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Wissenschaft
Moderne Technik lässt die Städte aus dem 17. Jahrhundert lebendig werden. Auf den virtuellen Stadtrundgängen bekommen Besucherinnen und Besucher einen Eindruck davon, wie Stade und Bad Segeberg früher aussahen.
Zeitreise im Museum: Wer die Virtual Reality-Brille aufsetzt, kann einen Rundgang durch das Stade aus der Zeit um 1620 unternehmen. Die Technik für die virtuelle Stadtführung wird seit Oktober im Stader Museum eingesetzt, um Besucher auf eine virtuelle Zeitreise mitzunehmen und diese digital durch das frühere Stade zu führen. Somit wird das historische Stade erfahrbar.
Seit Juni ist auch ein VR-Modell der Stadt Bad Segeberg im Zustand von 1644 für die Öffentlichkeit zugänglich. In geführten Touren können Besucher den Kalkberg erklimmen und über die Wälle der digital rekonstruierten Siegesburg flanieren.
3D-Visualisierung und Virtual Reality als Forschungsschwerpunkt
Umgesetzt wurden die Vorhaben von Alexander Walmsley und Simon Deggim. Walmsley war bis vor kurzem wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Photogrammetrie & Laserscanning (Studienprogramm Geodäsie und Geoinformatik) und hat als studierter Archäologe bereits mehrere VR-Projekte zu historischen Objekten umgesetzt. Deggim ist zurzeit Doktorand in derselben Arbeitsgruppe. Seine Forschungsschwerpunkte sind dabei die 3D-Visualisierung von (meist historischen) Gebäuden oder Städten und die Entwicklung von VR-Applikationen für den Einsatz als Wissensvermittlung.
Historische Städte zum digitalen Leben erweckt
Walmsley hat das historische Stade zum digitalen Leben erweckt: Er entwickelte ein computergesteuertes 3-D-Modell von der Stader Innenstadt, durch das sich die Besucherinnen und Besucher mittels der VR-Brille bewegen können. Deggim entwickelte das Pendant für Bad Segeberg und ist aktuell mit der Hamburger Geschichte beschäftigt: Der digitalen Widerauferstehung der "Neuen Burg", die im 12. Jahrhundert errichtete Keimzelle der späteren Hamburger Neustadt.
Simon Deggim: „Neben der historischen Darstellung forschen wir auch zur Nutzung der VR-Technologie an sich: Wie können wir Nutzersteuerung und Orientierung in großen digitalen Welten so vereinfachen, damit sie für möglichst viele Menschen zugänglich werden?“
Analog meets digital: Gebäude werden erfahrbar
Um die Gebäude möglichst detailgenau darzustellen, greifen die Geomatiker auf Archivmaterial und aktuelle Fotos der Fassaden zurück, konsultieren die Stadt- und die Kreisarchäologie, arbeiten eng mit Historikern zusammen, vermessen vorhandene Überbleibsel oder physische Modelle und modellieren die Objekte anschließend digital nach. Teilweise wurden Menschen und Tiere integriert, um der Stadt einen lebendigen Charakter zu verleihen. Schließlich werden die einzelnen dreidimensionale Modelle zu einem Stadtbild zusammengefügt.
Bereits seit mehreren Jahren kooperieren die Geomatiker der HCU mit dem Museum Alt-Segeberger Bürgerhaus, mit dem die VR-Entwicklung an der HCU 2016 ihren Anfang nahm. Virtual Realities locken seit längerer Zeit schon nicht mehr nur Gamer und Technik-Enthusiasten: Besonders Museen bietet die Technologie seit mehreren Jahren die Möglichkeit, sich neu zu erfinden, etwa indem Ausstellungen um anschauliche 3D-Objekte erweitert werden oder Besucher an Orte geführt werden, die sie eigentlich niemals besuchen könnten.
Für beide Projekte, Stade 1620 (https://www.youtube.com/watch?v=KzpOKf4QDZE) und Bad Segeberg 1644 (https://www.youtube.com/watch?v=MALCdbbafpI), wurden Videotrailer erstellt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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