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Wissenschaft
Am 3. September 2021 startet das Paludi-Tiny House des Greifswald Moor Centrum (GMC) zu einer zweiwöchigen Tour durch Norddeutschland. An sieben Stationen zeigt es, was sich aus Moorpflanzen bauen lässt. Im Tiny House steckt Rohrkolben in der Wand, Schilf im Schallschutz und Erle in den Paneelen. Das kleine Haus ist unterwegs für eine große Idee: für mehr nasse Moore, denn diese sind extrem gut für den Klimaschutz und für eine nachhaltige Bioökonomie.
Moorpflanzen lassen sich anbauen und regional zu ökologischen Bau- oder Brennstoffen, zu Verpackungen oder Einweggeschirr verarbeiten. Wie, das zeigt das Paludi-Tiny House mit einer rollenden Ausstellung, Exponaten zum Anfassen und viel Infomaterial.
Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse der Wälder der Erde – und das auf lediglich drei Prozent der Landfläche. Zum Großteil sind sie jedoch für Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder Torfabbau entwässert. Trocken setzen diese Böden den gespeicherten Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre frei und das in großen Mengen. Um diesen Klimaschaden zu vermeiden und die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens für alle Menschen zu erreichen, müssen Moorflächen wiedervernässt werden.
Gleichzeitig lassen sich diese Flächen weiter nutzen, nämlich nass und innovativ in Paludikultur. Der Begriff leitet sich ab von lat. palus (Sumpf) und cultura (Anbau, Landwirtschaft). Schilf, Rohrkolben, Torfmoose und viele andere Pflanzen bieten sich dafür an. Aus ihnen lassen sich zum Beispiel Baustoffe oder Ersatz für Torferden im Gartenbau gewinnen. Durch Anbau und Verwertung kann eine Kreislaufwirtschaft mit neuen Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten entstehen. Zu Paludikultur gibt es bereits viel Forschung, aber bisher setzen nur wenige Landwirte und Hersteller sie als Pioniere um. Deshalb hat das Unternehmen „Moor and more“ das Paludi-Tiny House gebaut. Gemeinsam mit dem GMC möchte es damit auf der Roadshow Landwirt*innen, Unternehmer*innen, Kommunen, Politiker*innen und eine breite Öffentlichkeit erreichen und informieren.
Weitere Informationen
Die Roadshow ist ein Projekt des Greifswald Moor Centrum (GMC), der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis in allen Moorfragen – lokal und weltweit. Partner im Greifswald Moor Centrum sind die Universität Greifswald, die Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur und das Institut für Dauerhaft Umweltgerechte Entwicklung von Naturräumen der Erde (DUENE e. V.). Die Roadshow wird als eines der Gewinnerprojekte im Hochschulwettbewerb „Zeig deine Forschung!“ im Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie https://www.hochschulwettbewerb.net/2020/greifswald/ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Besuch im Paludi-Tiny House auf YouTube https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=GmifCuY0lj4
Roadshow-Website des Paludi-Tiny House https://www.moorwissen.de/de/paludikultur/imdetail/umsetzungsbeispiele/paluditin...
Paludi-Tiny House, ©Thorsten-Galke
Das Foto darf für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Bei Veröffentlichung ist der Name des Bildautors zu nennen. Download http://www.uni-greifswald.de/pressefotos
Diese Medieninformation ist eine gekürzte Fassung der Medieninformation vom Greifswald Moor Centrum.
Link zur Originalmitteilung https://civicrm.succow-stiftung.de/civicrm/mailing/view?reset=1&id=398
Ansprechpartnerin im Greifswald Moor Centrum
Nina Körner
Ellernholzstraße 1/3, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 83542 0
nina.koerner@uni-greifswald.de
http://www.greifswaldmoor.de
Twitter: @greifswaldmoor
Paludi-Tiny House
Foto: Thorsten Galke
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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