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10.03.2004 14:22

TU Dresden präsentiert Studien zur "Zukunft des Humankapitals in Sachsen"

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Wissenschaftler sagen dramatischen Akademikermangel für Sachsen voraus

    Im Auftrag der TU Dresden haben die Professoren Andrä Wolter, Karl Lenz, Winfried Killisch und Gernot Weißhuhn (TU Berlin) das Projekt "Zukunft des Humankapitals in Sachsen" bearbeitet. Der Kanzler der TU Dresden Alfred Post hat diese Studien als Auftakt der Schriftenreihe "Dresdner Studien zur Bildungs- und Hochschulplanung" herausgegeben. Er verweist darauf, dass die TU Dresden damit die erste deutsche Hochschule ist, die eine detaillierte Analyse zur Entwicklung des Humankapitals eines Bundeslandes vorlegt.

    In folgenden Teilprojekten wurde die Zukunft des Humankapitals im Freistaat Sachsen bis zum Jahr 2020 analysiert:
    - Studie zur Entwicklung der Bevölkerungs- und der Erwerbspersonenzahlen (Projektleitung Prof. Dr. Winfried Killisch, TU Dresden),
    - Studie zum voraussichtlichen Angebot an Hochschulabsolventen aus den sächsischen Hochschulen (Projektleitung Prof. Dr. Andrä Wolter und Prof. Dr. Karl Lenz, TU Dresden)
    - Studie zum zukünftigen Bedarf an Fachkräften mit Hochschulabschluss (Projektleitung Prof. Dr. Gernot Weißhuhn, TU Berlin).

    Die zentralen Ergebnisse aus diesen Teilstudien:
    Bedingt durch den demografischen Wandel zeichnet sich in Sachsen in den kommenden zwei Jahrzehnten ein starker Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials ab. Die Bevölkerungsgruppe der 15- bis unter 65jährigen wird im Jahre 2020 rund ein Viertel kleiner als heute sein.
    Während bis maximal zum Jahr 2011 noch mit einem Anstieg der Absolventenzahlen aus den Hochschulen zu rechnen ist, wird anschließend fächerübergreifend ein massiver Rückgang einsetzen, der bis ca. 2020 eine Verminderung der Zahl der Hochschulabgänger um bis zu 44 % zur Folge haben kann.
    In der Gegenüberstellung der Ergebnisse aus der Angebotsprojektion der Hochschulabgänger und der Bedarfsprojektion akademisch qualifizierter Arbeitskräfte im Freistaat Sachsen zeichnet sich - insbesondere für die
    Zeit nach 2015 - in zahlreichen Fachrichtungen ein dramatischer Mangel ab. Die voraussichtliche Zahl der Absolventen wird bei weitem nicht
    ausreichen, um die aus dem Erwerbsleben ausscheidenden, akademisch qualifizierten Arbeitskräfte zu ersetzen.
    Dieser Fehlbedarf konzentriert sich vor allem auf die Absolventen universitärer Studiengänge. Nach den jetzigen Schätzungen könnten bis 2020 sachsenweit ca. 20.000 junge Menschen zu wenig an den Universitäten ausgebildet werden.
    Besonders drastisch wird der Mangel an Absolventen von ingenieurwissenschaftlichen und Lehramtstudiengängen sein.
    Alle Prognosemodelle weisen auf die zentrale Bedeutung der (Ab- bzw. Zu-) Wanderung hoch qualifizierter Arbeitskräfte für das Arbeitsmarktangebot in Sachsen hin. Durch eine anhaltend hohe Abwanderung hoch qualifizierter Fachkräfte aus Sachsen wird sich der Fehlbestand in einer Reihe von Berufsfeldern noch erheblich verschärfen.

    Angesichts dieser Prognosen resümiert Alfred Post, Herausgeber der Studien: "Aus unserer Sicht legen die Ergebnisse der Studien einmal mehr nahe, dass es unverantwortlich ist, ausgerechnet an der Bildung zu sparen. Die TU Dresden freut sich, eine wissenschaftliche Grundlage erarbeitet zu haben, die auch der Landesregierung als Entscheidungshilfe für künftige bildungs- und hochschulpolitische Entscheidungen dienen kann."

    Sachsens Wissenschaftsminister Dr. Matthias Rößler betont: "Zukunftsvorhersage ist immer schwierig, bedarf aber einer soliden wissenschaftlichen Grundlage. Die Studie liefert eine erste Einschätzung, wo bis 2020 ein gravierender Mangel an akademischen Fachkräften entsteht, wie bei Ingenieuren und Lehrern. Gleichzeitig ergibt sich aber auch in anderen Fächern ein deutliches Überangebot an ausgebildeten Akademikern. An dieser wissenschaftlichen Grundlage müssen wir unbedingt weiter arbeiten."

    Um sich auch künftig kontinuierlich Problemen der Bildungs- und Hochschulplanung zu widmen, wurde kürzlich ein entsprechendes Kompetenzzentrum an der TU Dresden gegründet. Prominentes Mitglied dieses Kompetenzzentrums ist Dr. Matthias Rößler, Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst.

    Informationen für Journalisten: Pressestelle der TU Dresden, Tel. 0351 463-32398, E-Mail: pressestelle@mailbox.tu-dresden.de
    Dana Frohwieser, Tel. 0351 463-39286, E-Mail: Dana.Frohwieser@mailbox.tu-dresden.de,


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-dresden.de/presse/pi/studien.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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