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28.09.2021 14:44

19. Dresden Microelectronics Academy (DMA) präsentierte Dresden einmal mehr als Europas wichtigsten Halbleiter-Standort

Claudia Kallmeier Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Stillstehende Autofabriken, Lieferengpässe bei Elektronikprodukten - das Jahr 2021 wird unter anderem als das Jahr des Chipmangels in Erinnerung bleiben. Viele Schlagzeilen drehten sich um die Lieferengpässe der Halbleiterbranche. Den Menschen wurde bewusst, wie stark die Abhängigkeit der Wirtschaft von einem der wichtigsten Güter unserer Zeit ist und wie empfindlich die Lieferketten sind. Die Diskussion um die Stärkung Europas als Halbleiterstandort und das Ziel, unabhängiger von Asien und Nordamerika zu werden, gewann deutlich an Fahrt.

    Während dafür einerseits enorme Investitionen in die Produktionsinfrastruktur notwendig sind, braucht es auf der anderen Seite auch ausreichend hochqualifizierte Fachkräfte. Die Sommerschule „Dresden Microelectronics Academy“ (DMA) wurde im Jahr 2000 von Prof. Johann Bartha (Professur für Halbleitertechnik) an der TU Dresden gegründet, um Aufmerksamkeit für den boomenden Mikroelektronik-Standort „Silicon Saxony“ zu schaffen und Talente anzulocken, die sich hier aus- oder weiterbilden können oder einen Job in der Branche suchen. Seit einigen Jahren ist das Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) maßgeblich an der Organisation und Durchführung der DMA beteiligt.

    Ein zentraler, attraktiver Schwerpunkt der einwöchigen Veranstaltung waren bisher stets die unmittelbaren Live-Einblicke in die Produktionshallen der großen lokalen Halbleiterproduzenten. Durch die Pandemie war das so nicht umsetzbar. Deshalb fiel die DMA im vergangenen Jahr aus. Dieses Jahr nun haben die Partner den Versuch gewagt, die Veranstaltung komplett online durchzuführen und dennoch so nah wie möglich an den besonderen Charakter der traditionsreichen Sommerschule heranzukommen.

    Neuer Mitveranstalter im Boot

    Der große Zuspruch hat dieses Konzept bestätigt: Mit knapp 60 Teilnehmer:innen hat das cfaed einen der größten Jahrgänge der DMA absolviert. Neben der leichteren Zugänglichkeit eines Online-Formats dürfte auch die namhafte Erweiterung des Kreises der Veranstaltungspartner als Zugpferd gewirkt haben.

    Zu den langjährigen Partnern Globalfoundries, Infineon und X-Fab konnte Bosch dazugewonnen werden. Nachdem bereits 2018 die DMA-Partnerschaften um das Dresdner Büro der Bosch Sensortec für Chipentwicklung mit dessen Einblicken in die Halbleiter-Domäne erweitert werden konnten, wurde in diesem Jahr durch den Elektronik-Spezialisten nun auch die neue Chipfabrik in Dresden eröffnet. Das 300-mm-Halbleiterwerk in Dresden ist Boschs erste AIoT-Fabrik. Dieser Begriff steht für die Kombination von Künstlicher Intelligenz und dem Internet der Dinge. Mit der Fabrik setzt Bosch nach eigenen Angaben neue Maßstäbe beim Thema Industrie 4.0. Im Dresdner Werk wird u.a. Augmented Reality (AR) eingesetzt - dank smarter AR-Datenbrillen oder Tablets werden Nutzer:innen digitale Zusatzinformationen in die reale Umgebung eingeblendet.

    Die Keynote von Dr. Dirk Droste (Head of ASIC Design Center Dresden, Bosch Sensortec GmbH) „Semiconductor Industry – Beyond Textbook Physics” war einer der Höhepunkte des Programms, so wie auch die Podiumsdiskussion zum Thema „Career Paths in Microelectronics“, an der führende Vertreter aller Veranstaltungspartner sowie Prof. Stefan Mannsfeld (cfaed / TU Dresden, Professur für Organische Bauelemente) teilnahmen und ganz persönliche Einblicke in ihre Werdegänge gaben. Yvonne Keil aus dem Vorstand des Branchenverbandes Silicon Saxony e.V. moderierte die Diskussion, bei der die Teilnehmer:innen sich Tipps für die eigene Karrieregestaltung holen konnten. Generell führte das DMA-Programm entlang des Oberthemas „From ‚More Moore‘ to ‚Beyond Moore‘“ und war gefüllt mit inspirierenden Vorträgen, virtuellen Führungen, einem Online-Quiz, Diskussionsrunden und Karriereentwicklungs-Trainings.

    Info Teilnehmende Durchgang 2021:
    - 56 Teilnehmende
    - 16 Herkunftsländer
    - 69 % Masterstudierende, 15 % Doktoranden, 11 % PostDoc-Level
    - 69 % männlich, 31 % weiblich
    - Fachrichtungen: Elektroingenieurwissenschaften, Informatik, Physik, Chemie, Materialwissenschaften

    Über die DMA
    Die jährlich stattfindende Sommerschule Dresden Microelectronics Academy (DMA) wird in Zusammenarbeit der Professuren für Halbleitertechnologie und Organische Bauelemente der TU Dresden durchgeführt. Partner sind die Unternehmen Robert Bosch Semiconductor Manufacturing Dresden GmbH, Bosch Sensortec GmbH, Globalfoundries Dresden, Infineon Technologies Dresden GmbH & Co. KG und X-FAB Dresden GmbH & Co. KG. Seit 2015 liegt die Organisation der Akademie beim Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) an der TU Dresden. Die Veranstaltung wird von der Landeshauptstadt Dresden unterstützt.
    www.cfaed.tu-dresden.de/dma-welcome

    Über das cfaed - Center for Advancing Electronics Dresden
    Das cfaed ist ein Forschungscluster an der Technischen Universität Dresden (TUD). Als interdisziplinäres Forschungszentrum für Perspektiven der Elektronik ist es an der TUD als Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung angesiedelt und integriert Mitglieder aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie der TU Chemnitz. Der Cluster widmet sich den Grundlagen zukunftsfähiger Informationstechnologien, die mit den heutigen siliziumbasierten Bauelementen nicht möglich wären. Um seine Ziele zu erreichen, verbindet der cfaed den Wissensdurst der Naturwissenschaften mit der Innovationskraft der Ingenieurwissenschaften.
    www.cfaed.tu-dresden.de

    Informationen für Journalisten:
    Matthias Hahndorf
    TU Dresden / Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed)
    Wissenschaftskommunikation
    Tel.: +49 351 463-42847
    E-mail: matthias.hahndorf@tu-dresden.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Johann W. Bartha
    TU Dresden / Institut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik
    Professur für Halbleitertechnik
    Telefon: +49 351 463-35292
    E-Mail: johann.bartha@tu-dresden.de

    Prof. Stefan Mannsfeld
    TU Dresden / Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed)
    Professur für Organische Bauelemente
    Telefon: +49 351 463-39923
    E-Mail: stefan.mannsfeld@tu-dresden.de


    Bilder

    Eine Reinraumarbeiterin bedient einen virtuellen Bildschirm.
    Eine Reinraumarbeiterin bedient einen virtuellen Bildschirm.

    Bosch


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Informationstechnik
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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