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16.11.1998 00:00

Kultur-Magazine im Fernsehen

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Einladung zu einem Pressegespräch zur Präsentation eines Forschungsprojektes des Referats Medien und Textwissenschaften im Zentrum für interdisziplinäre Lehraufgaben (ZiL) der Justus-Liebig-Universität in Zusammenarbeit mit dem hessenfernsehen über Kultur-Magazine im Fernsehen; Vorstellung des Projekts

    Nr. 117
    Kultur-Magazine im Fernsehen

    Einladung zu einem Pressegespräch zur Präsentation eines Forschungsprojektes des Referats Medien und Textwissenschaften im Zentrum für interdisziplinäre Lehraufgaben (ZiL) der Justus-Liebig-Universität in Zusammenarbeit mit dem hessenfernsehen

    am Dienstag, 24. November 1998, 15.00 Uhr
    im Senatssaal des Uni-Hauptgebäudes

    Teilnehmer:
    Jürgen Kritz (Programmbereichsleiter FS/Kultur im Hessischen Rundfunk)
    Regina Heidecke (Verantwortliche für die Sendung "Kulturtips" im hessenfernsehen)
    Prof. Dr. Wolfgang Gast (Leiter des Referates Medien und Textwissenschaften des ZiL)
    Sabine Heymann (Wiss. Referentin im Referat Medien und Textwissenschaften des ZiL)

    1. Kultur im Fernsehen heute
    "Kultur" im Fernsehen ist in die Defensive geraten. Auch beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen geht es immer mehr um den Markt und immer weniger um die Zuschauer. Die Konkurrenz der privaten Sender führt immer häufiger dazu, daß Kultursendungen und Kultur-Magazine auf un-
    attraktive Sendeplätze verlegt oder ganz aus dem Programm genommen werden. Prominentestes Beispiel: die ARD-Kulturmagazine (Kulturreport, Kulturweltspiegel, Titel Thesen Temperamente), die ihren gewohnten attraktiven Sendeplatz nach dem sonntäglichen "Tatort" für die "Sabine Christiansen"-Talkshow räumen mußten. Während vorher bis zu 2,5 Millionen Menschen die Kul-turmagazine verfolgten, hat sich mit der späten Sendezeit die Zahl der Zuschauer mehr als halbiert.
    Solche Tendenzen kommen einer schleichenden und sehr bedauerlichen Aushöhlung des Pro-gramm-auftrags der öffentlich-rechtlichen Sender gleich, der offiziell immer noch lautet: Bildung - Infor-mation - Unterhaltung. Die Einführung des dualen Systems und die Globalisierung im Be-reich des Fernsehens (durch Satelliten) setzen inzwischen auch die klassischen Nischen der Kultur, die Dritten Programme, zunehmend dem Quotendruck aus. Der Kultur droht die Verbannung in Re-servate: in die Kultur-Spezialistensender ARTE und 3sat. Macher von Kultur-Sendungen im Fern-sehen versuchen, solchen Entwicklungen entgegenzuwirken, indem sie mehr und mehr spek-takuläre Themen wählen, sich auch stilistisch immer mehr den Unterhaltungssendungen annähern.

    2. Kultur im hessenfernsehen
    Im hessenfernsehen werden zur Zeit noch vier Kulturmagazine angeboten: die "Kinostarts", "Hauptsache Kultur", "Bücher Bücher" und die "Kulturtips". Doch wie lange noch? Die renom-mierten "Kinostarts" sollen trotz massiver Proteste aus der Kulturszene im nächsten Jahr aus dem Programm verschwinden. Und auch die anderen Sendungen stehen unter Erfolgsdruck.

    3. Forschungsprojekt "Kulturmagazine im Fernsehen"
    An ausgesuchten Beispielen von Kulturmagazinen sollen im WS 98/99 in einem Seminar am Fach-bereich Germanistik der Justus-Liebig-Universität diese Tendenzen analysiert werden. Im Kontakt mit Redakteuren des hessenfernsehens ist aus dem Seminar über "Kultur im Fernsehen" ein For-schungsprojekt gewor-den. Unter Berücksichtigung wichtiger Faktoren des Medienfeldes werden die bestehenden Pro-gramme des hessenfernsehens sowie das ARD-Kulturmagazin "Titel Thesen Temperamente" einer kritischen Analyse unterzogen. Dabei sollen von Anfang an Verbesserungen und mögliche Neukon-zeptionen mitgedacht werden. In einem mehrstufigen Evaluations- und Ab-stimmungsverfahren werden innovative Konzepte in einer gemeinsamen Aktion von Produzenten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Studierenden, Kreativen und Zielgruppen-Rezipienten weiterentwickelt.

    Dazu ist im Rahmen einer "kleinen Empirie" zu Anfang des Jahres 1999 auch eine Ziel-gruppen-Befragung zu den angesprochenen Sendungen des hessenfernsehens geplant. Hier-für werden noch kulturinteressierte Gesprächspartner aus der Bevölkerung in Gießen und Umgebung gesucht.

    In einem Pressegespräch soll das Forschungsprojekt von den Beteiligten der Justus-Liebig-Univer-sität und Vertretern des hessenfernsehens näher erläutert werden.

    Kontaktadresse:
    Sabine Heymann
    Referat Medien und Textwissenschaften des ZiL
    Karl-Glöckner-Straße 21, Haus B
    35394 Gießen
    Tel. 0641/99-16341


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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