idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.06.2021 12:00

E-Flex Scanner berechnet Energieflexibilitätspotenzial der Produktionsinfrastruktur

Julius Heinrichs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Energie- und Wasserstoffforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

    Durch den energieflexiblen Betrieb ihrer Produktionsinfrastruktur - also beispielsweise ihrer Wärme-, Kälte- und Druckluft-Systeme – können Unternehmen Schwankungen im Stromnetz ausgleichen, CO2 sparen und von günstigen Strompreisen profitieren. Das Kopernikus-Projekt SynErgie hat einen E-Flex Scanner entwickelt, der das Flexibilitätspotenzial von Infrastrukturanlagen erkennt und bewertet.

    Die Umstellung auf einen energieflexiblen Betrieb von Produktionsinfrastrukturanlagen in Unternehmen spart CO2 und kann sich bereits nach kurzer Zeit amortisieren. Um Energiemanager dabei zu unterstützen, das Energieflexibilitätspotenzial unternehmensspezifischer Produktionsinfrastrukturanlagen präziser einzuschätzen, hat das Kopernikus-Projekt SynErgie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine kostenlose Web-Applikation entwickelt. Der E-Flex Scanner gibt eine Hilfestellung zur Erfassung und Bewertung bestehender Flexibilitätspotenziale im Unternehmen.
    Dazu lassen sich in der App in einem ersten Schritt Unternehmensziele festlegen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der Nutzung günstiger Strompreise am Markt. In den folgenden Schritten analysiert der E-Flex Scanner dann das technische Potenzial bestehender Anlagen und unterstützt bei der Berechnung von Einsparmöglichkeiten. Hierbei kann für Speicher-Wandler-Systeme und bivalente Anlagen eine Betriebsoptimierung mit historischen Day-Ahead-Strompreisen der Jahre 2017 bis 2020 durchgeführt werden. Zusätzlich analysiert die App auch den Return on Investment (ROI): Sie berechnet also einerseits potenzielle Einsparungen in den letzten vier Jahren und setzt diese Ersparnisse dann ins Verhältnis zu den geschätzten Kosten der Befähigung zu einer energieflexiblen Betriebsweise.

    Die Deutsches Milchkontor (DMK) Group, die Badische Staatsbrauerei Rothaus und die Evonik Industries AG nutzen bereits den E-Flex Scanner, um die eigenen Flexibilitätspotentiale zu bewerten. Die DMK Group und die Badische Staatsbrauerei Rothaus haben einen signifikanten Kältebedarf, um ihre Prozesse und Lager zu kühlen. Evonik in Darmstadt verfügt indes über ein großes Dampfnetz, bei dem simulativ eine bivalente Wärmebereitstellung untersucht wurde.

    Alle Unternehmen nutzen die vorhandenen prozessinternen Temperatur- beziehungsweise Drucktoleranzen und erstellen somit einen virtuellen Nutzenergiebedarfsspeicher mit einer gewissen Speicherkapazität. Dieser könnte abhängig von den schwankenden Strompreisen energieflexibel geladen werden. Konkret bedeutet das, dass die Kältespeicher heruntergekühlt werden oder der Druck des Dampfnetzes angehoben wird, wenn der Strom gerade günstig ist.

    Entwickelt hat den E-Flex Scanner das Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) der TU Darmstadt. Das Vorgehen in der App orientiert sich an der VDI-Richtlinie 5207.

    Über das Kopernikus-Projekt SynErgie:
    Wind und Sonne liefern Strom nicht regelmäßig, sondern schwankend: Mal steht mehr Strom zur Verfügung als tatsächlich gebraucht wird, mal zu wenig. Das Kopernikus-Projekt SynErgie untersucht, wie die Industrie helfen kann, diese Schwankungen auszugleichen, indem die Industrie ihre Nachfrage flexibel an das Stromangebot anpasst – ihren Stromverbrauch also bewusst steigert oder senkt – ohne, dass die Qualität der Produkte darunter leidet.

    Über die Kopernikus-Projekte:
    Die Kopernikus-Projekte bilden eine der größten deutschen Forschungsinitiativen zum Thema Energiewende. Ihr Ziel ist es, eine saubere, sichere und bezahlbare Stromversorgung zu ermöglichen. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) entwickeln sie ganzheitliche Lösungen zum Erreichen der Klimaziele: In allen Projekten arbeiten Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Über zehn Jahre erarbeiten sie klimafreundliche Lösungen bis zur Anwendbarkeit im industriellen Maßstab.


    Originalpublikation:

    https://synergie-projekt.de/ergebnis/e-flex-scanner


    Weitere Informationen:

    https://synergie-projekt.de/ergebnis/e-flex-scanner E-Flex-Scanner
    https://synergie-projekt.de/ergebnis/die-technologiematrix SynErgie Technologie-Matrix
    https://synergie-projekt.de/ Offizielle SynErgie-Website
    https://www.kopernikus-projekte.de/ Offizielle Website der Kopernikus-Projekte


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).