idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.11.2021 09:15

Wie Nahrungsergänzungsmittel bei Multipler Sklerose wirken

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Autoimmunerkrankungen wie die Multiple Sklerose (MS) gehen häufig mit einem Ungleichgewicht der Darmflora einher. Ob und wie die Gabe von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln wie Propionsäure erfolgversprechend für die Behandlung ist, wird ein Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Ralf Gold untersuchen. Für das geplante Projekt wurde das Team der Klinik für Neurologie des St. Josef Hospitals der Ruhr-Universität Bochum (RUB) am 4. November 2021 mit dem 12. Oppenheim-Förderpreis für Multiple Sklerose der Firma Novartis Pharma GmbH ausgezeichnet. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

    Propionsäure kann Entzündungsprozesse hemmen

    „Bei Autoimmun- sowie neurodegenerativen Erkrankungen wird ein Ungleichgewicht der Darmflora viel diskutiert, welches mit einer Verminderung kurzkettiger Fettsäuren einhergeht. Diese Fettsäuren stammen aus dem enzymatischen Abbau von sonst unverdaulichen Nahrungsbestandteilen durch Darmbakterien“, erklärt Dr. Barbara Gisevius aus dem Team von Ralf Gold. In einer vorangegangenen Studie konnten die Forschenden bereits zeigen, dass die kurzkettige Fettsäure Propionsäure einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf von Multipler Sklerose zeigt. Sie erhöhte den Anteil an entzündungshemmenden regulatorischen T-Zellen des Immunsystems und reduzierte damit Entzündungsprozesse deutlich.

    Barbara Gisevius und Dr. Jeremias Motte werden in dem neuen Projekt die Wirkung der MS-Medikamente auf die Gesamtheit der Bakterien im Darm von Patientinnen und Patienten untersuchen, das sogenannte Darmmikrobiom. Sie wollen außerdem ergründen, in welchem Maße der zusätzliche Einsatz des Nahrungsergänzungsmittels Propionat die Wirkung bestimmter MS-Therapien beeinflusst. „Dazu werden wir vor allem Analysen zum Immunsystem und der Neurodegeneration heranziehen“, so Gisevius.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Barbara Gisevius
    Koordinatorin NationMS
    Arbeitsgruppe Prof. Dr. Ralf Gold und Dr. Jeremias Motte
    Neuroimmunologisches Labor
    Zentrum für klinische Forschungen 1
    Ruhr-Universität Bochum
    Tel.: +49 234 32 29290
    E-Mail: barbara.gisevius@rub.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).