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30.08.2021 12:33

Ernst-Zander-Preis: Drei herausragende Doktorarbeiten prämiert

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Drei herausragende Doktorarbeiten wurden am 27. August 2021 mit dem diesjährigen Ernst-Zander-Preis ausgezeichnet: Dr. Kristin Kalies befasst sich in ihrer Dissertation mit Fragen der Steuerwirkung und Steuerplanung. Dr. Timo Klünders Arbeit dreht sich um Nachhaltigkeit im Kontext von Industrie 4.0. Dr. Sebastian Wagener hat sich mit der Messung des Unternehmenserfolgs befasst.

    Beiträge zur Steuerwirkung und Steuerplanung

    Eine Entscheidung, die in einer Welt ohne Steuern die bessere wäre, kann die schlechtere sein, wenn man die Besteuerung berücksichtigt: In diesem Fall beeinflusst die Besteuerung selbst die Entscheidung – man spricht von einer Steuerwirkung. Kristin Kalies beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit der Entscheidungswirkung der Ertragsbesteuerung und steuerplanerischen Gestaltungen. Sie analysiert die Steuerwirkungen und Steuergestaltungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der besonderen Veräußerungsgewinnbesteuerung gemäß Paragraf 34 des Einkommensteuergesetzes, die bei der Veräußerung eines Gewerbebetriebs zur Anwendung kommt. In einer Tarifanalyse identifiziert sie steuerlich vor- beziehungsweise nachteilige Einkommenskonstellationen. Anschließend untersucht sie die Steuerwirkungen, die sich bei der Besteuerung von Investmentfonds nach dem Investmentsteuerreformgesetz ergeben. Sie berechnet permanente und temporäre Differenzen der Steuerbelastung zwischen der Aktienfondsanlage und der Aktiendirektanlage im Privatvermögen. Darauf aufbauend untersucht sie die Effekte und identifiziert die wesentlichen Parameter, die man für einen Vergleich benötigt, welche Option steuerlich vorteilhaft ist.

    Zur Person

    Kristin Kalies ist seit Oktober 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre von Prof. Dr. Heiko Müller tätig.
    Nachhaltigkeit im Kontext von Industrie 4.0

    Der Brexit, der Klimawandel und der Anspruch an soziale Gerechtigkeit sind Herausforderungen für die Industrie. Das Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung. Der Weg führt über fundamentale Veränderungen, die als Industrie 4.0 bezeichnet werden, da sie eng mit der Digitalisierung verknüpft sind. „Der Übergang zur Industrie 4.0 verlangt von den Unternehmen neben einer nachhaltigen auch eine kooperative Wertschöpfung“, sagt Timo Klünder.

    Er hat ein ganzheitliches, anwendungsorientiertes und empirisch untermauertes Instrument zur Ad-hoc-Auswahl des am besten geeigneten Kooperationspartners für Unternehmen entwickelt. Während der anwendungsorientierte Industrie-4.0-Nachhaltigkeitswürfel mit den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales eine transparente, benutzergerechte und flexible Möglichkeit zur Auswahl eines Kooperationspartners darstellt, trägt das analyseorientierte Industrie-4.0-Nachhaltigkeits-Benchmarking zu einem tieferen Verständnis der Entscheidungssituation bei. Dieses Verfahren wird durch die Befragung von zwölf Expertinnen und Experten sowie die Anwendung von Entscheidungsverfahren ermöglicht, die mehrere Kriterien zugleich berücksichtigen. Die Integration dieser Verfahren ermöglicht es, Kooperationsentscheidungen strukturierter und nachhaltiger als bei rein intuitiver Entscheidungsfindung zu treffen.

    Zur Person

    Timo Klünder ist seit Oktober 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft von Prof. Dr. Marion Steven tätig.
    Unternehmenserfolg messen

    Die Messung des Erfolgs bildet traditionell einen Schwerpunkt des Rechnungswesens. Kennzahlen wie Umsatz, Jahresergebnis und Produktivität dienen nicht nur der effektiven Unternehmenssteuerung, sondern auch als kontinuierlicher Gradmesser für Entscheidungsträgerinnen und -träger. Eine entsprechend hohe Bedeutung haben die Daten zur Ermittlung der Performance. „Allerdings verändert die Digitalisierung die Datenaufbereitung und -analyse im Rechnungswesen, und damit zugleich den Prozess der Leistungsmessung, nachhaltig“, erklärt Sebastian Wagener.

    Vor diesem Hintergrund beleuchtet er unterschiedliche Facetten dieses Themas. So kann er die motivierende Wirkung von Feedback einfacher Leistungsindikatoren auf individueller Ebene nachweisen. Andererseits legt er die verbreitete Anwendung bilanzpolitischer Maßnahmen im mittleren Management dar, die häufig mit dem Bestreben einhergehen, bestimmte Ergebnisse zu erreichen. Die Unternehmensleistung ist zudem ein zentraler Untersuchungsschwerpunkt für den Käufer von Unternehmen. Die Verbreitung und Ausgestaltung dieser Untersuchungen betrachtet Wagener in seiner Arbeit. Außerdem analysiert er den Einfluss von IT-Systemen im Controlling.

    Zur Person

    Sebastian Wagener war von März 2016 bis Juni 2020 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Controlling von Prof. Dr. Thorsten Knauer tätig. Nach Abschluss seines Promotionsverfahrens hat er im Juli 2020 eine Beschäftigung als Business Unit Controller bei der dSPACE GmbH aufgenommen.

    Ernst-Zander-Preis

    Durch den von Prof. Dr. Ernst Zander gestifteten Preis werden alljährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen (vorrangig Dissertationen) aus allen Fakultäten der Ruhr-Universität, insbesondere aus den Fakultäten für Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft und Ingenieurwissenschaft ausgezeichnet. Die Auswahl der preiswürdigen Arbeiten erfolgt auf Vorschlag des Instituts für Unternehmensführung der RUB durch den Vorstand der Alwin-Reemtsma-Stiftung, dem unter anderem die Kanzlerin der Ruhr-Universität angehört.

    Pressekontakt

    Dr. Martin Seidler
    Institut für Unternehmensführung
    Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel: +49 234 32 22235
    E-Mail: ifu@rub.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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