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Wissenschaft
Die digitale Ausstellung „EinBlick“ zeigt Arbeiten von straffällig gewordenen jungen Menschen: Ein Rückblick auf zehn Jahre Arbeit im KonTEXT Leseprojekt.
Zu KonTEXT kommen straffällig gewordene junge Menschen ab 14 Jahren auf Veranlassung von Jugendgerichten und Staatsanwaltschaften. Seit zehn Jahren lesen die Jugendlichen hier Bücher mit Studierenden. Dabei geht es nicht nur um die Texte selbst, sondern auch um die Reflektion des Gelesenen. Die Jugendlichen stellen Bezüge zum eigenen Leben und Handeln her. Ihren Austausch mit den Studierenden schließen sie mit einer schriftlichen, künstlerischen oder musikalischen Abschlussarbeit ab. Häufig ergeben sich daraus sehr persönliche Geschichten und Bilder.
Einige dieser Arbeiten zeigt nun die digitale Ausstellung EinBlick. „Manche der Arbeiten lassen ahnen, welche Problemlagen sich hinter Jugendstraftaten verbergen können. Sie zeigen aber auch, welche Potenziale in den jungen Menschen stecken und wie wichtig Projekte wie KonTEXT sind, um diese zu fördern“, sagt Prof. Dr. Caroline Steindorff-Classen, Professorin für Soziale Arbeit, die das Leseprojekt an der HM seit 2011 leitet.
Kreative Arbeit hilft beim Bewältigen schlechter Erfahrungen
Alexandra Henrici, Sozialpädagogin und Kunsttherapeutin, betreut seit vielen Jahren ehrenamtlich die Jugendlichen bei der Arbeit an ihren Abschlussarbeiten. „Erfahrungen mit Gewalt, Missbrauch, Verlust, Drogenkonsum und psychischen Problemen sowie Fluchtfolgen und Kulturkonflikte sind keine Seltenheit“, erklärt Henrici, „deshalb hilft es vielen unserer Jugendlichen, wenn sie zum Abschluss der Lektüre ihre Geschichte malen, zeichnen, aufschreiben oder als Song erzählen.“
8.000 Jugendliche, 900 Studierende
Unter dem Dach von KonTEXT ist auch noch eine Reihe von weiteren Angeboten entwickelt worden, die sich an junge Menschen in Haft richten wie eine Bibliothek in der Haftanstalt, in der Bucher ausgeliehen werden können. Insgesamt kamen dadurch in den zehn Jahren seit Projektbeginn bereits über 8.000 Jugendliche und Heranwachsende mit den Projektangeboten von KonTEXT in Berührung und mehr als 900 Studierende aus verschiedenen Hochschulen haben das Projekt durch ihre Mitwirkung möglich gemacht.
Die digitale Ausstellung EinBlick macht die Geschichten junger Menschen, die straffällig wurden, hör- und sichtbar. Sie wird vom Förderverein KonTEXT Leseprojekt e.V., der dringend benötigte Spenden und Sachmittel für KonTEXT einwirbt, angeboten und vom Fonds Soziokultur e.V. sowie der Hochschule München gefördert.
Prof. Dr. Caroline Steindorff-Classen
E-Mail: c.steindorff@hm.edu
Das KonTEXT-Projekt feiert mit einer Onlineausstellung sein zehnjähriges Bestehen
Bild: KonTEXT Leseprojekt
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende
Pädagogik / Bildung, Psychologie, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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