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24.06.2021 10:15

Corona-Krise und soziales Bürgerrecht in Indien

Romas Bielke Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Die bisherigen Stadien der Corona-Pandemie in Indien führten dort zu schweren sozialen Erschütterungen. Die engen Grenzen des postkolonialen Gesundheitswesens und Wohlfahrtssystems traten besonders deutlich hervor und ins Zentrum des politischen Prozesses. Prof. Dr. Ravi Ahuja vom Centre for Modern Indian Studies der Universität Göttingen wird eine „analytische Chronik“ dieser Krise erstellen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert sein Projekt „Die Krise als Katalysator: Covid-19, soziales Bürgerrecht und politische Transformation in Indien“ ein Jahr lang mit 133.000 Euro.

    Nr.96 / 2021

    Corona-Krise und soziales Bürgerrecht in Indien
    Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert neues Projekt an der Universität Göttingen

    (pug) Die Verbreitung des neuartigen Corona-Virus in Indien wurde im März 2020 mit einem drakonischen nationalen Lockdown beantwortet. Nach dem Abflauen der ersten Pandemie-Welle und nach Beginn einer landesweiten Impfkampagne ließ eine Virusmutation im Frühjahr 2021 die Infektions- und Mortalitätsraten erneut massiv ansteigen. Die bisherigen Stadien der Pandemie führten zu schweren sozialen Erschütterungen, deren sichtbarster Ausdruck Massenentlassungen in den Metropolen Indiens und die Rückkehr hunderttausender Wanderarbeiter in ihre oft weit entfernten ländlichen Heimatregionen war. Die engen Grenzen des postkolonialen Gesundheitswesens und Wohlfahrtssystems traten besonders deutlich hervor und ins Zentrum des politischen Prozesses. Prof. Dr. Ravi Ahuja vom Centre for Modern Indian Studies der Universität Göttingen wird eine „analytische Chronik“ dieser Krise erstellen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert sein Projekt „Die Krise als Katalysator: Covid-19, soziales Bürgerrecht und politische Transformation in Indien“ ein Jahr lang mit 133.000 Euro.

    Die Chronik wird einen Zeitraum von 18 Monaten umfassen – von den ersten Wochen des Jahres 2020, als die ersten Covid-19-Fälle bekannt wurden, bis zum Sommer 2021, ein halbes Jahr nach Beginn der Impfkampagne und kurz nach dem Höhepunkt einer zweiten Welle. Ziel ist es, die Dynamik von sozialen Wahrnehmungen, Verhaltensweisen sowie der gegenläufigen Entwicklungen auf verschiedenen Ebenen zu erfassen. „Wir analysieren die Krise als Moment gesellschaftlicher Beschleunigung, der abrupt soziale und politische Spannungen erzeugt, zugleich auch Anstrengungen zur Eindämmung dieser Spannungen hervorbringt und damit neue Potenziale für Anfechtung oder Konsolidierung schafft“, erklärt Ahuja.

    Untersucht werden Entwicklungen in der Sozialpolitik auf nationaler Ebene, Krisenverläufe in unterschiedlich strukturierten Regionen des Landes sowie Pandemieverläufe und Prozesse des Aushandelns von sozialen Leistungsansprüchen auf lokaler Ebene. Dafür werden öffentlich zugängliche Quellen ausgewertet und Expertinnen und Experten befragt. „Die analytische Chronik muss zeitnah erstellt werden, solange die günstigsten Bedingungen für die Dokumentation bestehen und bevor die Krisenwahrnehmung verblasst oder durch nachfolgende Entwicklungen umgeformt wird“, so Ahuja. Die Forschungsergebnisse werden anschließend als Grundlage für eine tiefere historische Untersuchung der Wandlungen und Strukturen „sozialen Bürgerrechts“ im postkolonialen Indien dienen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Ravi Ahuja
    Georg-August-Universität Göttingen
    Centre for Modern Indian Studies
    Waldweg 26, 37073 Göttingen
    Telefon 0551 39-10720 / -19927
    E-Mail: Ravi.Ahuja@phil.uni-goettingen.de
    Internet: <www.uni-goettingen.de/cemis >


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Ravi Ahuja
    Georg-August-Universität Göttingen
    Centre for Modern Indian Studies
    Waldweg 26, 37073 Göttingen
    Telefon 0551 39-10720 / -19927
    E-Mail: Ravi.Ahuja@phil.uni-goettingen.de
    Internet: www.uni-goettingen.de/cemis


    Bilder

    Prof. Dr. Ravi Ahuja
    Prof. Dr. Ravi Ahuja
    Claus Becker


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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