idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.03.2004 13:52

Stadt-Umland-Kooperation auf dem Prüfstand

Sybille Wenke-Thiem Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Urbanistik

    Difu-Studie beleuchtet Stadt-Umland-Problematik anhand der Fallstudienstädte Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg

    Die Stadt-Umland-Probleme sowie Kooperationsansätze zu ihrer Reduzierung stehen im Zentrum einer soeben vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) vorgelegten Studie. Dem Thema wird gegenwärtig in ganz Deutschland wachsende Bedeutung beigemessen. Dafür gibt es viele Gründe: Die funktionalen Verflechtungen zwischen Kernstädten und Umlandgemeinden wachsen weiter. Den großräumigen Aufgaben und Problemlagen werden die kleinteiligen politisch administrativen Strukturen nicht länger gerecht. Der internationale Wettbewerb der Städte verschärft sich. Er wird immer stärker zu einem Wettbewerb unter den Regionen, doch gleichzeitig wächst der politische Streit um eine faire Kosten- und Lastenverteilung innerhalb der Region.

    Ziel der vom Städtetag Baden-Württemberg in Auftrag gegebenen Studie war es, diese Stadt-Umland-Problematik am Beispiel der drei ausgewählten baden-württembergischen Stadtregionen Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg genauer zu untersuchen. Im Vordergrund standen dabei Fragen nach den jeweils maßgeblichen Begründungen für Veränderungen der Zusammenarbeit sowie nach den Lösungsansätzen, die in den Stadtregionen diskutiert werden. Die Recherchen vor Ort verdeutlichten, dass die Kooperationsgründe und die heute diskutierten Lösungsvorschläge weitgehend bekannt sind. Die in den Fallstudienstädten zurzeit erwogenen Vorschläge fallen infolge der unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und Voraussetzungen der einzelnen Stadtregionen zwar jeweils anders aus, zielen aber meist in eine gemeinsame Richtung: die Einrichtung "härterer Formen" der Zusammenarbeit, nämlich Mehrzweckverband oder Regionalkreis.

    Wichtigstes Ergebnis der Difu-Studie:

    Eine flächendeckende Lösung "aus einem Guss" für die Stadtregionen Baden-Württembergs erscheint gegenwärtig nicht opportun. Auch die Kommunen und ihre Spitzenverbände fordern eine Abkehr vom Prinzip "Einheitlichkeit der Verwaltung" und die Ermöglichung regionsspezifischer Kooperationslösungen, die den Strukturen, Entwicklungsstufen und politischen Konstellationen der einzelnen Landesteile entsprechen. Damit könnte beispielsweise der Raum Karlsruhe eine Kooperationsform auf privatrechtlicher Basis (wie die TechnologieRegion Karlsruhe) weiterführen, die Region Freiburg einen Mehrzweckverband realisieren und in der Region Stuttgart ein Regionalkreis eingerichtet werden, der langfristig eine Vorbildfunktion für andere Landesteile Baden-Württembergs erlangen könnte.

    Etwa zeitgleich mit dem Abschluss der vorliegenden Studie hat die baden-württembergische Landesregierung im vergangenen Jahr ein Konzept zur Reform der Landesverwaltung vorgelegt. Dieses sieht eine Umstrukturierung und Verlagerung staatlicher Aufgaben vor und geht einher mit einer Verschlankung der Landesverwaltung und einer umfassenden Delegation von Funktionen auf Landkreise und kreisfreie Städte. Neue stadtregionale Kooperationsformen spielen in den Überlegungen der Landesregierung hingegen keine Rolle. Damit wird voraussichtlich eine Reform realisiert, die bereits zum Zeitpunkt ihrer Umsetzung Anlass für die Formulierung neuer Reformvorschläge ist. Die Beschlüsse der baden-württembergischen Landesregierung haben die vorliegende Studie nicht etwa entbehrlich gemacht, sondern zu einem wichtigen Bestandteil künftiger Reformdiskussionen werden lassen. Denn die Stadtregionen brauchen maßgeschneiderte Lösungen, die lokalpolitisch mitgetragen werden.

    Hintergrundinformationen:
    http://www.difu.de/index.shtml?/publikationen/difu-berichte/4_03/artikel02.shtml (Difu-Berichte: 10958 Zeichen)
    http://www.difu.de/publikationen/abfrage.php3?id=709 (Waschzetteltext: 1674 Zeichen)
    http://www.difu.de/index.shtml?/presse/040307.shtml (Medieninformation im Difu-Internet: 3490 Zeichen)

    Die ausführlichen Ergebnisse der Studie sind veröffentlicht in:

    Interkommunale Kooperation in baden-württembergischen Stadtregionen
    Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg
    Von Werner Heinz, Paul von Kodolitsch, Nicole Langel und Michael Reidenbach
    2004. Bd. 38, 228 S., 5 Abb., 13 Tab., 2 Übers., 13 Karten, Euro 25,-
    ISBN 3-88118-357-4
    Bestellung: verlag@difu.de oder Telefax: 030/39001-275

    (4110 Zeichen mit Leerzeichen)

    Anfragen nach einem Rezensionsexemplar richten Sie bitte an die Difu-Pressestelle.

    Weitere Informationen:
    Dr. phil., Dipl.-Ing. Werner Heinz
    Telefon: 0221/34 03 08-10
    E-Mail: heinz@difu.de

    Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik

    Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftspolitik, Städtebau, Soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Institut bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene mit allen Aufgaben- und Problemstellungen, die die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Rechtsträger ist der Verein für Kommunalwissenschaften e.V., der zur Sicherung und Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung durch Förderung der Kommunalwissenschaften gegründet wurde.

    >>>>>>>>>>>>>>>>>
    Difu-Pressestelle:

    Sybille Wenke-Thiem
    Telefon: O3O/39OO1-2O9/-2O8
    Telefax: O3O/39OO1-13O
    E-Mail: wenke-thiem@difu.de
    http://www.difu.de
    Straße des 17. Juni 112
    D-1O623 Berlin

    Der Text ist selbstverständlich frei zum Abdruck - über ein Belegexemplar/-Link freuen wir uns sehr!


    Weitere Informationen:

    http://www.difu.de/index.shtml?/publikationen/difu-berichte/4_03/artikel02.shtml
    http://www.difu.de/publikationen/abfrage.php3?id=709
    http://www.difu.de
    http://www.kommunalweb.de
    http://www.difu.de/index.shtml?/presse/040312.shtml


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).