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05.11.2021 11:32

Dr. Kevin Streit ist neuer administrativer Geschäftsführer des CISPA

Annabelle Theobald Unternehmenskommunikation
CISPA Helmholtz Center for Information Security

    Der bisherige CISPA-Verwaltungsleiter Dr. Kevin Streit wurde zum neuen administrativen Geschäftsführer des CISPA — Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit bestellt. Er folgt auf Diplom-Kaufmann Bernd Therre, der am 31.07.2021 in den Ruhestand eingetreten und traurigerweise kurze Zeit später verstorben ist. Im Interview erzählt Streit, was die neue Position für ihn bedeutet und welche Aufgaben warten.

    Kevin Streits beruflicher Werdegang ist eng mit der Geschichte des CISPA verwoben. Nach seinem Informatik-Studium an der Universität des Saarlandes promovierte der gebürtige Rheinland-Pfälzer beim heutigen CISPA-Faculty Prof. Dr. Andreas Zeller. Im Dezember 2015 wechselte er nach einem kurzen Exkurs in die Start-up-Welt ins Wissenschaftsmanagement und wurde administrativer Koordinator für den 2015 eingeworbenen Sonderforschungsbereich. Im darauffolgenden Jahr wurde Streit CISPA-Verwaltungsleiter und begleitete den von 2017 bis 2019 dauernden Gründungsprozess des Helmholtz-Zentrums.

    Der 37-Jährige freut sich auf die Herausforderungen, die seine neue Position mit sich bringt, und ist zuversichtlich auch die Zukunft des CISPA mitzugestalten. „Ich schaue immer, wo ich mich gewinnbringend einbringen kann und das wird sicher auch als administrativer Geschäftsführer der Fall sein.“ CISPA-Gründungsdirektor und CEO Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Backes heißt Kevin Streit an seiner Seite in der Geschäftsführung willkommen und sagt: „Kevin Streit hat sich in einem umfassenden Auswahlverfahren durchgesetzt und ich wage zu sagen: zu Recht!“

    Was die neue Aufgabe in der Geschäftsführung für ihn bedeutet und was sich mit ihm am CISPA ändern wird, erzählt Kevin Streit im Interview:

    Dein neuer Job als administrativer Geschäftsführer ist wie auch schon deine vorherige Position als Verwaltungsleiter ziemlich weit weg von der Informatik, in der du ursprünglich zu Hause bist. Fehlt dir die Forschung?

    Ich schaue immer, wo ich mich gewinnbringend einbringen kann und das wird sicher auch als Geschäftsführer der Fall sein. Mir fehlt dabei gar nichts, auch weil ich meine Informatiker-Natur durchaus noch ausleben kann. Ich implementiere auch jetzt noch die ein oder andere betriebswirtschaftliche Anwendung und habe mir zum Ziel gesetzt, eine 1-A-digitalisierte Verwaltung aufzubauen. Ich habe mich auf die Administration genauso eingelassen wie vorher auf die Informatik und den Anspruch, von beidem so viel wie möglich zu verstehen. Ich denke, in dieser eher ungewöhnlichen Kombination liegt eine Chance. Ich verstehe, was die Forscher:innen brauchen, sehe aber auch die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge. Meinen Vorgänger Bernd Therre kann ich zusätzlich durchaus als meinen Mentor bezeichnen, von dessen Expertise ich einiges in der ein oder anderen Privatvorlesung zu später Stunde mitnehmen durfte. Bernd und ich haben uns immer als Tandem verstanden – ich als der Wissenschafts- und Informatikversteher, er als der Betriebswirt. Das hat immer gut funktioniert und ich hoffe, dass das mit dem neuen Verwaltungsleiter oder der neuen Verwaltungsleiterin – die Stelle muss jetzt ausgeschrieben werden – auch so gut funktionieren wird. Es ist schade, dass ich Bernd jetzt nicht mehr nach seiner Meinung fragen kann.

    Welche Themen werden dich in deiner neuen Position als administrativer Geschäftsführer besonders beschäftigen?

    Nachdem wir uns jetzt einige Zeit zu Recht auf den Aufbau des Zentrums konzentriert haben, wird es Zeit, dass wir uns noch mehr nach außen öffnen – ohne unsere Identität zu verlieren. Es wird zunehmend erwartet, dass wir uns mehr in die Helmholtz-Gemeinschaft einbringen. Und das tun wir ja auch schon. Unser Vergabe-Leiter Alexander Weyland ist zum Beispiel kürzlich Vorsitzender im Arbeitskreis Vergabe der Helmholtz Gemeinschaft geworden. Aber klar ist: der andauernde Aufbau und Aufwuchs ist immer noch die größte und wichtigste Aufgabe, die uns auch noch ein paar Jahre beschäftigen wird. Und zu der 1-A-digitalisierten Verwaltung ist es auch noch ein wenig Arbeit.

    Wird sich mit dir als Geschäftsführer viel ändern?

    Selbstverständlich wird sich alles ändern – aber nicht wegen mir. Wir haben 2019 einen Aufwuchsplan über acht Jahre vorgezeichnet und sind gerade erst in Jahr zwei. Da kommen also noch sechs weitere Jahre und damit noch viele Entwicklungen und Veränderungen. Es kommen ja auch immer neue Menschen zu uns. Das gesetzte Ziel ist, bis 2028 etwa 1000 Mitarbeiter:innen zu haben. Um denen ein hervorragendes Wissenschaftsumfeld zu bieten wird zum Beispiel ein neuer Campus errichtet, mit dem alleine sich vieles an unserem Arbeitsumfeld ändern wird. Man stelle sich nur mal vor, dass wir alle wieder an einem Standort vereint sind.

    Was denkst du, wann der CISPA-Campus fertig sein wird?

    Der Ideenwettbewerb ist abgeschlossen und das war der Startschuss für einige Gespräche. Erschließung, Flächenplanung, Rodung und die Erstellung des Bebauungsplans liegen aber nicht in unserer Hand. Das erste Gebäude, CISPA 1, soll im ersten Quartal 2023 bezugsfertig sein und rund 170 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Dann folgt das nächste Gebäude mit Testhallen, Werkstätten, einem Showroom sowie einem Gästehaus, einem Bürogebäude und Laboren und schafft Platz für rund 550 Leute. Später wird gegebenenfalls noch ein Parkhaus gebaut, wahrscheinlich auch eine Kindertagesstätte. Um die kümmert sich dann allerdings die Stadt oder ein privater Träger; Interesse wurde zumindest schon von mehreren Seiten bekundet. Mit der Erschließung des Geländes und CISPA 2 sollen dann auch Parkanlagen entstehen, die das Gelände zu einem echten Campus machen. Bis 2030 ist da schon mal einiges zu tun.

    Du begleitest in deiner neuen Position zum Teil auch komplexe juristische Prozesse. Und hast das auch in der Gründungsphase des CISPAs schon getan. Woher kommt deine Expertise?

    Learning on the job. Viele Themen, die in der Anfangsphase aufkamen, sind so speziell, dass sich auch ein Jurist erst einarbeiten müsste. Für viele Prozesse gibt es einfach keine Blaupause. Zu Beginn haben wir natürlich auch juristische Expertise eingekauft – im Vergabe- und im Arbeitsrecht etwa. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass sich mit der speziellen Konstellation, die wir hier mit dem Wissenschaftskontext und dem mittelbar öffentlichen Dienst haben, auch die Juristen, Betriebswirte und Behörden nicht per se auskennen. So war ich etwa beteiligt, einen Kooperationsvertrag mit der Universität des Saarlandes vorzubereiten, um gemeinsame Berufungen durchführen zu können. Da muss man sich im Beamtenrecht gut auskennen und es brauchte einige Sonderermächtigungen und sogar Gesetzesanpassungen im saarländischen Beamten- und Hochschulrecht. Das Prozedere reicht tief in verschiedenste Rechts- und Fachgebiete rein, da muss man sich einfach einlesen. Das ist aber alles zunächst auch kein Hexenwerk und mittlerweile habe ich ein hervorragendes Team an Expert:innen in allen Bereichen und auf allen Ebenen um mich, auf das ich mich fachlich voll und ganz verlassen kann und das ich auch menschlich sehr schätze.

    Es scheint, du machst vieles gerne selbst. Kannst du auch mal loslassen?

    Total. Ich habe eine Frau und zwei Kinder. Da muss das auch möglich sein. Heute muss und kann ich das meiste beruhigt an die wirklichen Experten im Haus delegieren. Natürlich gab es gerade zu Beginn auch Phasen, da habe ich hier auch noch nachts gesessen und mich abgestrampelt. Aber man muss auch darauf achten, dass man langfristig gut arbeiten kann. Wenn man sich immer nur sagt „Ach, das ist jetzt noch ganz wichtig, das mache ich noch schnell“, dann hört der Stress nie auf. Der Tag, an dem die Arbeit ausgeht, wird nicht kommen. Wir bauen hier etwas ganz neu auf, das ist eine einmalige Chance und viele Leute wollen mitgestalten. Jeder kann und soll sich einbringen – aber bitte nur in dem Maße, in dem er das nachhaltig tun kann. Niemandem ist gedient, wenn sich die Leute komplett auspowern und dann irgendwann mit Burnout zu Hause bleiben müssen.

    Über CISPA:

    Das CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit ist eine nationale Forschungseinrichtung des Bundes innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft. Wir erforschen die Informationssicherheit in all ihren Facetten. Unsere Forscher:innen betreiben modernste Grundlagenforschung sowie innovative anwendungsorientierte Forschung und arbeiten an drängenden Herausforderungen der Cybersicherheit, der Künstlichen Intelligenz und des Datenschutzes.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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