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Zum Thema „Wiederauferstehung alter Gespenster? 76 Jahre ,danach‘“ spricht der Historiker und Publizist Prof. Dr. Michael Wolffsohn (München). Mit seinem Vortrag endet die Ruperto Carola Ringvorlesung „Otto Meyerhof – Ein Wissenschaftlerleben zwischen Ruhm und Vertreibung“, mit der die Universität Heidelberg im Sommersemester an einen der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts erinnert und drängende Fragen von Antisemitismus und Diskriminierung in historischer und aktueller Perspektive thematisiert hat.
Pressemitteilung
Heidelberg, 15. Juli 2021
Vortrag: Wiederauferstehung alter Gespenster?
Abschlussveranstaltung der Ruperto Carola Ringvorlesung im Sommersemester
Zum Thema „Wiederauferstehung alter Gespenster? 76 Jahre ,danach‘“ spricht der Historiker und Publizist Prof. Dr. Michael Wolffsohn (München). Mit seinem Vortrag endet die Ruperto Carola Ringvorlesung „Otto Meyerhof – Ein Wissenschaftlerleben zwischen Ruhm und Vertreibung“, mit der die Universität Heidelberg im Sommersemester an einen der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts erinnert und drängende Fragen von Antisemitismus und Diskriminierung in historischer und aktueller Perspektive thematisiert hat. Von 1929 an als Forscher in Heidelberg tätig, entzogen die Nationalsozialisten Otto Meyerhof 1935 die Lehrbefugnis und zwangen ihn zu Emigration und Flucht. Die Videoaufzeichnung des Vortrags ist von Montag, 19. Juli 2021, an abrufbar über heiONLINE – das zentrale Portal der Universität mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten, die sich an eine breite Öffentlichkeit wenden.
Michael Wolffsohn – nach dem Studium in Berlin, Tel Aviv und New York, der Promotion (1975) und der Doppelhabilitation (1980) in Geschichte und Politikwissenschaft – lehrte und forschte von 1981 bis 2012 als Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Er ist weithin ausgewiesen als Experte für die Analyse internationaler Politik und nicht zuletzt die Beziehungen zwischen Deutschen und Juden auf staatlicher, politischer, wirtschaftlicher und religiöser Ebene. Prof. Wolffsohn hat zahlreiche Bücher, Aufsätze und Fachartikel verfasst. Sein Heidelberger Vortrag ist mit Blick auf Antisemitismus und die physische und verbale Gewalt gegen Juden im neudeutschen Alltag eine kritische Bestandsaufnahme der Situation 76 Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft. Der Wissenschaftler fordert, die „Offene Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland“ gemeinsam offensiv zu schützen.
Der Biochemiker Otto Meyerhof, 1922 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, hatte an der Heidelberger Universität studiert und wurde hier auch promoviert. 1929 übernahm er in Heidelberg die Leitung des Instituts für Physiologie am neugegründeten Kaiser-Wilhelm-Institut für medizinische Forschung und wurde zum ordentlichen Honorarprofessor der Medizinischen Fakultät ernannt. Als sich die Arbeitsbedingungen für den jüdischen Wissenschaftler zunehmend verschlechterten, beschloss er 1938, Deutschland zu verlassen. Er forschte in Paris, musste jedoch 1940 über Spanien und Portugal in die USA fliehen, wo er an der Pennsylvania University einen Lehrstuhl für Physiologische Chemie erhielt. Otto Meyerhof starb 1951 in Philadelphia.
Die Ruperto Carola Ringvorlesung ist Teil eines Konzepts von Fokusthemen. Damit wird die Universität Heidelberg zweimal jährlich gesellschaftlich relevante Forschungsfragen in unterschiedlichen Formaten an die breite Öffentlichkeit herantragen. Die Ringvorlesung zu Otto Meyerhof wurde gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Schmitt von der Medizinischen Fakultät Heidelberg konzipiert; sie ist Teil des Fokusthemas „Freund und Feind“. Die Vorträge des Sommersemesters, zu denen keine Zuhörer in Präsenz zugelassen waren, wurden aufgezeichnet und sind als Video über das Portal heiONLINE abrufbar.
Kontakt:
Universität Heidelberg
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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