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Knapp die Hälfte der exportierenden privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland verzeichnet einen Rückgang ihrer Ausfuhren seit Beginn der Covid-19-Pandemie. Dennoch schätzen exportierende Betriebe im Schnitt ihre Geschäftslage nicht stärker negativ ein als nicht exportierende Betriebe. Das ergibt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Lediglich Betriebe, deren Waren und Dienstleistungen in Länder außerhalb der EU oder des Vereinigten Königreichs ausgeführt werden, gaben vor allem zu Beginn der Pandemie häufiger an, dass die Corona-Krise ungünstigere Auswirkungen auf sie gehabt habe. „Dies könnte unter anderem daran liegen, dass während der ersten Monate der Pandemie die Einschränkungen im Warenverkehr vor allem bei weiter entfernteren Regionen zur Geltung gekommen sind“, erklärt Ignat Stepanok, Mitautor der IAB-Studie.
Trotzdem scheinen gerade Betriebe, die in Länder außerhalb der EU und das Vereinigten Königreichs exportieren, die Folgen der Pandemie besser zu bewältigen. Sie beurteilten ihre Liquidität häufiger als grundsätzlich ausreichend und haben zuletzt häufiger Personal eingestellt und seltener entlassen, so Stepanok. Allerdings nahmen Betriebe, die in Länder außerhalb der EU und des Vereinigten Königsreichs exportieren, auch häufiger die Novemberhilfen in Anspruch, heißt es in der Studie.
Für Betriebe, die nur in die EU oder in die EU und das Vereinigte Königreich exportieren, finden sich hingegen keine signifikanten Unterschiede bei den Liquiditätsreserven oder dem Einstellungsverhalten im Vergleich zu nicht exportierenden Betrieben. Was die Beantragung von Kurzarbeit betrifft, ist die Wahrscheinlichkeit für Exporteure insgesamt etwas höher als für Betriebe, die ihre Produkte nur im Inland absetzen.
Die Studie basiert auf den Daten der vom IAB durchgeführten Betriebsbefragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“. Hierfür werden seit August 2020 in regelmäßigen Abständen etwa 1.500 bis 2.000 Betriebe dazu befragt, wie sich die Covid-19-Pandemie auf verschiedene Bereiche ihrer Geschäftstätigkeit auswirkt. Die Befragungsstichprobe ist repräsentativ für die privatwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland.
Die Studie ist abrufbar unter http://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-10.pdf.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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