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02.06.2021 14:14

Otto Meyerhof: Mitbegründer der modernen Biochemie

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Universität Heidelberg

    Vor 100 Jahren wurde Otto Meyerhof der Nobelpreis für Medizin zugesprochen, verliehen 1922 für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Glykogenstoffwechsel. In der Zeit des Nationalsozialismus verlor der Heidelberger Wissenschaftler seine Lehrbefugnis, musste angesichts immer schwieriger werdender Lebensbedingungen Deutschland verlassen und floh schließlich in die USA. Mit der Ruperto Carola Ringvorlesung „Otto Meyerhof – Ein Wissenschaftlerleben zwischen Ruhm und Vertreibung“ will die Universität Heidelberg an die Forscherpersönlichkeit erinnern und gleichzeitig das Thema Antisemitismus und Diskriminierung in historischer und aktueller Perspektive an eine breite Öffentlichkeit herantragen.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 2. Juni 2021

    Otto Meyerhof: Mitbegründer der modernen Biochemie
    Den nächsten Vortrag der Ruperto Carola Ringvorlesung hält der Heidelberger Biochemiker Walter Nickel

    Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts: Von 1929 an als Forscher in Heidelberg tätig, entzogen die Nationalsozialisten Otto Meyerhof 1935 die Lehrbefugnis und zwangen ihn zu Emigration und Flucht. Über den „(Mit-)Begründer der modernen Biochemie“ spricht Prof. Dr. Walter Nickel vom Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg (BZH). Der Vortrag ist Teil der Ruperto Carola Ringvorlesung „Otto Meyerhof – Ein Wissenschaftlerleben zwischen Ruhm und Vertreibung“, mit dem die Universität an die Forscherpersönlichkeit erinnern und gleichzeitig das Thema Antisemitismus und Diskriminierung in historischer und aktueller Perspektive an eine breite Öffentlichkeit herantragen will. Die Videoaufzeichnung ist von Montag, 7. Juni 2021, an abrufbar über heiONLINE – das zentrale Portal der Universität mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten.

    Die Auswirkungen von Otto Meyerhofs Entdeckungen – er erkannte die zentrale Bedeutung des Energieträgers Adenosintriphosphat für den Stoffwechsel – auf Forschungsarbeiten nachfolgender Generationen sind gewaltig, wie Prof. Nickel betont. Sie sind nicht nur in allen Lehrbüchern der Biochemie unserer Zeit dokumentiert, sondern bilden auch in vielerlei Hinsicht Grundlagen für die heutige biomedizinische Forschung. Die Bedeutung des Wissenschaftlers für die moderne Biochemie stellt der Referent, der eine Forschungsgruppe am BZH leitet und seit diesem Jahr Geschäftsführender Direktor des Zentrums ist, in den Mittelpunkt seines Vortrags. Otto Meyerhof hatte an der Heidelberger Universität studiert und wurde hier auch promoviert. 1929 übernahm er in Heidelberg die Leitung des Instituts für Physiologie am neugegründeten Kaiser-Wilhelm-Institut für medizinische Forschung und wurde zum ordentlichen Honorarprofessor der Medizinischen Fakultät ernannt. Als sich die Arbeitsbedingungen für den jüdischen Wissenschaftler zunehmend verschlechterten beschloss er 1938, Deutschland zu verlassen. Er forschte in Paris, musste jedoch 1940 über Spanien und Portugal in die USA fliehen, wo er an der Pennsylvania University einen Lehrstuhl für Physiologische Chemie erhielt. Otto Meyerhof starb 1951 in Philadelphia an den Folgen eines Herzinfarkts.

    Die Ruperto Carola Ringvorlesung, die im vergangenen Jahr die bisherige „Studium Generale“-Reihe abgelöst hat, ist Teil eines Konzepts von Fokusthemen. Damit wird die Universität Heidelberg zweimal jährlich gesellschaftlich relevante Forschungsfragen in unterschiedlichen Formaten an die breite Öffentlichkeit herantragen. Die Ringvorlesung zu Otto Meyerhof in diesem Sommersemester wurde gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Schmitt von der Medizinischen Fakultät Heidelberg konzipiert. Sie ist Teil des Fokusthemas „Freund und Feind“. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen werden sich aus der Sicht ihrer Disziplin mit drängenden Fragen von Antisemitismus und Diskriminierung auseinandersetzten. Die Vorträge, zu denen aktuell keine Zuhörer in Präsenz zugelassen sind, werden aufgezeichnet und sind als Video jeweils montags über das Portal heiONLINE abrufbar.

    Kontakt:
    Universität Heidelberg
    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-heidelberg.de/de/heionline
    http://www.uni-heidelberg.de/de/transfer/kommunikation/ruperto-carola-ringvorles...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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