idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.03.2004 10:59

Der (Zahn-)Patient, das bekannte Wesen

Dr. Olaf Kaltenborn Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Lehr- und Fortbildungsoffensive, Teil 5: Frühe Patientenkontakte und hohe Praxisanteile sind kennzeichnend für das Studium der Zahnheilkunde an der Universität Witten/Herdecke

    Wer an der Universität Witten/Herdecke Zahnmedizin studiert, muss die Patienten wirklich mögen. Denn aus dem Weg gehen kann er ihnen kaum. Schon ab Beginn des ersten Semesters nehmen die Studierenden an Notdiensten teil, geben später in Kindergärten Tipps zur Zahnpflege und behandeln über mehrere Semester hinweg eigenständig Patienten. Selbst im Campusgebäude ist die Begegnung mit der Zielgruppe zahnärztlichen Handelns selbstverständlich. Denn hier sind nicht nur Seminarräume, Verwaltungsbüros, Mensa und Bibliothek untergebracht, sondern auch die universitätseigene Zahnklinik, die noch vor kurzem ihren 100000. Patienten begrüßte.

    "Wir sind die weltweit einzige Universität, die eine Zahnklinik mitten im Hauptgebäude hat", sagt Prof. Dr. Peter Gängler, Dekan der Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Im Jahre 1984 wurde die Fakultät gegründet, damals nahm auch die Zahnklinik ihre Arbeit auf. Nach Fertigstellung des Uni-Neubaus bezogen Fakultät und Klinik 1994 ihre aktuelle Wirkungsstätte. Die Erlöse aus der klinischen Krankenversorgung haben sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. "Die Integration der Klinik in den Campus", so Prof. Gängler, "passt auch sehr gut zu unserem praxis- und patientenorientierten Ausbildungskonzept." Beim Studium der Zahnheilkunde an der Universität Witten/Herdecke gehen Theorie und Praxis von Anfang an Hand in Hand.

    Die praktischen Ausbildungsteile laufen vom ersten bis zum letzten Semester parallel zu den eher theoretischen Inhalten. In den ersten Semestern stehen zunächst die medizinischen und zahnmedizinischen Grundlagen im Vordergrund - von der Biologie über die Chemie und die Biochemie bis zur Anatomie. Gleichwohl werden auch die Erstsemester schon in den Notdiensten der Zahnklinik eingesetzt. Das kann durchaus in der Nacht sein, denn die Klinik ist 24 Stunden geöffnet. Die jungen Studierenden schauen zwar nur dem behandelnden Arzt über die Schulter und machen einfache Handreichungen. Aber, so betont Dekan Gängler: "Sie werden dabei mit der wichtigsten Seite des Berufs, der Behandlung von Schmerzpatienten, unmittelbar konfrontiert."

    Das gesamte Studienkonzept ist darauf ausgerichtet, Schritt für Schritt ärztliche Verantwortung zu lernen und zu erproben. Das beginnt beim gesunden Zahn, und wie er es möglichst lange bleibt. Wie beugt man Karies vor, was ist bei der Ernährung zu beachten? Bei der Betreuung einer Kindergartengruppe im Rahmen einer Gruppenprophylaxe beweisen die Studierenden im dritten Semester fachliche Kompetenz gegenüber Eltern, Erzieherinnen und Kindern. Jeder Studierende soll nach Abschluss des ersten Studienteils, der vorklinischen Phase, mit theoretischer, methodischer und praktischer Sicherheit seinen ersten Patienten gegenübertreten können. Damit das so ist, wird, wiederum in den ersten Semestern und wiederum parallel zu den Vorlesungen, im Rahmen des so genannten Propädeutikums an künstlichen Gebissmodellen die ganze Palette zahnärztlicher Kunst trainiert, von der Paradontologie über die Prothetik bis zur Chirurgie und Kieferorthopädie - bis dann der erste richtige Patient den Mund aufmacht und sagt, wo es wehtut.

    "Ich kenne keine andere Universität in Europa", so Prof. Peter Gängler, "wo die Studierenden dann schon ab dem sechsten Semester eigenverantwortlich über alle klinischen Disziplinen Patienten komplex behandeln." Auch in dem Entwurf der neuen Approbationsordnung für die Zahnarztausbildung in Deutschland sei diese praktische Erfahrung nur im neunten und zehnten Semester verbindlich vorgeschrieben. Die Behandlungen der Wittener Nachwuchszahnärzte finden in der eigenen Klinik statt - und natürlich mit Einverständnis der Patienten. Nach ausführlicher Befundaufnahme und Diagnostik erstellen die Studierenden einen Behandlungsplan, den sie mit einem erfahrenen Zahnarzt erörtern. Der ausgebildete Arzt steht seinen jungen Kollegen bei allen Behandlungsschritten unterstützend zur Verfügung. Komplizierte Therapieschritte wie chirurgische Eingriffe werden von den Fachspezialisten der Klinikabteilungen in Anwesenheit der behandelnden Studierenden durchgeführt. Als Rückbindung an die Theorie sind die konkreten Patientenfälle Thema der begleitenden Seminare.

    In Witten kommen rund fünf Bewerber auf einen Studienplatz. Studierende und Absolventen belegen bei Rankings immer wieder Spitzenplätze, was die Leistungen und auch die Studienzufriedenheit betrifft. Aber noch in einem anderen Punkt ist die zahnmedizinische Fakultät der Universität Witten/Herdecke "Spitze": Sie bildet ihre angehenden Zahnärzte für durchschnittlich die Hälfte der Kosten aus, die an staatlichen Hochschulen üblich sind.

    Kontakt: Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Prof. Dr. Peter Gängler, Tel.: 02302/926-660


    Bilder

    Das Studium der Zahnheilkunde  an der Universität Witten/Herdecke
    Das Studium der Zahnheilkunde an der Universität Witten/Herdecke

    None

    Lehr- und Fortbildungsoffensive Teil 5
    Lehr- und Fortbildungsoffensive Teil 5

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).