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Wissenschaft
Wiederaufführung von "Schreie, meine Seele, schreie"
im 'Theater im Campus' der Fachhochschule Jena
Die Stille am Ende einer Theater- oder Konzertvorstellung ist immer ein gutes Zeichen, zeugt sie doch von Betroffenheit des Publikums.
Betroffene Stille lag auch am vergangenen Dienstag Abend im überfüllten Theatersaal des TIC, des 'Theaters im Campus' der Fachhochschule Jena, nach der Wiederaufführung von "Schreie, meine Seele, schreie".
Das Schauspiel erzählt keine Geschichte. Die Montage aus 15 verschiedenen Fragmenten, (u.a. aus Heiner Müllers "Hamletmaschine", Slavomir Mrozeks "Noch mal von vorn" und Ovids "Briefe berühmter Frauen") streut Handlungssplitter durch den Raum: teils glitzernd-grelle oder auch sehr stille Etüden um alltägliche Liebe und Hass. Gezeichnet von Verletzungen versuchen die Akteure, aus familiären und gesellschaftlichen Rollen auszubrechen.
Regisseur Bernd B. Schmidt (Professor für Ästhetik und Kulturelle Kommunikation an der FH) setzt auf Tempo in der oft gedrängten Bilderflut.
Und doch entsteht kaum jemals der Eindruck von Überforderung seiner jungen Darsteller - die Studenten meistern ihre Charakterskizzen großartig.
Verschiedene musikalische Einspielungen verstärken die Stimmungen und Umbrüche. So kreuzen Ausschnitte aus Johann Sebastian Bachs Cello-Suiten wie Wegweiser die Schnittpunkte der Szenen; phantastisch ist ein Pas de Trois u.a. zum Violinkonzert von Max Bruch, und nahezu schmerzhaft gerät die Sehnsucht nach Nähe von Paris und Helena zum Adagio aus Gustav Mahlers Neunter Sinfonie.
Hut ab für alle Beteiligten !
Sigrid Neef
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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