idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.11.2021 09:50

Chemie: Forscher entwickeln neuartige, preiswerte Katalysatoren

Claudia Neumeier Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Alkine sind Kohlenwasserstoffverbindungen, die in der Industrie vielseitig eingesetzt werden. Bislang ging man davon aus, dass man für bestimmte chemische Reaktionen mit ihnen zwingend Katalysatoren auf Gold- oder Platinbasis benötigt. Chemikern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ist es nun gelungen, dieselben Reaktionen mit deutlich günstigeren Materialien herbeizuführen. Über die Arbeit berichtet das Team in der Fachzeitschrift "Journal of the American Chemical Society".

    Alkine gehören zu den Grundbausteinen der organischen Chemie. Dabei handelt es sich um eine Klasse von Kohlenwasserstoffverbindungen, bei denen zwei benachbarte Kohlenstoffatome drei Elektronenpaare miteinander teilen. "Für die gewünschten Reaktionen in der Industrie ist eine Aktivierung dieser Dreifachbindung nötig. Bislang konnte diese in Reaktionen hauptsächlich mit Katalysatoren auf der Basis von Edelmetallen, vor allem Gold oder Platin, beobachtet werden. Es gibt einen breiten wissenschaftlichen Konsens darüber, dass diese Reaktionen mit anderen Elementen nicht möglich sind", erklärt Prof. Dr. Konstantin Amsharov vom Institut für Chemie der MLU. Allerdings sind Gold und Platin nicht nur teuer, sondern auch relativ selten.

    In der neuen Studie zeigen die Chemiker, dass es unter bestimmten Bedingungen möglich ist, einen Katalysator auf Basis von Aluminiumoxid - einer Verbindung von Aluminium und Sauerstoff - für die gleichen Reaktionen wie mit Alkinen zu verwenden. "Diese Elemente sind vergleichsweise günstig und kommen sehr häufig vor", sagt Amsharov. Das Team liefert auch gleich die passende Erklärung für die Beobachtung: "Wir können mit unserem neuen Ansatz ein ähnliches Verhalten auf der Ebene der Elektronen imitieren wie bei Gold. Teilweise liefen die Reaktionen sogar effizienter ab", so Amsharov weiter.

    Bislang haben die Forscher die neue Methode nur im Labormaßstab unter Beweis gestellt. "Mit unserer Studie haben wir zunächst den grundsätzlichen Beweis geliefert, dass Metalloxide als vergleichbare Katalysatoren zum Einsatz kommen können", so Co-Autor Dr. Vladimir Akhmetov von der MLU. In weiteren Studien soll nun untersucht werden, auf welche gängigen Beispielreaktionen sich die Entdeckung anwenden lassen könnte.



    Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.



    Studie: Akhmetov V., Feofanov M., Sharapa D. I., Amsharov K. Alumina-mediated π-Activation of Alkynes. Journal of the American Chemical Society (2021). https://pubs.acs.org/doi/10.1021/jacs.1c07845


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Konstantin Amsharov
    Institut für Chemie
    E-Mail: konstantin.amsharov@chemie.uni-halle.de


    Originalpublikation:

    Akhmetov V., Feofanov M., Sharapa D. I., Amsharov K. Alumina-mediated π-Activation of Alkynes. Journal of the American Chemical Society (2021). https://pubs.acs.org/doi/10.1021/jacs.1c07845


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).