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29.06.2021 11:47

Berufsschul- und Ausbildungspersonal benötigen Zeitbudgets und passende Weiterbildungsangebote

Melanie Behrendt Presse – und Öffentlichkeitsarbeit Netzwerk Q 4.0
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

    Drei Viertel des Ausbildungspersonals in Unternehmen und Berufsschulen, stufen das Tempo des digitalen Wandels als hoch ein. So vermittelten 81 Prozent der befragten AusbilderInnen in den letzten drei Jahre neue Inhalte. Zudem ist eine stärkere Vermittlung von prozessorientierten Fähigkeiten und eine individuelle Betreuung der Auszubildenden erforderlich. Dies geht für etwa neun von zehn Berufsschullehrkräften und acht von zehn AusbilderInnen mit einer höheren zeitlichen Belastung einher. Dennoch überwiegen für 75 Prozent der Befragten die Chancen, die mit den Veränderungen einhergehen. Dies zeigt eine Studienreihe des Projekts „NETZWERK Q 4.0“ am Institut der deutschen Wirtschaft (IW).

    Seit vielen Jahren verändern digitale Technologien und die damit einhergehende zunehmende Vernetzung die Arbeitswelt und stellen Beschäftigte und Lehrende vor neue Herausforderungen. Gerade für das Berufsbildungspersonal in Berufsschulen und Unternehmen steigen damit die Herausforderungen, künftige Fachkräfte auf die Anforderungen am Arbeitsmarkt zeitgemäß vorzubereiten. Für viele Befragte ist die Digitalisierung der beruflichen Ausbildung bereits gelebter Alltag. Etwa 80 Prozent der Lehrkräfte sowie knapp zwei Drittel der AusbilderInnen befassen sich bereits intensiv mit diesem Thema. Drei Viertel der Lehrkräfte, aber nur die Hälfte der AusbilderInnen gaben zudem an, von der jeweiligen Leitungsebene dabei intensiv unterstützt zu werden.
    Kooperation der Lernorte sollte intensiviert werden

    Der Zusammenarbeit zwischen den beiden Lernorten fehlt es bislang meist an Intensität.

    Wesentliche Gründe hierfür sind Zeitmangel und fehlende Kontaktpflege. So kennen 12 Prozent aller Befragten ihre jeweiligen AnsprechpartnerInnen nicht. Aber selbst, wenn die Kontaktpersonen bekannt sind, begrenzt sich die Zusammenarbeit bei sechs von zehn Befragten auf den oberflächlichen Austausch von Informationen. Lediglich rund jede bzw. jeder vierte Befragte stimmt Inhalte mit dem dualen Partner ab und gar nur jede bzw. jeder fünfte oder sechste arbeitet bei der Entwicklung und Planung von Ausbildungsinhalten zusammen.

    AusbilderInnen und Lehrkräfte halten mit hohem Veränderungstempo Schritt

    Etwa drei Viertel der Befragten erleben das Tempo, in dem die Veränderungen in den letzten drei Jahren erfolgten, als hoch. So vermitteln acht von zehn AusbilderInnen und sieben von zehn Berufsschullehrkräften inzwischen neue Inhalte. Aber auch im methodisch-didaktischen Bereich gab es Veränderungen: „Künftig sind Fähigkeiten wie prozessorientiertes und bereichsübergreifendes Denken und Handeln wichtig. Bei der Vermittlung sollten die Lernorte sich idealerweise eng abstimmen, damit die Kompetenzen gut ineinandergreifen. Zudem wird das Berufsbildungspersonal langfristig individueller auf die Auszubildenden eingehen müssen“, so Paula Risius, Autorin der Studienreihe und Referentin im NETZWERK Q 4.0. Wenngleich etwa neun von zehn Berufsschullehrkräften und acht von zehn AusbilderInnen berichten, dass ihre eigene zeitliche Belastung im Zuge der Digitalisierung gestiegen ist, sehen 75 Prozent von ihnen in diesem Wandel eine Chance. Um den Veränderungsprozess weiter optimal zu begleiten, geben etwa 84 Prozent der AusbilderInnen und 92 Prozent der Berufsschullehrkräfte einen gestiegenen Weiterbildungsbedarf an. Hier gilt es künftig anzusetzen, etwa auch durch die im Rahmen des Projekts NETZWERK Q 4.0 entwickelten Qualifizierungsangebote.

    Über das NETZWERK Q 4.0
    Das Projekt „NETZWERK Q 4.0 – Netzwerk zur Qualifizierung des Berufsbildungspersonals im digitalen Wandel“ ist ein gemeinsames Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und der Bildungswerke der Wirtschaft, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. In diesem Vorhaben wird angestrebt, einen bundesweiten Qualitätsstandard zur Qualifizierung des Berufsbildungspersonals 4.0 zu entwickeln. Das Berufsbildungspersonal wird dabei unterstützt, Fach- und Sozialkompetenzen weiterzuentwickeln, um Inhalte und Prozesse der dualen Ausbildung im digitalen Wandel passend zu gestalten. Durch neuartige Qualifizierungsangebote soll eine methodisch und inhaltlich zeitgemäße duale Berufsausbildung befördert werden.


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Studienreihe Q 4.0 zum aktuellen Stand des digitalen Wandels an den beiden dualen Lernorten Unternehmen und Berufsschule

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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