idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Es ist ein Meilenstein an der Universität Vechta für den Fluss von Wissen aus der Wissenschaft in die Gesellschaft: Die Hochschule führt ein Informationsportal ein, das Daten über Forschungsprojekte und den daraus gewonnenen Ergebnissen bereitstellt. Darüber können auch Forschende außerhalb der Uni sowie Interessierte aus der Öffentlichkeit auf Daten der universitären Forschungszweige zugreifen, um damit selbst weiterzuarbeiten. Auch an der Hochschule profitieren sämtliche Bereiche durch ein Plus an Datensicherheit sowie neue Möglichkeiten zur Archivierung und des Forschungsmanagements. Die Einführung des Systems wird möglich durch 406.000 Euro, die das Land Niedersachsen bewilligt hat.
Es war ein aufwändiges Antragsverfahren für die Universität Vechta, an dem das Referat Forschungsentwicklung und Wissenstransfer, das Rechenzentrum sowie die Bibliothek beteiligt waren. Der Antrag wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft begutachtet und nun vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur bewilligt – zur großen Freude der Universität. Im Rahmen der Großgeräteförderung des Landes Niedersachsen erhält die Hochschule die Hardware, um ein sogenanntes integriertes Forschungsdatenmanagement-(FDM) und Forschungsinformationssystem (FIS) einzuführen, das alle Informationen und Erkenntnisse aus und über an der Universität durchgeführte Forschungsvorhaben in einem Portal zusammenfasst.
Durch dieses Informationsportal kann die Universität ihr Wissen auf einer weiteren Ebene mit der Gesellschaft teilen, denn es entsteht ein riesiges Archiv an Forschungsdaten, das auch Akteure außerhalb der Hochschule nutzen können. Sie erhalten die Möglichkeit, sich über Wissenschaftler*innen und das Projektmanagement von Forschung zu informieren, in den Forschungsinhalten und -ergebnissen zu recherchieren und sie nach erfolgter Freigabe selbst zu nutzen. Das alles über eine einheitliche Plattform.
Mit frei zugänglichen Daten der Universität Vechta können Forscher weltweit eigene Fragestellungen beantworten. Auch Bürger*innen können beispielsweise in Bereichen wie Bildung, Landwirtschaft oder Ernährung eigene Recherchen anstellen.
„Offene Wissenschaft“ möglich machen
„Dies dient dem Leitgedanken von Open Science, der Offenlegung von Methoden und Teilhabe durch Dritte, und Open Access, dem freien Zugang zu Projektergebnissen“, erklärt Vizepräsident Prof. Dr. Michael Ewig. „Es ermöglicht auch die Einhaltung der Richtlinien der guten wissenschaftlichen Praxis sowie die Erfüllung von Auflagen diverser drittmittelgebender Fördereinrichtungen“. Dahinter stehen außerdem die sogenannten FAIR-Prinzipien: Forschungsdaten sollen danach auffindbar (findable), zugänglich (accessible), plattform-unabhängig (interoperable) und nachnutzbar für Dritte (reusable) bereitgestellt werden.
Dass die Wahl zusätzlich auf eine Open Source Software fiel, bietet der Universität zudem die Möglichkeit, sich laufend mit der Anwender-Community auszutauschen. So lässt sich das System stetig weiterentwickeln.
Schub für Digitalisierung der Universität
„Von der neu zu beschaffenden Hardware wird die gesamte Universität profitieren. Es werden zusätzliche Serverkapazitäten geschaffen und das Speichersystem wird erweitert. Ein intelligentes Backupsystem sorgt für einen umfassenden Schutz gegen Datenverlust – nicht nur von Forschungsergebnissen, sondern von allen Daten, mit denen an der Universität gearbeitet wird, also auch aus Personal- und Studierendenverwaltung sowie aus der Lehre. Neue Speichermedien, die eine Aufbewahrung der Daten an unterschiedlichen Orten ermöglichen, stellen sicher, dass wir Forschungsdaten langfristig aufbewahren und bereitstellen können“, erklärt PD Dr. Gunther Schmidt, der Leiter des Rechenzentrums.
Das neue Informationsportal wiederum wird verknüpft mit bestehenden IT-Systemen zur Finanz- und Personalverwaltung oder dem Dokumentenmanagement der Hochschule und sorgt so für einen zusätzlichen Schub in der Digitalisierung der Verwaltung an der Universität Vechta. „Die Idee, ein umfangreich aufgestelltes FDM in Verbindung mit Forschungsinformationen in einer gemeinsamen Funktionseinheit zu verankern, bedeutet einen Synergieeffekt gleichermaßen für den Wissenschafts- als auch den Dienstleistungsbereich“, betont Dr. Christine Gröneweg vom Referat Forschungsentwicklung und Wissenstransfer.
Zwei Jahre bis zum Start
Die Universität Vechta baut das neue System in zwei Stufen auf, zwei Jahre nimmt der Prozess in Anspruch. Zuerst wird programmiert: Dabei entsteht eine Open Source Software, die das FIS und das FDM speziell an die Bedürfnisse der Universität anpassen. Dazu kommt die Hardware, bestehend aus einem Archiv- und Backup-System zur langfristigen Aufbewahrung der Daten und um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten. Dieser Schritt baut auch auf bisherige Erfahrungen durch ein bereits existierendes Projekt auf, gefördert vom Bundesministerium für Bildung, zur „Erforschung eines Managementmodells zur Etablierung eines institutionellen Forschungsdatenmanagements“ auf.
Und schließlich sind umfangreiche Schulungen für die Anwender*innen aus Wissenschaft und Verwaltung geplant, damit das FIS und das FDM breite Anwendung findet und ihre volle Wirkkraft entfalten können.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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