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01.06.2021 11:45

Soziologe Marc Helbling neuer Hans-Blumenberg-Gastprofessor

Viola van Melis Zentrum für Wissenschaftskommunikation
Exzellenzcluster „Religion und Politik“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

    Der Sozialwissenschaftler befasst sich am Exzellenzcluster mit Islamfeindlichkeit und Rechtsextremismus – Vortrag am 8. Juni über Islamophobie in Westeuropa

    Der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Marc Helbling ist neuer Hans-Blumenberg-Gastprofessor am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster. „Er befasst sich am Forschungsverbund mit Islamfeindlichkeit und Rechtsextremismus“, sagt der Rechtswissenschaftler und Sprecher des Exzellenzclusters Prof. Dr. Nils Jansen. Interessierte sind zum öffentlichen Abendvortrag „Islamophobie in Westeuropa: Angst vor Muslimen oder Fundamentalisten?“ am 8. Juni via Zoom eingeladen.

    „Marc Helbling beschäftigt sich mit politischen und sozialen Konflikten, in denen Religion ein eskalierender Faktor sein kann. Er nimmt religiösen und politischen Extremismus ebenso in den Blick wie Populismus“, erläutert der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Schlipphak. „Damit leistet er wertvolle Impulse zu unserem aktuellen Themenjahr ‚Zugehörigkeit und Abgrenzung. Dynamiken sozialer Formierung‘. Sein nicht nur beschreibender, sondern auch erklärender Forschungsansatz trägt dazu bei, die dynamische Rolle von Religion in pluralistischen modernen Gesellschaften zu erfassen.“

    In seinem Abendvortrag beleuchtet Marc Helbling die Frage, wofür der Begriff „Islamophobie“ steht. Geht es dabei um Fremdenfeindlichkeit, Angst vor Religion oder Ablehnung des Religiösen? Grundlagen seiner Analysen sind Umfragen in mehreren europäischen Staaten, die deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung fundamentalistischer und liberaler Muslime hervorbringen.

    Zum Programm der Blumenberg-Gastprofessur gehört auch eine Masterclass am 9. Juni. In der Veranstaltung unter dem Titel „Islam(ophobie) in Westeuropa: Einstellungen, Praktiken, Strukturen“ arbeitet Marc Helbling mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs des Exzellenzclusters sowie fortgeschrittenen Studierenden. Die Gruppe befasst sich mit Einstellungen gegenüber Migrantinnen und Migranten, religiösem Fundamentalismus sowie der Sichtbarkeit muslimischer Praktiken. (apo/vvm)

    Hans-Blumenberg-Gastprofessor Marc Helbling

    Marc Helbling, 1977 geboren in Chur in der Schweiz, ist Professor für Soziologie der Migration und Integration an der Universität Mannheim und Research Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Zuvor war er Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bamberg und Leiter einer Emmy Noether Nachwuchsgruppe am WZB. Forschungsaufenthalte führten nach Harvard, Princeton und Oxford. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Einwanderungs- und Staatsbürgerschaftspolitik, Fremdenfeindlichkeit, Populismus und Extremismus. In aktuellen Projekten untersucht Marc Helbling den Einfluss von Klimawandel auf Migrationsströme und den Zusammenhang zwischen Terrorismus und Migrationspolitik.

    Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen gehören Beiträge wie „Transnational Terrorism and Restrictive Immigration Policies“ (Transnationaler Terrorismus und restriktive Einwanderungspolitik) im Journal of Peace Research mit Daniel Meierrieks und „What is Islamophobia? Disentangling Citizens’ Feelings Towards Ethnicity, Religion and Religiosity Using a Survey Experiment“ (Was ist Islamophobie? Differenzierung der Einstellungen der Bevölkerung zu Ethnizität, Religion und Religiosität auf Basis einer experimentellen Umfrage) aus dem British Journal of Political Science mit Richard Traunmüller.

    Marc Helbling wurde 2018 unter anderem mit dem Best Paper Award des Immigration Research Network, Council for European Studies ausgezeichnet. 2016 erhielt er das Fernand Braudel Stipendium des European University Institute Florenz. Von 2010 bis 2015 war der Wissenschaftler Gewähltes Mitglied der Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

    Die Hans-Blumenberg-Gastprofessur für Religion und Politik

    Die „Hans-Blumenberg-Gastprofessur für Religion und Politik“ – benannt nach dem einflussreichen Münsteraner Philosophen Hans Blumenberg (1920–1996) – soll dazu beitragen, innovative Impulse nach Münster zu bringen und die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit am Exzellenzcluster stärken. (apo/vvm)

    Anmeldung: Abendvortrag „Islamophobie in Westeuropa: Angst vor Muslimen oder Fundamentalisten?“ Dienstag, 08.06.2021 | 18:15 Uhr | Teilnahme per Videoplattform Zoom: Anmeldung bis Freitag vor der Veranstaltung unter veranstaltungenEXC@uni-muenster.de

    Themenjahr 2020/21 „Zugehörigkeit und Abgrenzung“

    Das erste Themenjahr des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der WWU steht unter dem Titel „Zugehörigkeit und Abgrenzung. Dynamiken sozialer Formierung“. Das Jahresprogramm 2020/21 wendet sich der Frage zu, wie unterschiedliche soziale Gruppen in politisch, kulturell, ethnisch und religiös pluralen Gesellschaften zusammenleben, wie die Zugehörigkeit zu Gruppen und Vorstellungen von Identität entstehen, wie Konflikte reguliert werden und sozialer Ausgleich zustande kommt. An den Vortrags- und Dialogveranstaltungen, die im Laufe des Jahres durch weitere Inhalte und mediale Formate ergänzt werden, beteiligen sich nicht nur Mitglieder des Exzellenzclusters aus vielen Fächern und Forschungsprojekten, sondern auch Gäste aus anderen Forschungseinrichtungen und aus der Politik. Die Beiträge reichen von der Antike bis heute. Beteiligt sind Disziplinen wie die Soziologie, Rechts-, Geschichts- und Politikwissenschaften sowie die Psychologie, Philosophie, Theologie und Ethnologie.


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/aktuelles/2021/PM_Soziologe_Mar...


    Bilder

    Prof. Dr. Jan Helbling
    Prof. Dr. Jan Helbling


    Anhang
    attachment icon Programm

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Religion
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

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