Freizeitangeboten abgebaut werden. Die gemeinsame Bewerbung um die Ausrichtung der Kulturhauptstadt im Jahr 2010 bietet die Chance die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter zu vertiefen und die Bekanntheit der beiden Städte sowie der Region in Europa zu erhöhen.
    Ein weiteres zentrales Element ist die Fortführung des sogenannten Leitbildprozesses. Sinnvoll ist es, die Ansätze und Konzepte beider Städte in einer gemeinsamen querschnittsorientierten Stadtentwicklungsstrategie zusammenzuführen, so das Empfehlungspapier. Die gemeinsame Entwick-lungsstrategie der Europastadt sollte mit den Bürgern in konkreten Projekten aktiv gestaltet werden. Dadurch wird das Zusammenwachsen auf allen Ebenen gefördert. Ein binationales Europastadtsekretariat könnte dabei die weitere grenzüberschreitende und querschnittsorientierte Koordination des Leitbildprozesses übernehmen.
    Wirtschaftlich besteht die Gefahr, dass Investoren die unmittelbare Grenzregion nach dem EU-Beitritt Polens einfach überspringen. Durch eine enge Zusammenarbeit von Görlitzer und Zgorzelecer Unternehmern, Politikern, Verwaltungen und anderen Interessensvertretern unter Hilfe von Experten sollen optimale Rahmenbedingungen für Kooperation und Innovationen geschaffen werden. Ziel ist die Gestaltung eines grenzüberschreitenden Wirtschaftsraumes. Dazu ist auch ein grenzüberschreitendes regionales Wirtschaftsförderungszentrum geplant.
    Der Wettbewerb "Stadt 2030" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung rief Städte und Städtepaare im Verbund mit wissenschaftlichen Einrichtungen dazu auf, neue Wege für umfassende Zukunftskonzeptionen zu entwickeln und zu erproben. In Görlitz/Zgorzelec entwarfen polnische und deutsche Bürger, Vereine, Verwaltungen und Wissenschaftler Perspektiven und Möglichkeiten für ein Zusammenwachsen beider Städte im vereinten Europa. Der deutsch-polnische Forschungsverbund unter Führung des Dresdener Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung erarbeitete die wissenschaftlichen Grundlagen, zum Beispiel über die weitere Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung.

    Kontakt: Carsten Kolbe, c.kolbe@ioer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ioer.de
    http://www.stadt2030-goerlitz-zgorzelec.de
    http://www.stadt2030.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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