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Auch wenn es noch nicht für alle Erwachsenen eine Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung gibt, sind 78 Prozent der vollständig Geimpften in Deutschland bereit für eine weitere Impfdosis gegen COVID-19. Unter den über 65-Jährigen ist die Bereitschaft mit 89 Prozent noch höher. Das ergab die repräsentative Befragung European COvid Survey (ECOS), die das Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg im September durchgeführt hat. Die Befragten sprechen sich zudem dafür aus, jede zweite Impfdosis an Schwellen- und Entwicklungsländer zu spenden.
Wer zunächst mit der Einmalimpfung von Johnson & Johnson geimpft wurde, ist laut ECOS tendenziell weniger bereit, sich noch einmal gegen Covid-19 impfen zu lassen. Die höchste Bereitschaft zeigen diejenigen, die vollständig mit AstraZeneca geimpft wurden. „Da im Verhältnis die meisten Impfdurchbrüche bei Johnson & Johnson gemeldet werden, wird diese Gruppe der bisher nur einmal Geimpften künftig jedoch stärker in den Fokus der Auffrischungsimpfungen rücken“, so Prof. Dr. Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des HCHE.
In anderen europäischen Ländern zeigt sich unter vollständig Geimpften eine ähnlich hohe Bereitschaft für die dritte Impfung. Von den acht Ländern der Umfrage ist die Bereitschaft in England und Dänemark mit mehr als 84 Prozent am höchsten, am niedrigsten ist sie mit 67 Prozent in Frankreich. „Aber auch in Portugal, das europaweit die höchste Corona-Impfquote hat, liegt die Bereitschaft für die dritte Impfung nur bei 72 Prozent der vollständig Geimpften“, so Schreyögg.
Impfstoff: behalten oder spenden?
Nachdem monatelang Impfstoff hierzulande knapp war, fehlt er jetzt vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern. Um die Pandemie global zu bekämpfen, sprechen sich die Befragten in Deutschland dafür aus, ungefähr die Hälfte der Impfstoffvorräte an die internationale Initiative Covax (Covid-19 Vaccines Global Access) zu spenden, die andere Hälfte sollte für Auffrischungsimpfungen zur Verfügung stehen. Auch in den anderen Ländern, in denen Menschen befragt wurden, ergibt sich ein vergleichbares Ergebnis. Je jünger die Menschen, umso größer die Spendenbereitschaft.
Eine Darstellung der Ergebnisse aus allen Befragungswellen ist unter folgendem Link zu finden: https://www.hche.uni-hamburg.de/corona.html
Über die European COvid Survey (ECOS)
Für die European COvid Survey (ECOS) werden seit April 2020 rund alle zwei Monate in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Portugal jeweils 1.000 Menschen befragt. Seit Juli 2021 findet die Befragung auch in Spanien statt. Ziel ist es, die Einstellungen und Sorgen der Menschen in Europa über den Verlauf der Pandemie zu messen. Ein Schwerpunkt bildet dabei das Thema Impfen.
Kooperationspartner:
ECOS ist ein gemeinsames Projekt der Nova School of Business and Economics (Portugal), Bocconi University (Italien), Erasmus University Rotterdam (Niederlande) und der Universität Hamburg (mit Mitteln der Exzellenzstrategie) und erhält eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Prof. Dr. Jonas Schreyögg
Universität Hamburg
Hamburg Center for Health Economics
E-Mail: jonas.schreyoegg@uni-hamburg.de
Andrea Bükow
Universität Hamburg
Hamburg Center for Health Economics
Tel.: +49 40 42838-9515
E-Mail: andrea.buekow@uni-hamburg.de
https://www.hche.uni-hamburg.de/corona.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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